-->77 Mio statt 0,5 Mio und funktionieren tut das völlig überteuerte auch nicht. Womit die Kosten für die Arbeitlosen noch dazu kommt.
Es funktioniert hervoragend in der Schweiz, aber die haben auch ein einfaches und funktionierendes Mautsystem, welches der bescheuerten Behörde wohl zu einfach war. Unsere tolle Presse hat bisher kaum berichtet (stand was kurzes im Spiegel)
Virtueller Arbeitsmarkt
Wie die Bundesanstalt für Arbeit eine preiswerte Jobsuchmaschine abgeschaltet hat
Autor: Markus Zeidler, Hans-Joachim Rüdel
Der Virtuelle Arbeitsmarkt der Bundesanstalt für Arbeit ist seit Anfang dieser Woche mit einem komplett neuem Internet-Auftritt online im Internet verfügbar, allerdings begleitet von technischen Pannen. Am gestrigen Montag waren die Stellenangebote nur zeitweise verfügbar - nach Auskunft der Bundesanstalt für Arbeit aufgrund des enormen Besucherandrangs.
Das Projekt kostet rund 77 Millionen Euro, wobei nach Angaben der Bundesanstalt 29 Millionen Euro direkt auf das neue Onlineangebot gehen. 48 Millionen Euro kostet das damit verbundene neue Vermittlungs-EDV-System für die 35.000 Mitarbeiter der Arbeitsämter, die ab Mai 2004 mit dem neuen Programm arbeiten sollen.
Billigere Variante war bereits programmiert
Der neue Service unter der Internetseite www.arbeitsagentur.de will Arbeitssuchenden und auch Arbeitgebern zahlreiche neue Hilfsmittel bieten. So können Stellensuchende Bewerbungsprofile ins Netz stellen und Arbeitgeber Bewerber nach bestimmten Qualifikationen suchen. Bemerkenswert aber ist, dass es dieser teuren Neuentwicklung möglicherweise gar nicht bedurft hätte. Denn ein Arbeitsamt selbst hat auf eigene Initiative hin ein preiswertes Stellensuchprogramm erfolgreich eingeführt:
Der frühere Leiter des Münchener Arbeitsamtes, Erich Blume, und das Münchener Softwarehaus Wimmex AG hatten die Idee, eine solche Suchmaschine für Jobs zu programmieren. Diese Job-Suchmaschine namens Wimmi sollte auf Firmenhomepages und in anderen Stellenbörsen nach freien Arbeitsplätzen suchen und damit Jobs finden, die bislang nicht im Datenpool der Bundesanstalt verzeichnet waren - mit Erfolg: Den Münchener Arbeitsvermittlern standen nach Einsatz von Wimmi 50% Prozent mehr Stellen zur Verfügung als zuvor, wie der frühere Arbeitsamt-Direktor Blume gegenüber Plusminus bestätigt. Der bundesweite Einsatz dieses Programms hätte nach Firmenangaben knapp eine halbe Million Euro gekostet.
Das Münchener Projekt kollidierte aber offenbar mit dem bundesweiten Konzept des"Virtuellen Arbeitsmarktes", den die Bundesanstalt für Arbeit unbedingt realisieren wollte. So wurde das wesentlich teurere, wenn auch umfangreichere Online-Portal www.arbeitsagentur.de am Montag in Betrieb genommen und das preiswertere Pilot-Projekt Wimmi abgeschaltet. Dafür hat jetzt die mit dem deutschen Arbeitsamt vergleichbare Schweizer Arbeitsvermittlung SEKO allen kantonalen Arbeitsämter die Erlaubnis erteilt, das deutsche Wimmi-Programm einzusetzen.
Dieser Text gibt den Fernseh-Beitrag vom 2.12.03 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.
<ul> ~ http://www3.mdr.de/plusminus/021203/arbeitsmarkt.html</ul>
|