-->Musikindustrie senkt Grenze für Goldene Schallplatten / Dramatischer Einbruch bei Plattenverkäufen (www.spiegel.de 01.11.03)
Mit allen Mitteln müht sich die deutsche Plattenindustrie, der in der Branche vorherrschenden Depression über den einbrechenden Musikmarkt entgegenzusteuern:Ende vergangener Woche beschlossen die führenden Musikmanager, die Grenze für Goldene Schallplatten abzusenken. Rückwirkend zum 1. Januar 2003 werden CD-Alben schon nach 100000 statt 150000 verkauften Exemplaren, Singles nach 150000 statt 250000 vergoldet. Platin gibt es jeweils für die doppelte Stückzahl. In den vergangenen drei Jahren sind die Plattenverkäufe rapide eingebrochen. So wurde die aktuelle Nummer eins der Trendcharts von"Superstar" Alexander bis Ende vergangener Woche nur rund 20000-mal verkauft und gilt damit bereits als starke Nummer eins. Die Nummer zwei,"Where is the Love?" von den Black Eyed Peas, verkaufte dagegen nur rund 5000 Platten. Bis vor wenigen Jahren noch mussten so viele Platten nicht wöchentlich, sondern täglich verkauft werden, um die oberen Chartplätze zu erreichen. Für den Einstieg in die Single-Top 50 reichen heute mitunter rund 500 Exemplare in der Woche [img][/img]. Die Absenkung der Gold- und Platin-Auszeichnungen ist für die Musikmanager dabei vor allem politisch wichtig: Die deutschen Plattenbosse stehen schlecht da, wenn sie an ihre Mutterkonzerne in New York oder London berichten und Manager aus anderen Ländern doppelt so viele Goldene Schallplatten vermelden können.
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Bei der Umstellung von Schallplatten auf CDs wurde wenigstens noch anders Geld verdient als zuvor, heute wird auch im Internet mit Musik nichts verdient, abgesehen von den Anbietern von flatrates...
M
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