-->Guten Morgen Libertaryan!
>inflation ist nicht gleichbedeutend mit steigenden und Deflation mit sinkenden Preisen - ein immer wieder gern gemachter Denkfehler!
Fein, können wir also die herkömmliche Wirtschaftsliteratur vergessen
und bleiben lieber hier im Forum!
>Von Infla oder Defla kann man nur sprechen, wenn (mehr oder weniger) ALLE Preise steigen bzw. fallen, und zwar nicht nur etwas, sondern dauerhaft (über einen längereren Zeitraum). Die Preisveränderungen SIND nicht und VERURSACHEN auch nicht Infla/Defla, sondern ZEIGEN sie an.
Bei den Produktpreisen ja.
Aber da lauert noch der eine, der besondere Preis: der für Arbeit, der Lohn.
Steigt der, dann startet die Kette: Unternehmer muß höhere Kredite aufnehmen,
da er den Lohn vorfinanzieren muß. Folgend erhöht er prompt seine Preise, was
uns dann Inflation a n z e i g t, verursacht aber von der erhöhten Kredit-
aufnahme des Unternehmers. Diese war ja aber durch den höheren Lohn verursacht.
>Moderat sinkende Preise aufgrund gestiegener Produktivität, wie man sie heute im Computersektor findet, sind an sich"Normalzustand" einer technisch hochentwickelten Gesellschaft mit stabiler Währung - so zB im XIX Jahrhundert. Ist aber keine Deflation, solange die MENGEN abgenommen werden!
Also, liebe Gewerkschaftler, spart euch das mit dem ewigen Hickhack bei den
Tarifverhandlungen. Durch eure schwer erkämpften Lohnerhöhungen wollt Ihr
erreichen, daß der Arbeitnehmer mehr Produkte kaufen kann und damit am
Produktivitätsfortschritt teilhaben kann. Kann man ja machen, aber wie
aufwändig ist das alles.
Laßt die Löhne wie sie sind. Jetzt werden die Produktpreise zwangsläufig
fallen, wenn die Produktivität steigt. Ergo kann jeder Arbeitnehmer jetzt auch
mehr kaufen. Ohne das ganze Tarifverhandlungstheater. Vorausgesetzt, der
Finanzminister läßt seine Finger aus der Lohntüte.
>Eine heftige Deflation endet höchstwahrscheinlich in einer Hyperinflation, weil der Staat dann die Notenpresse anwirft.
Etwas lax formuliert, aber wir wissen, wie Du es meinst: weil keiner die
Folgen einer heftigen Deflation lange aushält, greift der Staat zum Mittel
höhere Neuverschuldung, die Staatstitel landen, auf Umwegen bei der Zentralbank,
die ordert bei der Druckerei neue Geldscheine, weswegen nun genau diese
Druckerei die Notenpresse anwirft. Uff!
Der erste Teil ist ja gerade wieder gut zu beobachten (die Deflation hat
noch gar nicht richtig angefangen, aber unser Im-Jahr-2006-werde-ich-einen-
ausgeglichenen-Haushalt-vorlegen-Hans stellt einen neuen Neuverschuldungs-
rekord auf.
Weiß jemand, ob die Titel noch im Publikum untergebracht werden können, oder
huschen sie schon zur Zentralbank?
Man möchte ja vorbereitet sein.
Übrigens, Hans Eichel, ließt Du hier mit? Kleiner Tip: Nächstes Mal sagst Du
besser:"In vier Jahren lege ich einen ausgeglichen Haushalt vor". Wie konntest
Du nur eine Jahreszahl nennen? Die von mir vorgeschlagene Formulierung
kannst Du dann bedenkenlos jedes Jahr wiederholen. Dann stehst Du etwas besser
da.
Lb Gr
Euer Student
PS: Ich hatte ein paar Smilies einbauen wollen, ich glaube aber es hat
nicht geklappt:-( Dann eben den!
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