--><font size="5">Glanz der großen weiten Welt </font>
Vom Krügerrand bis zum China-Panda: Internationale Goldmünzen sind wieder gefragt
Gerade mal eine Stunde dauerte es, bis die Prägeanstalt in Ottawa kürzlich die tausend Exemplare ihrer neuen"Great Seal of Canada"-Goldmünze zum Stückpreis von umgerechnet 706 Euro an Numismatiker und Anleger verkauft hatte. Auch andernorts herrscht wieder rege Nachfrage nach edlen Münzen."Sammeln bei Jung und Alt ist weltweit populär", berichtete unlängst das österreichische Fachmagazin"Moneytrend". In den wohlhabenden Bundesländern der Alpenrepublik - vor allem in Vorarlberg und Tirol - ist die Nachfrage gar so groß, dass die Prägeanstalt"Münze Ã-sterreich" unlängst in Innsbruck ihren ersten Münzshop eröffnete.
Neben den Sammel-Exemplaren sind in erster Linie Anlagemünzen aus reinen Edelmetallen begehrt. Diese so genannten Bullion Coins ("Barrenmünzen") profitieren von der neu entdeckten Liebe zum Gold."Im Gegensatz zu Barren kann der Anleger mit Bullion Coins auch kleinere Mengen Gold kaufen. Außerdem sind Münzen natürlich schöner", sagt Michael Hicke von der Stadtsparkasse München.
Allerdings hat die Schönheit ihren Preis: Für Goldmünzen muss man wegen der Präge- und Vertriebskosten etwas tiefer in die Tasche greifen als für Barren.
Als Klassiker unter den Anlagemünzen gilt nach wie vor der südafrikanische Krügerrand, dem in den Jahren des Aktienbooms gleichsam der Ruf des"Steinzeit-Investments" anhaftete und der vornehmlich in den Tresoren der Großeltern anzutreffen war.
Heute ist die rotgoldene Münze auch bei jüngeren Jahrgängen wieder begehrt. Im Internet-Auktionshaus Ebay gehört der Krügerrand zu den Bestsellern unter den Edelmetallen. Wegen des geringeren Goldanteils von"nur" 916,66 von 1000 Teilen ist diese erstmals 1967 geprägte südafrikanische Münze etwas preisgünstiger als die Konkurrenten aus Kanada, Australien, Ã-sterreich oder China. Die von seinen Fans geschätzte charakteristische rötliche Färbung des Krügerrands ist eine Folge des Kupferanteils in der Legierung. Auch der American Eagle weist durch eine Kupferbeimischung eine geringere Feinheit auf.
Reinstes Gold in seiner schönsten Form versprechen hingegen das kanadische Maple Leaf, der australische Känguruh-Nugget und die österreichische Philharmoniker-Münze. Mit einer Feinheit von 999,9/1000 ("Four nine fine", wie es im Fachjargon heißt) erwirbt der Anleger praktisch pures Gold. Zusammen mit dem absoluten Marktführer Krügerrand gehören diese Münzen zu den weltweit am stärksten verbreiteten Bullion Coins. Sie sind daher auch bei deutschen Banken und größeren Sparkassen am einfachsten erhältlich.
Schwieriger wird es, wenn sich der numismatisch interessierte Anleger für einen der Exoten entscheidet. Dazu gehört der seit 1982 geprägte chinesische Gold-Panda - nach Meinung vieler Sammler und Anleger der schönste unter den Bullion Coins. Die eine Seite der Münze ziert ein Panda-Bär, auf der anderen Seite ist ein Tempel abgebildet. Bis 2000 wechselte das Panda-Motiv jährlich, seither präsentiert sich der drollige Bär immer in derselben Pose. Der Gold-Panda ist etwa 30 bis 40 Euro pro Feinunze teurer als die gängigen Bullion-Coins und bei Banken kaum zu bekommen. Meist führt der Weg über große Münzhändler oder das Internet.
Gold- und Tierliebhaber unter den Sammlern und Anlegern können es sogar noch exklusiver haben. Die Cat-Goldmünzen von der Isle of Man werden jährlich mit wechselnden Katzenmotiven in nur geringen Stückzahlen geprägt und sind ebenfalls ausschließlich über den Münzhandel, vor allem in Großbritannien und den USA erhältlich.
Bullion Coins gibt es in unterschiedlichen Größen. Die gängigsten Münzen weisen Feingewichte zwischen einer viertel und einer ganzen Unze auf. Die in den großen überregionalen Tageszeitungen börsentäglich veröffentlichten An- und Verkaufspreise beziehen sich in der Regel auf eine Unze.
Den Wert der Anlagemünzen bestimmt natürlich in erster Linie der aktuelle Goldpreis. Kaum verwunderlich, dass Bullion Coins im Augenblick recht teuer sind. Zusätzlich darf der Anleger auf einen"numismatischen Mehrwert" setzen, der sich freilich im Voraus nicht abschätzen lässt. Er hängt unter anderem ab von dem Erhaltungszustand der Münze, dem Jahrgang, teilweise vom eingeprägten Nennwert, vom Motiv und von der Auflage. Von dem in 2001 geprägten Kilo-Gold-Panda beispielsweise gibt es weltweit gerade mal 44 Stück.
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