-->Christoph Drösser schreibt in"Stimmt´s?" dazu:
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Rot-weißer Standard
Ist eigentlich an dem Gerücht etwas Wahres dran, dass der
Weihnachtsmann im vertrauten Rot-Weiß ein Werbegag von Coca-
Cola war?
Nein. Auch wenn sich die Limonadenfirma selbst gern damit
brüstet.
Die Figur des Weihnachtsmanns hat sich ganz allmählich zu dem
heutigen Stereotyp entwickelt. Der heilige Nikolaus wurde schon
in vergangenen Jahrhunderten in Europa als Geschenkebringer
verehrt, allerdings immer als hoch gewachsene, ernste Bischofsfigur,
mit Gewändern in ganz unterschiedlichen Farben. Als holländischer
Sinter Klaas gelangte er nach Amerika, und dort beschrieb
ihn 1821 der Dichter Clement C. Moore in seinem Gedicht
A Visit from St. Nicholas erstmals als kleines, fröhliches
Dickerchen - allerdings in Elfengröße. Illustratoren wie Thomas
Nast zeichneten"Santa Claus" dann schon in den achtziger Jahren
des vorigen Jahrhunderts in der Gestalt, die wir heute kennen,
allerdings meist in Schwarzweiß.
Erst in den zwanziger Jahren schließlich begann der heute übliche
rot-weiße Weihnachtsmanndress über die anderen Farben zu
dominieren. Am 27. November 1927 schrieb die New York Times:
"Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker
Kindern. Größe, Gewicht, Statur sind ebenso vereinheitlicht wie
das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart." Erst 1931 erschien
die erste Coca-Cola-Anzeige mit dem rot-weißen Weihnachtsmann,
entworfen von dem Grafiker Haddon Sundblom.
Aber sicherlich haben die alljährlichen Werbefeldzüge zur
Verbreitung des Einheitsweihnachtsmanns beigetragen.
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