-->>Sali zäme
Hi Liated,
>Bevor zu weit gesucht wird, die Auflösung: Der grosse ‚Unbekannte’ heisst Schweizer Post bzw. deren Postgiro.
>Ich schreibe die ursprüngliche Aufgabe nochmals hin und ergänze in blauer Schrift:
><ul> ~ Frage eins: Die Firma Liated <font color=blue>hat bei UBS etwas auf der hohen Kante und</font> bezahlt Steuern im Betrage von x an das Gemeindesteueramt <font color=blue>, das bzgl. Credit Suisse in den Miesen ist</font>. Es verschwinden drei Schuldverhältnisse im Betrag von 3x. Wieso?
><font color=blue>Richtige Antwort von Tassie Devil: <ul> > ~ 1. Schuldverhältnis ‚Steuern’ von Firma Liated (Schuldner) zu Gunsten Steueramt(Gläubiger). > ~ 2. Firma Liated (Gläubiger von UBS) hat danach x weniger auf hohen Kante(‚gehört zu Geldaggregat M1) UBS (Schuldner) weniger Passiva. > ~ 3. Das überzogene Kontokorrent des Gemeindesteueramtes (Schuldner) bzgl. CS(Gläubiger) wird um x reduziert.</font> </ul> > ~ Frage zwei:...(.)Der beschriebene Geschäftsfall ‚eins’ lässt sich in der Schweiz locker vom Hocker ohneZentralbankgeld(=‚Bargeld, Zentralbankkontostand’) erledigen. Wie? <ul> > ~ <font color=blue>Antwort: Anstelle von Zentralbankgeld, das wir ausdrücklich ausgeklammert, benützt UBS als Gläubiger in der Post den Postkontostand, den sie an CS überträgt. </font></ul></ul>
Mein Veto kommt letztendlich deshalb zustande, weil Du im Absatz direkt zuvor uns die UBS als Glaeubiger mit Guthaben auf ihrem Konto bei der Schweizer Post schmackhaft machst und aus Deinem Diagramm unten nicht hervorgeht, dass einerseits die UBS den Betrag von 1X auf ihrem Konto bei der Post gutschreiben laesst, bevor letztere die interne Kontenumbuchung auf das Konto der CS bei ihr vornimmt, andererseits fehlt wiederum die Entnahme des Betrages 1X auf dem Konto der CS bei der Post, bevor das Steueramt diesen Betrag von der CS gutschriftlich auf seinem Konto bei letzterer Bank sichten kann.
Lieber Liated, genau diese Technik des Bufferings, die aus Kostengruenden sowohl die UBS wie auch die CS auch zu ihren Gunsten nutzen, aendert die in der Aufgabe 1 ermittelten 3 Schuldverhaeltnisse um genau 2 weitere Schuldverhaeltnisse auf eine Gesamtzahl von 5, weil die Steuerung von Puffern stets anderen Gesetzmaessigkeiten folgt wie deren Bewegungen an Zu- und Abfluessen. Ich werde gleich darauf eingehen.
Zunaechst, wuerde die Schweizer Post als reine Clearingstelle genutzt werden, was bei dem jaehrlich anfallenden Umsatzvolumen sowohl die UBS wie auch die CS teurer zu gestehen kaeme, dann muesste in unserem Beispiel die UBS zunaechst den Betrag 1X vom Konto der Firma Liated auf ihr selbstgefuehrtes Hauskonto umbuchen und von dort auf ihr Konto bei der Post anweisen, bevor die Post die interne Umbuchung auf das bei ihr gefuehrte Konto der CS vornehmen koennte.
Gleicher Ablauf haette auch beim Abfluss des Betrages 1X vom Konto der CS bei der Post auf das Hauskonto der CS zu geschehen, bevor es dann dem Konto des Steueramtes gutzuschreiben waere. Dieses Verfahren waere innerhalb des gesamten Banken- und Postapparates tatsaechlich schuldverhaeltnisneutral, weil jedes einzelne ausschliesslich zum Zwecke der Durchreichung des Betrages 1X entstehende Schuldverhaeltnis nur temporaer bei Entgegennahme entsteht und sofort nach Weiterreichung wieder geloescht wird.
Auch die Benutzung der Technik von Sammelkonten wuerde an der Charakteristik der Post als Clearingstelle nichts aendern, alles waere im gesamten Bank- und Postapparat weiterhin schuldverhaeltnisneutral.
Bei dieser Technik sammelt die UBS, um bei unserem Beispiel zu bleiben, zunaechst saemtliche Betraege NX, darunter auch die 1X der Firma Liated, auf einem rein UBS hausinternen Sammelkonto"Post" ueber einen Zeitraum Y (Y z.B. 1 Tag), bevor der aufaddierte Gesamtsaldo dieses Sammelkontos als 1 Betrag dem Konto der UBS bei der Post als Guthaben angewiesen wird, gleichzeitig werden der Post saemtliche Einzelposten des Sammelkontos als Zahlungsanweisungen weitergereicht. Gleiche Sammelkontotechnik auch bei der Post und der CS.
Die Schuldverhaeltnisneutralitaet ist dadurch gewaehrleistet, weil der per Sammelkonto aufaddierte und angewiesene Guthabengesamtbetrag in direkter zeitlicher und betragsmaessiger Relation zu jedem darin enthaltenen Teilbetrag und umgekehrt steht, nach umbuchender Teilbetragsweiterreichung ist jedes temporaere Schuldverhaeltnis aus Verarbeitung dieses Sammelkontos und dessen Guthabengesamtbetrages erloschen.
Und nun zum Buffering.
Wie auch immer diese Technik im Einzelfall genannt wird, in der Schweiz zwischen den Banken und der Post heisst sie nach Deiner Vorgabe"multilaterales Netting", der Umstand, dass ein Konto als Puffer fungiert, dessen Fuellungs- und Leerungsgrad zwar von den Zu- und Abfluessen an seinen Ein- und Auslaessen beeinflusst wird, dessen vereinbarter Synchronisationsausgleich jedoch weder zeitmaessig noch der Betragshoehe nach mit den Einzelbuchungen der Massenverarbeitung in engem Zusammenhang steht und dessen Synchronisationsausgleich nicht aus den Wegen und Geldern der Massenzahlungen besteht sondern anderweitig erfolgt, begruendet ein eigenes Schuldverhaeltnis zwischen dem Betreiber eines Pufferkonto und dem Kunden als Nutzer dieses Pufferkontos.
Selbstverstaendlich ist diese Pufferkontotechnik bei der Schweizer Post, bei der die Banken solche Pufferkonten unterhalten, die insgesamt kostenguenstigste Loesungsvariante der Massenzahlungsabwicklung fuer alle Beteiligten, denn letzten Endes schiebt jede der Banken ihre entgegengenommenen Zahlungsauftraege, wie auch immer diese zustande gekommen sein moegen und deren Betraege sie im allgemeinen zuvor direkt auf ein eigenes Hauskonto vereinnahmt hat, unmittelbar weiter an die Post, deren Mainframe-Sysplex als Schweizer Massenzahlungsdrehscheibe fungiert.
Leider ist es also bei unserem Beispiel so, lieber Liated, dass die Steuerzahlung der Firma Liated zunaechst von der UBS permanent auf einem Hauskonto vereinnahmt wird (Aenderung des SV 1 zwischen Firma Liated und der UBS). Um jedoch juristischen Aerger zu vermeiden vergibt die UBS recht zeitnah der Post einen eigenen Zahlungsauftrag via ihres dortigen Pufferkontos namens der Firma Liated als Geldendquelle (Aenderung des SV 2 zwischen UBS und der Post), und namens des Steueramtes als Geldendsenke, letzteres via Pufferkonto der CS bei der Post (Aenderung des SV 3 zwischen CS und der Post). Auch CS moechte juristischen Aerger vermeiden, deshalb schreibt sie recht zeitnah nach Vereinnahmung u.a. des Betrages 1X auf ihrem Pufferkonto bei der Post dem Steueramt diesen Betrag auf dessen Konto von eigenem Hauskonto gut (Aenderung des SV 4 zwischen dem Steueramt und der CS). Danach hat der Schweizer Finanzminister die Chance, mittels entrichteter Steuerzahlung der Firma Liated das Gesamtschuldverhaeltnis zwischen Staat und dem Bankensystem, vertreten durch die SNB, permanent zu senken (Korrektur des SV 5 zwischen Staat und ZB nach unten). ;-)
Um es nicht zu vergessen, die seitens der UBS und CS initiierten Synchronisationsausgleiche ihrer Pufferkonten auf dem Postmainframe aendern wiederum deren SVe zu der Schweizer Post, diese Gegebenheiten jedoch anlaesslich der Steuerzahlungen der Firma Liated dieser ursaechlich in die Schuhe zu schieben waere m.E. dann doch stark verfehlt. ;-)
>Im Beispiel 'Liated bezahlt Steuerrechnung' ging es mir um einige m.E. zentral wichtige Punkte, die wir -also auch ich- in den jahrelangen Diskussionen ‚vergessen’ hatten:
><ul> ~ Steuerforderungen der öffentlichen Hand [oder natürlich auch beliebige Handelsrechnungen] müssen nicht zwingend via ZBGM geleistet werden. [Ich schätze, dass mind. 2/3 bis 3/4 der öffentlichen Aufwendungen/Erträge gar nicht via ZBGM laufen, namentlich v.a. von Kantonen und Gemeinden. Nur der restliche 1/4 bis 1/3 betreffen ZBGM und Staat Schweiz. Ich muss das aber noch weiter recherchieren.]
Ja.
> ~ Die ‚Geldtheorien’ der Mainstream VWLer (à la Murx - Theorie der multiplen Geldschöpfung), oder jene von Gesellianern wie Creutz, die davon ausgehen, dass Bank zu Bank Zahlungen immer mit ZBGM ‚unterlegt seien’ widersprechen der Praxis. (Und langsam frage ich mich ernsthaft, was überhaupt die ‚Geldmengenpolitik der SNB’ unterscheidet von Theaterdonner;-)
Ich habe das aktuelle Szenario vor Wochen oder Monaten hier im Forum geschildert, soweit ich mich erinnern kann ging es um die Abschaffung der ZB, dottore und Marsch waren dabei involviert: die Zufluss- und Abflussventile aus dem ZB-Geldpool im Hintergrund zum Geld-/Kreditpool im Vordergrund, in welchem alle schwimmen - Staat, MFIs, und Publikum (Nicht-MFIs) -, werden von den MFIs und nicht der ZB geregelt!
> ~ Der Abbau der Schulden der öffentlichen Hand ist offenbar nicht grundsätzlich unmöglich: Offenbar müssen dazu das Nichtbankensystem, die öffentliche Hand, Bankensystem ‚parallel’ die Verschuldungsverflechtungen entschulden. </ul>
Nuja, auch ein gordischer Knoten wurde ja schon mal entflochten. ;-)
>
>Das soweit mein vorläufiges Fazit/meine vorläufigen Überlegungen. Kommentare?
s.o.
>Grüsse in die Runde
>Liated
Gruss
TD
PS. Mit der Schweizer Post und den UBS-Vorlaeufern S.. hatte ich auch mal ein Techtelmechtel, aber das ist schon teilweise mehr als 15 Jahre her, war also kurz nach dem Ende des WK II. ;-)
>PS:
>
>Graphische Darstellung des Beispiels
>******************************
>Das Entstehen (‚Creation’) zum Zeitpunkt x, das Andauern(‚Existenzdauer’) und das Verschwinden von Schuldverflechtungen zum Zeitpunkt lässt effizient graphisch abbilden, mit der Methode, die ich hier schon oft benutzt habe. Das diskutierte Beispiel würde so aus sehen: (Bitte beachten, dass nicht Bewegungen von Dingen von Ort A nach B dargestellt sind, sondern das 'Älter werden' von Schulverhältnissen, während die Zeit vergeht:
>
>Fig. 1: Monetärer Raum/Zeit-Graph
><table cellpadding="2" cellspacing="2" border="1" width="60%"bgcolor="#ccccff"><tbody><tr><td valign="top" <font face="Courier New, Courier, monospace" <font size=2>
>> > > > >a> > > > > > > > > > > > >b> > > > > > > > > > >Z E I T
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>>...--------(+1)------------Liated>]:::::::::::::::::::::
>>...--------(-1)---------------UBS>]:::::::::::::::::::::
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>>...========(-1)====GemdeSteueramt>]:::::::::::::::::::::
>R
>A
>U
>M
>
><ul>
>Legende:
>*******
>o KK = Kontokorrent Verbindung
>o #####Pfeile: Steuerrechnung; verbuchtes Original(bei Schuldner
>. Liated) und Kopie(bei Gläubiger Steueramt).
>o Pfeile: PostKK; Bank(Gläubiger) Post (Schuldner)
>o -----Pfeile: SichtKK; Liated(Gläubiger), UBS (Schuldner).Bargeldloser Teil v. M1
>o =====Pfeile: überzogenes SichtKK; GemdeSt.Amt(Schuldner), CS (Gläubiger)
>o... drei Punkt bei Pfeilen=bestehende KK-Schuldverhältnisse
>o"[" Creation eines Schuldverhältnisses
>o"|" Umbuchen(sozusagen 'zedieren') eines Schuldverhältnisses
>o"]" Annhilation eines Schuldverhältnisses
>o (+) Guthaben des Gläubigers
>o (-) Schulden des Schuldners
></ul></font></td></tr></tbody></table>
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