--> ~ In Euroland wie auch in den USA wurden gestern die Einkaufsmanager-Indizes (PMI) für Oktober
bekanntgegeben. In Europa fielen die PMIs durchweg besser aus als erwartet. Der PMI-Index für den
Euroraum stieg auf 51,3 Punkte (Prognose: 51,0) und deutet weiter auf eine Expansion im
Verarbeitenden Gewerbe hin. Wie schon im Vormonat zog der deutsche PMI-Index mit der Eurozone
gleich und stieg von 50,2 auf 51,2 Punkte. Überraschend stark war der Zuwachs beim französischen und
italienischen PMI (51,0 und 51,8). Von den Unterkomponenten zeigten vor allem die Produktion und die
Neuaufträge eine positive Entwicklung. Die Beschäftigungskomponente konnte ebenfalls leicht zulegen,
jedoch konnte die 50-Punkte-Marke nur in Italien erreicht werden.
~ Die Aussichten für eine Erholung der Weltwirtschaft haben sich nach Ansicht von Horst Köhler,
Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), verbessert, obwohl es noch Risiken gebe. Als eines
der Hauptrisiken bezeichnete Köhler die übermäßige Abhängigkeit der Weltwirtschaft von der US-Wirtschaft
und die daraus resultierenden Ungleichgewichte in den Leistungsbilanzen. Angeführt von den USA hätten
sich die Aussichten für eine Konjunkturerholung in den entwickelten Staaten verbessert, sagte Köhler. Dies
sei auch positiv für die sogenannten Emerging Markets und die Entwicklungsländer. In der Eurozone seien
die Zeichen für einen Aufschwung noch nicht so deutlich wie in den USA. Es gebe aber zunehmend
Zeichen für eine Rückkehr des Vertrauens bei Konsumenten und in der Industrie.
~ Gertrude Tumpel-Gugerell, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, hat am Montag
betont, es sei wichtig, mittelfristig am Wachstums- und Stabilitätspakt festzuhalten. Auf die Frage, ob
es Sinn mache, Sanktionen gegen Länder zu verhängen, die die Kriterien des Paktes nicht einhielten
antwortete sie, dass es wichtig sei, sich mittelfristig dem Pakt verpflichtet zu fühlen. Sie wolle Ecofin keine
Empfehlungen geben, hoffe aber auf eine tragfähige Lösung, da die Arbeit der EZB erschwert werden
würde, wenn der Stabilitäts- und Wachstumspakt in der Eurozone nicht eingehalten würde. Diese Aussage
deutet auf eine gewisse Flexibilität der EZB hin, die sich aber wohl auch nicht vermeiden lässt, wenn der
Stabilitäts- und Wachstumspakt erhalten werden soll.
~ In den USA überraschte der ISM-Index positiv. Im Oktober lag er bei 57,0 und erreichte damit den höchsten Stand seit Januar 2000. Mit Ausnahme der Beschäftigung und des
Lagerbestands befinden sich alle Teilkomponenten über dem kritischen Wert von 50. Die Situation im
Baugewerbe verbesserte sich ebenfalls merklich. Die Bauausgaben (September) stiegen um 1,3% gg. Vm.
~ Auch in Großbritannien zeigte der Einkaufsmangerindex im Oktober weiter nach oben. So stieg der
Index von 53,2 auf 54,2 Punkte.
~ Die US-Regierung steht im 4. Quartal vor einer Rekord-Mittelaufnahme am Kapitalmarkt.
Die jüngsten Projektionen zeigen einen Kreditbedarf von 117 Mrd. USD, für das 1. Quartal 2004 sollen es sogar 160 Mrd. USD sein.
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