--> ~ Im Falle einer weiteren Aufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar for-
dert der französische Finanzminister Francis Mer eine Leitzinssenkung der Eu-
ropäischen Zentralbank. Aufgrund der geldpolitischen Wirkungsverzögerung
müsse ein solcher Schritt bereits vorbeugend erfolgen, so der Finanzminister.
~ Nach Einschätzung von EZB-Ratsmitglied John Hurley hat der jüngste Euroan-
stieg keine Auswirkungen auf die von der EZB erwartete allmähliche Konjunk-
turerholung.
~ In einem Interview mit Bloomberg TV vermittelte EZB-Ratsmitglied Welteke den Eindruck, dass die
EZB mit dem aktuellen Wechselkurs des Euro leben könne. Das derzeitige Niveau steht nach
Auffassung von Welteke im Einklang mit dem langfristigen Durchschnitt. Welteke zufolge rechnet die EZB
nicht mit einer dauerhaften Schwäche des Dollar, sondern eher mit einer allmählichen Abschwächung, dank
derer sich die internationalen Ungleichgewichte langsam zurückbilden. Auf die Frage, wie die Geldpolitik zur
Verringerung der Ungleichgewichte beitragen könne, sagte er, die Geldpolitik könne dazu überhaupt nichts
beitragen, da sie sich auf die interne Stabilität der Währung (sprich die Inflation) konzentriere. Er fügte
jedoch hinzu, dass der Wechselkurs den Wachstums- und Inflationsausblick beeinflussen könne, was
impliziert, dass die Geldpolitik möglicherweise dennoch auf die Auswirkungen der Wechselkursentwicklung
reagieren muss.
~ Einer Umfrage unter Fondsmanagern zufolge rechnen diese mit einer weiteren
Abwertung des US-Dollars. Auf die Frage nach der Währung mit dem höchsten
Abwertungspotenzial nannten 64% der Befragten den Dollar. Im Vormonat lag
dieser Umfragewert noch bei 50%. Der Yen hat nach Einschätzung von 38%
der Umfrageteilnehmer das höchste Aufwertungspotenzial. Im Vergleich hierzu
rechnen nur 29% der Befragten mit einer weiteren Aufwertung des Euros
~ Die Verbraucherpreise in Italien sind um 0,2% gg. Vm. und um 2,8% gg. Vj. gestiegen.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex erhöhte sich um 0,8% gg.
Vm. und um 2,9% gg. Vj..
~ Die spanischen harmonisierten
Verbraucherpreise (September) fielen dagegen mit 0,2% gg. Vm. und 3,0% gg. Vj. günstiger als erwartet
aus.
~ US-Präsident Bush hat geäußert, dass er bei seiner Reise zum Gipfeltreffen der
asiatisch-pazifischen Staaten (APEC) am 17. und 18. Oktober in Bangkok die
Frage der Wechselkurse mit Vertretern Japans und Chinas erörtern wolle. Die
USA erwarten einen fairen Handel, wobei die Märkte den wahren Wert der
Währungen widerspiegeln sollen, so Bush.
~ Nach Worten von US-Notenbank Mitglied Bernanke werde die US-Fed ihre
geldpolitischen Zügel erst dann wieder spürbar anziehen, wenn sich eine Ver-
besserung der Beschäftigungslage abzeichnet. „Meiner Auffassung nach kann
die lockere Geldpolitik für eine beträchtliche Zeit beibehalten werden, und
zwar bestimmt so lange, bis eine nachhaltige Erholung des Arbeitsmarktes im
Gange ist und sich disinflationäre Risiken entsprechend verringert haben“, so
Bernanke.
~ Die Zentralbank von Thailand kündigte gestern eine Reihe von Maßnahmen an, um die aus Sicht der
Zentralbank unerwünschten Wechselkursspekulationen einzudämmen. So legte die Zentralbank eine
Obergrenze von THB 300 Mio. für Guthaben von Ausländern fest und kündigte an, Ausländer müssten ihre
Einlagen in Baht mindestens sechs Monate halten, um Zinsen zu erhalten. Laut der Zentralbank haben
große ausländische Institutionen auf den Baht spekuliert, und ein stärkerer Baht würde die
Konkurrenzfähigkeit der thailändischen Exporte beeinträchtigen. Unmittelbar nach der Ankündigung fiel der
thailändische Baht auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen. Die Zentralbank gab jedoch auch bekannt,
dass die Regierung kurzfristig von Ausländern bei thailändischen Banken gehaltene Einlagen in Baht nicht
besteuern wolle. Ein solcher Schritt hätte den Handel noch stärker beeinträchtigt als die nun angekündigten
Restriktionen.
~ Japans Premierminister Koizumi hat geäußert, er unterstütze die Politik Präsident
Bushs hinsichtlich einer starken US-Devise.
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