-->Zahlungsmoral abhängig vom Bildungsstand
HANDELSBLATT, 4.11.2003
pbs/HB DÜSSELDORF. <font color="#FF0000">Trotz Wirtschaftsflaute und Arbeitslosigkeit hat sich die Zahlungsmoral der Deutschen in den vergangenen drei Jahren nicht auffällig verschlechtert</font>. Zu diesem Ergebnis kommt der Schulden-Kompass des Kredit-Auskunftsunternehmens Schufa. Insgesamt hätten Zahlungsstörungen und Kreditausfälle bei Privatleuten nicht signifikant zugenommen. [Eigener Kommentar: Nicht signifikant aber dennoch zugenommen!]
<font color="#FF0000">Zahlungsschwierigkeiten haben vor allem 20- bis 24-Jährige</font>. Generell hat die Schufa folgenden Zusammenhang erkannt: <font color="#FF0000">Je niedriger Bildungsstand und Einkommen, desto höher ist die Neigung, sich zu verschulden</font>.
Einen immer größeren Anteil an den Zahlungsströmen machen Handy- und andere Telekommunikationsrechnungen aus: Von 1999 bis 2002 habe er sich von 17 auf 39 % verdoppelt. Gleichzeitig sei die Zahl der Mobilfunknutzer von 23 Millionen auf 60 Millionen gestiegen.
Der Schuldenkompass will nicht die absolute Zahl der Verbraucherinsolvenzen messen, sondern die allgemeine Überschuldungsgefahr von Privatpersonen. Mit der in diesem Jahr erstmals vorgelegten Untersuchung hat die Schufa die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sowie Wissenschaftler beauftragt.
<font color="#FF0000">Im Vergleich zu den US-Bürgern sind die Deutschen noch immer ein eher sparsames Volk</font>. Im vergangenen Jahr legten sie 10,6 % ihres verfügbaren Einkommens auf die hohe Kante - das sind 0,8 % mehr als im Jahr 2000, schreibt das Institut für Wirtschaftsforschung in Köln (IW) in seinem letzten Wochenbericht. Die amerikanische Sparquote lag im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2002 um sechs Prozentpunkte unter der deutschen, heißt es dort weiter. Im vergangenen Jahr betrug die US-Sparquote 3,7 % des verfügbaren Einkommens. Einen Grund für das unterschiedliche Sparverhalten sehen die Ã-konomen des IW in der unterschiedlich hohen Gefahr, arbeitslos zu werden: In den USA ist sie deutlich geringer als hier zu Lande, außerdem ist die Dauer der Arbeitslosigkeit kürzer.
Quelle: Handelsblatt, 04.11.2003
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