-->>Lieber Dottore,
>Du schreibst:
> Warum ist bloß die"Evolution" beim Geld ausgeblieben?
>Selbst der wackere Hayek stöhnt (siehe Posting) noch 1977 über das"Geldmononopol als Stütze der Regierungsmacht". 2700 Jahre gemünzte Geldgeschichte - und keinem ist es aufgefallen, dass dieses"Vorrecht als ein essentielles Attribut der Herrschaftsgewalt fraglos (!) akzeptiert (wurde) - umgeben von allem Geheimnisvollen, das die heilige Allmacht (!) des Herrschers in der Regel hervorrief." (Hayek)
Hi Reinhold,
>Die Evolution hat schon statt gefunden, aber leider an der falschen Stelle.
2700 Jahre hat keine Evolution stattgefunden. Wilhelm II. erhob genauso Steuern in Gold wie die persischen Großkönige und die römischen Cäsaren. Beim Silber wars nicht anders. Worin besteht er Unterschied in der Silbersteuer (12 Drachmen p.a.) der attischen Metöken und der in Silber zu entrichtenden Mahl- und Schlachtsteuer von Wilhelms Vorgänger Friedrich Wilhelm III.?
>Statt die alte Kutsche Goldwährung immer mehr zu verbessern und zu einem sicheren und schnellen Automobil zu entwickeln (wie Engels schreibt)
Was gab's daran weiter zu entwickeln? Das System war geschlossen und hat so funktioniert wie es funktioniert hat. Währung bezieht sich aufs Ausland und da gab's keine Probleme. Der Witz der Goldwährung, wie bei allen Metallstandards: Es konnte die Steuern selbst hergestellt und abgeliefert werden (Bergbau), während man heute das Steuerzahlungsmittel sich erst bei der ZB"borgen" muss - gegen eine weitere Steuer, den ZB-"Satz"..
>wurde der staatliche Betrug mittels Falschgeld immer mehr verfeinert und verbessert (nicht zuletzt unter Mithilfe von Leuten wie Knapp, Keynes, Friedman und ja - Heinsohn /Steiger).
Ach geh! Geld ist, was der Staat als Steuerzahlungsmittel vorschreibt, ergo akzeptiert und wieder ausgibt. Die es von ihm erhalten, nehmen es eben deshalb an.
Zu unterscheiden ist zwischen
a) Staatspapiergeld (Tresorscheine usw.), das vom Staat allein vermehrt werden kann, was dem Missbrauch Tür und Tor öffnet. Druckerei beim Staat. Inflation à la Assignaten in F oder Japan nach 1872.
b) Papiergeld, das sich der Staat genauso"borgen" muss wie die Privaten (gg. Schatzwechsel usw.). Druckerei bei der ZB. Ebenfalls Missbrauch ohne Ende bei Direktziehung auf die ZB. Inflation wie 1920/23.
c) Papiergeld, das sich der Staat erst borgen kann, nachdem es sich die Privaten geborgt haben und zwar bei den Privaten. Druckerei bei ZB, aber keine Direktziehung auf diese ("moderne" Notenbanken). Hier entscheiden die"new credits", was bedeutet, dass wir Kettenbrief haben, über Inflation und Deflation. Da new credits austoppen müssen (Private: keine Beleihungsmöglichkeiten mehr usw., Staat: zedierte Steuern > aktuell einkommende Steuern abzgl. der absolut notwendigen Nachtwächter-Staatsausgaben) endet Papiergeld c) über kurz oder lang in der deflationären Depression.
Oder Staatsmacht greift wieder zu Varianten a) oder b).
>Solange Gold geprägt wird, ist es wurscht wer das macht, der Herrscher, der Münzmeister oder Herr Maier privat. Erst wenn Betrug ins Spiel kommt, wird das staatliche Monopol wichtig.
Nein, das gab's, siehe Hayek, immer als"Stütze der Regierungsmacht".
>Allerdings wuselt die Evolution jetzt auch mal wieder an der richtigen Stelle - nämlich den DGC (digital gold currencies), wie e-gold und GoldMoney etc.
Seit wann gibt's denn eine Rückentwicklung der Evolution? Das in Kombi mit"Selektion", siehe nochmals Hayek, soll doch wohl heißen: Das einmal Erreichte (Gestaltete, you name it) sei irreversibel.
Ich weiß ja, dass es reversibel ist (weshalb es auch keine Evolution, sondern schlichte Machtfrage bleibt), siehe Sozialismus (Entzug der Eigentumsrechte, nachdem sie zunächst zediert waren, vgl. Katharina die Große vs. Lenin) usw.
Jeder kann mit seinem Gold machen, was er will. Allgemein anerkanntes Zahlungsmittel wird es erst wieder werden, wenn es wieder allgemein vorgeschriebenes Steuerzahlungsmittel ist.
Gruß!
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