-->Der nachfolgende, hier exklusiv erstmals in Auszügen auf Deutsch veröffentlichte Text stammt von WalterRussell, dem amerikanischen Universalgenie, über dessen wissenschaftliche Arbeit Matrix 3000 bereits inder letzten Ausgabe ausführlich berichtet hat. Russell sprach an seinem 80. Geburtstag, dem 19. Mai 1951, in einer Feierstunde zum „Tag der Streitkräfte“ in Pourtsmouth (Virginia). Seine Analyse ist in ihrer ein-drucksvollen Schlichtheit und Brillanz hochaktuell; ein halbes Jahrhundert nach seiner Rede hat sich dieSituation verschärft und ausgeweitet.
Walter Russell WARUM DIE MENSCHEN KRIEGE FÜHREN UND WIE DIES ZU VERHINDERN IST
Was ist los mit unseren zwischenmenschlichen Beziehun-gen, was hält uns davon ab, in brüderlichem gutem Willen,in freundlicher Nachbarschaft glücklich miteinander zu leben? Warum haben wir Feinde?Wir können das Versagen der gesamten Menschheit nicht nachvollziehen, indem wir nur eine Generation betrachten.Also lassen Sie uns zurückgehen zu den Anfängen derMenschheit und dieser frei ins Antlitz schauen. So werden wir die URSACHE aller Kriege herausfinden.Zurück zum Anfang Aus Stämmen wurden Völker und Imperien, und zwardurch die überkommenen Urwaldmethoden von Mord,Raub und Versklavung. Lesen Sie in den Geschichts-büchern über Frühgeschichte, wie Babylon, Byzanz, Ma-zedonien, Sparta, Griechenland und Rom durch Grausam-keit und Schlächtereien emporstiegen und fielen. Schlagen Sie in der Bibel nach, wie die Stämme andere Stämme ab-schlachteten, ihre Schätze raubten, sie versklavten und dieFrauen vergewaltigen. Und dann lesen Sie weiter, wie diesesieghaften Stämme ihrerseits erobert und abgeschlachtetwurden von den Feinden, die sie sich selbst gemacht hatten.
MATRIX3000 · Band 14 · März/April 2003P O L I T I K49
Lassen Sie uns unserer eigenen Nation, den VereinigtenStaaten, ehrlich ins Gesicht blicken. Wie haben wir ausge-hend von der Handvoll Pioniere, die hier vor knapp fünf-hundert Jahren landeten, unser Imperium errichtet? Wir rotteten nach und nach die gesamte indianische Rasse aus, die wir hier vorfanden und entführten Tausende vonAfrikanern in die Sklaverei, genau wie unsere wilden Vor-fahren es Zeitalter zuvor taten. Wir führten über hundert Kriege und töteten Hunderttausende von Menschen, die wir uns zu Feinden machten, indem wir ihre Feinde waren. So haben wir unser Imperium errichtet. Wir haben durchdas Schwert gelebt und scheinen nun sehr erstaunt, dass wir vom Tode durch das Schwert bedroht sind. Wir machten uns alle Menschen zu Feinden und wundern uns nun, warum wir denn Feinde haben. Wir verletzten Gottes Gesetz, in-dem wir raubten und mordeten, um für uns selbst Glück undWohlstand zu erlangen - dabei jedoch anderen ihr Glückund ihren Wohlstand nahmen.Alle Imperien wurden auf diese Weise errichtet - alle in absoluter Verletzung des göttlichen Gesetzes der Liebe. Alle nahmen sie, was sie wollten, mit dem Recht der Stär-keren genau wie unsere Ahnen im Urwald. Und alle beteten inbrünstig zu Gott um Sieg über ihre Feinde, so wie die frühen biblischen Stämme Gott um die Macht anflehten, ihre Feinde zu zerschmettern.Gottes Gesetz funktioniert immer. Was immer Sie säen, ernten Sie hundertfältig. Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Wer Sturm sät...
WARUM GIBT ES KRIEG?
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MATRIX3000 · Band 14 · März/April 2003P O L I T I K50
Jedes Volk machte sich Feinde, indem es feindselig war.Wir fürchten heute die Menschen, weil wir sie gestern selbst das Fürchten lehrten.Die zweite große Lektion. Die erste große Lektion lautete, dass kein Mensch Wohl-stand und Frieden finden kann, indem er den Wohlstand und Frieden anderer zerstört. Die Menschheit hat noch nicht begonnen, ihre zweite große Lebenslektion aufzuneh-men: Kein Mensch kann einem anderen Leid zufügen, ohne damit sich selbst und der ganzen Welt zu schaden.So hatte die frühe Menschheit eine Welt aus Angst und Hass errichtet. Der Mensch zog Grenzen um seine Stämme,die langsam zu Völkern heranwuchsen. Jeder Mensch und jedes Volk fürchtete alle anderen. Solcherart baute die frühe Menschheit die Welt in Erinnerung an den Urwald, und solcherart ist die Welt, die wir heute von unseren affenähn-lichen Urahnen erben. Wir bauen immer noch eine Welt aus Hass und Angst, denn wir sind immer noch Wilde und werden es so lange bleiben, wie wir unsere Mitmenschen umbringen.
Ist es ein Wunder, dass es KRIEG gibt - KRIEG - undnoch mehr KRIEG?
Jedes Imperium auf der Welt hat versucht, Frieden und Wohlstand für sich zu errichten, indem es anderen ihren Frieden und Wohlstand nahm - und eine Klasse Menschenhat versucht, Sicherheit und Frieden für sich zu finden, indem es die Sicherheit und den Frieden für die andere Klasse zerstört hat.Nationen haben durch das Schwert gelebt und sind durch das Schwert umgekommen - und solange sie fortfahren, ihre Nachbarn zu töten, werden ihre Nachbarn sie töten. Es gibt auf der Erde kein einziges unschuldiges Volk. Alle wa-ren die Feinde aller anderen. Alle haben andere angegriffenund ausgebeutet. Alle haben für Egoismus und Gier gelebt,und alle haben ihre Reiche mit dem Recht des Stärkeren errichtet.
Warum gibt es solche menschlichen Monster wie Hitler,Mussolini und Stalin? Es gibt sie, weil wir sie hervorge-bracht haben. Wir konnten es nicht verhindern, dass sie kamen. Ich will Ihnen sagen, wie das geschah.Der größte Krieg der GeschichteDie Menschen überall auf der Welt teilten sich in zwei ent-gegengesetzte Klassen und führten innerhalb ihrer eigenenLänder Krieg gegeneinander. Diese beiden Feinde warendie OBERKLASSE und die UNTERKLASSE. Die Ober-klasse beutete die untere aus, um so viel wie möglich fürsich zu bekommen und der Unterklasse so wenig wie mög-lich zu geben. Die beiden Klassen waren Könige und Untertanen - Adel und Leibeigene - Kapital und Arbeit -Reich und Arm - Besitzer und Arbeiter.
Die Oberklassehäufte Reichtümer und Sicherheit für sich selbst an undzerstörte die Reichtümer und die Sicherheit der Unterklasse.Allmählich entwickelte sich diese Aufspaltung der Menschheit zum größten Krieg in der gesamten Geschichte, denn die Angstwurde durch diesen Krieg von Menschen gegen Menschenvervielfacht - diesen Krieg der Ausbeutung des Menschendurch den Menschen.Die Arbeiter dieser Welt bangten um die Zukunft ihrer Familien - während die Ausbeuter alles hatten. Der Aus-beuter hatte das Geld. Er war der Eigentümer. Der Arbeiterkonnte nach Belieben eingestellt und entlassen werden. Er war schon glücklich, wenn er für einen Hungerlohn ar-beiten durfte. Allmählich begann das Pendel zur anderenSeite auszuschlagen. Die Feinde, welche die Oberklassesich gemacht hatte, begannen sich zu erheben, um dieOberklasse zu schlagen. Und diesen Krieg führen wir jetztgerade. Es ist kein Krieg von Völkern um ihr Land. Es istein Weltkrieg der Unterprivilegierten, seit langem leiden-den unteren Klassen gegen die Oberklasse. Das ist derWeltkommunismus. Der Sklave des Landbesitzers möchtenun den Landbesitzer vernichten und die Ländereien fürsich nehmen.Der steigende Lebensstandard in den Vereinigten Staatenhingegen macht den amerikanischen Arbeiter blind dafür,dass in anderen Teilen der Welt das nackte Elend herrscht. Das einzige Heilmittel gegen KriegeDas einzige Heilmittel, um Kriege zu verhindern liegt darin, die alte selbstsüchtige und gierige Grundlage, auf derdie zwischenmenschlichen Beziehungen in der Vergangen-heit errichtet wurden, umzukehren und stattdessen die Goldene Regel von gleichberechtigtem Austausch für alleWechselwirkungen zwischen Menschen einzusetzen.Bisher haben Hass und Angst die menschlichen Beziehun-gen beherrscht.
Brüderliche Liebe und die Einheit derMenschheit müssen diese primitiven Praktiken ersetzen.Die Menschheit hat eine große neue Lektion zu lernen -die Natur nimmt niemals etwas. Die Natur gibt, damitzurückgegeben werde. Das ist das Geheimnis der Bestän-digkeit in der Natur. Wenn der Mensch das Prinzip der Liebe lernt, auf dem Gott Sein Universum aufgebaut hat,werden Wohlstand, Frieden und Glück der Menschheitebenso beständig zunehmen, wie die Sonnensysteme be-ständig sind.Die Erde gibt alles, was sie an Wäldern, Früchten undFeuchtigkeit hat, dem Himmel, und der Himmel gibt es alles zurück an die Erde, damit es erneut gegeben werde imewigen Kreislauf.Der Mensch hat versucht, Beständigkeit zu erlangen, indemer nahm, anstatt zu geben und hat so seit Äonen seine Zivi-
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lisationen immer und immer wieder zerstört - nun steht erkurz davor, seine Welt erneut zu zerstören. Sie könnennicht jemanden seines Glückes berauben, um dieses Glückdann selbst zu haben. Sie können nur Glück geben, um es für sich selbst zu finden. Genauso können sie Liebe nicht nehmen - Sie können Liebe nur GEBEN.Die goldene RegelDas ist die nächste wichtige Lektion, die der Menschheitschließlich bevorsteht. Es ist die Lektion der Bruderschaftaller Menschen, wie alle geistigen Boten der letzten dreit-ausend Jahre sie ihrem Volk vermittelt haben. Laotse undKonfuzius gaben diese Lehre den Chinesen - Buddha ver-mittelte sie den Hindus - Mohammed überbrachte sie denArabern - der unbekannte Mystiker, der die Bhagavad Gitaschrieb, erzählte sie den Persern - und Gottes geliebterSohn Jesus, der größte aller Erleuchteten, gab sie der Welt.
Jesus sagte: „Liebet einander“ und „Tut einander, wie ihrwollt, dass euch getan werde“, aber kaum jemand hat seit-dem erkannt, was er damit meinte, oder es gar im täglichenLeben angewandt.Die Menschen der Welt haben nie verstanden, dass die Goldene Regel ein Gesetz ist, welches genauso befolgt werden muss wie das Gesetz der Schwerkraft, weil es unssonst so sicher zerbricht, als würden wir uns, das Gesetzder Schwerkraft leugnend, von einer Klippe stürzen.Die Menschen betrachteten die Goldene Regel nur als einIdeal für die eigene Familie und die geselligen Beziehun-gen, aber nicht für das Geschäftsleben. Niemand hatte ent-deckt, dass dieses Gesetz des gleichwertigen Austauscheszwischen allen polaren Paaren in menschlichen Beziehun-gen dieselbe Gleichheit forderte wie bei den polaren Paaren in der Natur. So wie bei einer Maschine oder ana-log dazu beim Herzschlag, der Kolbenstoß der Kompres-sion genauso groß ist wie der ausdehnende Stoß, so mussdas, was ein Mensch von anderen oder von der Natur erhält, stets durch das ausgeglichen werden, was er gibt.
Wenn Sie sich Liebe und Freundschaft wünschen, müssenSie zuerst Liebe und Freundschaft geben. Wenn Sie sol-cherart Liebe geben, gibt das Gesetz Sie Ihnen im gleichenMaß zurück, so sicher, wie die Gabe von Wasserdampf anden Himmel als Regen zur Erde zurückkehrt. Das dem gesamten Universum zugrundeliegende Prinzip ist ausge-wogener gegenseitiger Dienst - Dienst, der gegeben wirdfür empfangenen Dienst. Wenn die ganze Welt ZUERST ihren Dienst gibt, anstatt zuerst zu nehmen, wird es keineKriege mehr geben, weder zwischen Völkern noch zwi-schen irgend einem anderen Gegensatzpaar wie Kapitalund Arbeit, Käufer und Verkäufer, Mann und Frau, Regie-rung und Volk.Wenn zum Beispiel ein Produzent Wohlstand anstrebt, musser zunächst Wohlstand geben, indem er in seine Fabrikengeht und darauf achtet, dass jene, die für seinen Reichtumarbeiten, selbst wohlhabend gemacht werden. So arbeitetdas Gesetz des gleichwertigen Austausches - und die Gol-dene Regel ist dieses Gesetz.Es ist allerdings nicht in dieser Weise umgesetzt worden,denn der Produzent dachte, sein Wohlstand käme von sei-nen Kunden, also kaufte er Arbeit so billig wie möglich einund gab den Arbeitern so wenig wie möglich.
Diese Politikwar die teuerste der Geschichte.Aus der Unterdrückung des Menschen durch den Men-schen erwuchsen die Ideologien, die sich nun bekämpfen.
Wir kämpfen nicht mehr wie in der Vergangenheit haupt-sächlich darum, nationale Grenzen zu erweitern. Wir kämpfen gegen fanatischen Hass, der seit Zeitaltern er-zeugt wird durch die Unterdrückung eines Teils der Mensch-heit durch den anderen.Wir haben unsere Kriege bisher aus Selbstsucht und Giergeführt. Wir führen unsere Kriege immer noch aus Selbst-sucht und Gier, und die ganze Welt der Menschen leidet,blutet und stirbt immer noch aufgrund von Selbstsucht undGier.Wie können wir die Kriege beenden?Kriege können nur aufhören, wenn wir aufhören, sie zuführen - und wir werden nur aufhören, sie zu führen, wennwir die große Lektion der Einheit aller Menschen lernen -und die Tatsache, dass andere Menschen nicht nur Brüdersind, sondern im Grunde wir selbst.Wenn wir diese Lektion lernen, werden wir wissen, dasswir niemandem Leid zufügen können, ohne im selben Aus-maß uns Leid zuzufügen.
Sie als Individuum können alle Kriege beenden, indem Sie bei sich zuhause die Kriege beenden, in Ihrer Stadt und inIhrem gesamten Einflussbereich.Einheit beginnt daheimund weitet sich dann aus in Ihre Nachbarschaft. Wenn jeder Mensch auf der Welt, der Wohlstand, Glück und Frieden ersehnt, seinem Zuhause und seiner NachbarschaftLiebe gibt, gäbe es keine Kriege mehr, denn Krieg ist dieErnte von Hass und Furcht, und Glück und Frieden sind dieFrüchte von Liebe.Die Welt steht vor der größten Transformation des Men-schen in der gesamten Geschichte. Der Mensch muss eines Tages lernen, seinem Mitmenschenzu dienen in dem vollen Wissen, dass er so allen Menschendient. Wenn dieser Tag kommt, wird die Welt der Menschenwahren Wohlstand, wahres Glück und wahren Frieden kennen lernen. Dies vermag nur die Liebe.
Deutsch von Dagmar Neubronner
Quelle: http://www.genius-verlag.de/pdfsbook/warum_gibt_es_krieg.pdf
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... hab gar nicht gewusst, dass es soo einfach ist...
tofir
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