-->Hallo
Bei aufmerksamer Zeitungslektüre finden sich praktisch täglich in der Tagespresse Berichte, die die ganze"Machttheorie" schlagend als intellektuellen Artefakt entlarven. Folgende Zitate entnehme ich beim Überfliegen in der Mittagspause der heutigen NZZ:
In einem Interview mit dem Orientalisten Bernard Lewis (in NZZ v. 7. Nov. 2003, S. 7) über den Islam bestätigt der Professor emeritus der Universität Princeton an mehreren Stellen, was jeder Tourist, der einmal in einem arabischen Land war, weiß: Daß nämlich die Staatsmacht in den Ländern des Islam viel größer, viel einflußreicher und viel spürbarer ist als in westlichen Demokratien.
Im Einzelnen bemerkt Prof. Lewis in diesem Zusammenhang:
Der (islamische) Iran schwebe <font color="FF0000">[i]"vermutlich zwischen einer napoleonischen und stalinistischen Phase"</font>, jedenfalls also in einer totalitären Tyrannei; - dem Maximum der Entfaltung von"Staatsmacht". Ganz ähnliches aber könne man auch über die anderen <font color="FF0000">"reichen Diktatoren Diktatoren und Tyrannen"</font> sagen, <font color="FF0000">"die einen Großteil der islamischen Staaten beherrschen.... [etwa] in Saudiarabien...[u]nd für die Syrer..."</font> Es ist auch bemerkenswert, wenn Prof. Lewis anmerkt: <font color="FF0000">"Die schlimmsten Diktaturen im islamischen Raum sind... das Ergebnis der Imitation von europäischen Modellen. In den beiden brutalen Diktaturen des Iraks und Syriens waren es sicher faschistische, nazistische und kommunistische Einflüsse, die zu... Unterdrückung geführt haben...."</font>
Streng nach den Dogmen der"Machttheorie" - müßten demnach muslimische Länder den westlichen demokratischen Ländern doch eigentlich in puncto Produktivität weit überlegen sein. Denn je stärker die"Staatsmacht" um so effektiver verlange/erpresse diese von den Bürgern Abgaben - so belehren uns die Verfechter der"Machttheorie" - wodurch der Prozeß des"arbeitsteiligen Wirtschaftens" überhaupt erst so richtig in Gang komme.
In Tat und Wahrheit ist indes - wenn man den Worten von Prof. Lewis glauben darf (und das darf man!) - gerade das Gegenteil richtig:
Während z. B. das wesentlich weniger von einer"Staatsmacht" beherrschte Korea <font color="FF0000">"ein Land [sei], das vor 50 Jahren noch Generationen hinter der arabischen Welt lag und selbst Kolonie gewesen ist... ist es jetzt den Arabern meilenweit voraus."..."Allgemein verbreitet ist [in den muslimischen Ländern daher] ein Gefühl des Versagens und der Niederlage."</font> Es herrsche dort das <font color="FF0000">"Gefühl, nicht nur vom [demokratischen und deshalb weniger von der"Staatsmacht" unterdrückten] Westen überrundet worden zu sein, sondern auch noch von modernisierten [und ebenfalls demokratischen] Ländern des Ostens wie Korea..."</font> Und die Statistiken des Pro-Kopf-Sozialproduktes, die die Weltbank und der Weltwährungsfonds veröffentlichen, beweisen natürlich, daß dieses"Gefühl" durchaus den objektiven Tatsachen entspricht. Wobei nebenbei bemerkt die Wirtschaft auch in den faschistischen, nazistischen und kommunistischen Ländern, die den Muslimen als Vorbild gedient haben mögen, in gleicher Weise darnieder lag, statt zu blühen, wie es der"Machttheorie entsprechen würde. [/i]
Allerdings: Die Ministranten, die zu Füßen des Meisters an die"Machttheorie" glauben, werden sicher in der Lage sein, auch diesen Befund wieder wegzuerklären oder mir nachzuweisen, daß ich die"Machttheorie" nicht wirklich verstanden habe. Jükü wird mir vielleicht wieder (natürlich pauschal und ohne jeden Beleg)"Verdrehung" der Dinge und Rechthaberei vorwerfen und mich (einen zahlenden Abonnenten dieses seines Forums) in seiner Begeisterung für die"Machttheorie" persönlich mit unsachlichem Gift bespritzen (wie er das jüngst erst praktiziert hat).
Aber damit muß ich dann halt leben...
Mundus vult decipi - Die Welt will betrogen sein.
Gruß
G.
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