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-->Es ist tatsächlich auffällig, wie bemüht man gegen Gold zu Felde zieht. Es erinnert ein wenig an die Anti-Bargeld-Kampagne. Das eine die Währung fundamentalistischer Terroristen, das andere die von Drogendealern, Waffenschiebern, Mädchenhändlern und natürlich Schwarzarbeitern. Beide Argumentationsstränge sind bereits solche der zweiten Stufe. Die erste Stufe appellierte an die Bequemlichkeit, was bei ca. 95 % der Bürger auf fruchtbaren Boden fiel. Gold wie Bargeld sind unbequem, unpraktisch und niemand der vernünftig ist, zieht ein Bündel Bargeld unter der sprichwörtlichen Matratze einem Girokonto bei HVB und Konsorten vor, oder?
Wie gesagt, wir befinden uns jetzt bereits in der zweiten Stufe, der Kriminalisierung beider Medien. Nicht von ungefähr durfte man nun schon mehrfach Berichte über das gloreiche Wirken unserer Zollfahnder bestaunen, die Ballonseidenhosen- und Goldkettenträger mit Bündeln voller Barem aus ihren fahrbaren Untersätzen der automobilen Oberklasse schälten. Das Signal ist klar, wer Bargeld oder Gold bevorzugt ist ein Gauner, Terrorist oder beides. Jeder brave Bürger wird sich natürlich von solch zwielichtigen Gesellen distanzieren. Parallel werden die Ängste geschürt. Gold bedeutet einen Rückfall ins Mittelalter (à la Dr. Niquet), Bargeld leistet der Unterwanderung durch die Mafia Vorschub. Damit wird erreicht, dass"brave Bürger" diese Medien nicht nur nicht selbst verwenden, sondern dies erhöht auch die Bereitschaft, diejenigen zu denunzieren, die es tun. Schließlich wird flankierend die Angst vor Fälschungen geschürt. Wir werden Berichte über die Omma lesen, die lauter falsche Fuffziger im Sparstrumpf hatte und über den Oppa, der mit seinen Lebensersparnissen vergoldetes Blei erwarb. Sehr lehrreich für die Leser.

Die Kriminalisierung beider Medien ist geradezu eine staatliche Notwendigkeit. Es sind die letzten Bereiche, die nicht vollkommen gläsern und transparent sind. Heute wird der Boden bereitet, dass"gute, anständige Demokraten, die nichts zu verbergen haben" leichten Herzens entsprechenden Verboten zustimmen werden können, ja selbst die Notwendigkeit dafür einsehen. Auch Bargeld wird in bestimmten Quantitäten, wie ja bereits heute schon, einen Anfangsverdacht auslösen, nur werden diese Grenzen noch einmal drastisch sinken."Dann weisen Sie uns bitte mal minutiös nach, woher die Füllung Ihrer Kopfkissen stammt und warum Sie das Geld nicht, wie jeder anständige Deutsche auf die Bank gebracht haben!"

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen.

JLL