-->Hallo, zusammen,
es wäre doch interessant, in einem Jahr auf diese Beitragsreihe zurückzublicken.
Dann will ich mal den Anfang machen...
Zu Jahresbeginn ging ich davon aus, es wäre eigentlich nicht mehr vorstellbar, daß 2003 schlechter als 2002 werden könnte.
Nun, es wurde schlechter, ich habs noch nicht ausgerechnet, aber schätzungsweise brach die Hälfte weg, 2003 hatte sich also ggü. 2002 halbiert.......der Zeiger steht im knallroten Bereich.
Aus dem Kundenkreis hat es 2003 auch viele an sich seriöse, gut geführte Firmen erwischt, erst während der letzten Woche legte sich wieder eine ca. 100 Mann Firma um, und seit vielleicht fünf Jahren hat sich der Kundenkreis sicher auch halbiert, wenn nicht mehr. Seid schlau, flieht den Bau.....
Der Immobilienmarkt in Affistan ist meiner Ansicht nach auch im freien Fall, nach meinen Beobachtungen haben die Werte seit grob 1990 sicher ein Viertel bis die Hälfte verloren, je nach Objekt und Gegend, auch die Nicht-Speku-Objekte in Potsdam und Co.
Im letzten Jahr lief so gut wie nichts mehr, Grund: die Banken gewährten keine Immo-Darlehn mehr, Muffensausen.
Entsprechend haben Architekten an einem sehr dünnen Hungertuch zu nagen, der Bau bleibt weiter verheerend.
Eine gewisse Sonderkonjunktur haben Autozulieferer, falls sie für erfolgreiche Modelle produzieren - die erwischt jetzt aber die hier schon erwähnte Pauschalabschlagsforderung der großen Konzerne mit Wucht.
Über Politik und Gesetzeswahnsinn sage ich besser nichts, es sieht eh jeder.
Höchstens, daß die berühmte innerliche Kündigung fast überall Platz gegriffen hat. Die dooffrisierte Möchtegernbismarcktochter aus dem FDJ-Kochtopf hat sich wenigstens vollentblößt, ihre Position dürfte für jeden deutlich erkennbar geworden sein.
Ich habe den Eindruck, daß die Führung der BRDDR, politisch wie wirtschaftlich, sich bereits damit abgefunden hat, daß der Absturz nicht aufzuhalten ist. Wie auch. Die hausgemachten Tretminen WILL ja niemand wegräumen, wen wundert dann, daß sich niemand mehr aufs Minenfeld begeben will.
Privat ist ja bekannt, daß dieses Jahr meine Mutter an Krebs verstorben ist, obwohl sie keine Risikofaktoren hatte und diese größtmöglich mied. Trotzdem. Da halfen auch die bestgemeinten und neuesten Behandlungen nichts mehr, der Ausgang stand m.E. bereits lange vorher fest.
Der Zuspruch, den ich damals aus dem Forum erhalten habe, war überwältigend, ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal herzlich für die guten Wünsche und das ausgedrückte Mitgefühl bedanken.
Wie ich ja auch im Forum berichtet habe, ergaben sich in diesem Zusammenhang für mich tiefe Einsichten und Erfahrungen, die mich persönlich, weltanschaulich, sehr weit vorangebracht haben.
Signifikante Hinweise für die Fortexistenz des Bewußtseins bekam ich mehrfach, es ergaben sich Kontakte zu eindrucksvollen Mitmenschen, und wenn man eine Überschrift für das Jahr finden sollte, so müßte sie bei mir privat lauten, Man ist nie allein, stets wird einem Unterstützung zuteil, und alles ist vorbereitet .
Es gab keinerlei Enttäuschungen auf dieser menschlichen Ebene, sondern, im Gegenteil, etliche Überraschungen, nur positives gutes Einvernehmen, Hilfe, Halt und Verständnis. Etliche schicksalshafte, glückliche Fügungen.
Ausgesessene Probleme verflüchtigten sich von selbst, Lösungen boten sich nach langer Zeit überraschend wie von selbst an, die Kasse blieb immer flüssig, und der Forderungsausfall wegen Pleiten liegt im vernachlässigbaren Bereich.
Ich darf also durchaus dankbar sein.
Beim Blick zu Freunden und Bekannten schaut es bei diesem Jahressaldo teils grausam aus, manche müssen bei der Verteilung von Leid mehrfach *Hier* gerufen haben.....zu verstehen ist das nicht. Deswegen auch meine nicht vorhandene Weihnachtsstimmung.
Nun zu den Aussichten:
die Krise im Affenland wirkt sich spürbar auch schon auf die Nachbarländer aus, und wenn es in der BRDDR sich nicht aufhellt, zieht das alle Nachbarn mit runter.
Trotzdem denke ich, 2004 dürfte etwas besser werden als 2003, weil viele schon zu lange alles aufgeschoben haben und irgendwelche Investitionen irgendwann halt mal sein müssen.
Durch strengere EU-Vorschriften wird sich bei uns in der Branche ein Preissprung ergeben, der durch einen Technologieschub erzwungen wird, damit aber die verheerende, unsinnige Preiskämpferei überdecken wird - hoffe ich mal. Schaun mer mal. Alleine davon auskommen kann man nicht mehr.
Auch Immobilienmäßig denke ich, daß 2004 einen Treppenabsatz bildet, der vorübergehend etwas Halt geben wird. Bevor es vermutlich weiter runtergeht. Bei den Gewerbebauten werden nächstes Jahr etliche Schnäppchen ins Angebot kommen, bloß, ob die jemand will? Umnutzen vielleicht, als Großgaragen für Oldtimerfreunde?
Immerhin ist ja die Hälfte der Wahlperiode schon wieder um, so daß nach Adam Riese jetzt keine großen Vorwahlkampfänderungen mehr zu erwarten sind, es wird sich also weiter hinschleppen, ohne groß neues oder einschneidendes zu bringen. Nur eine Mehrwertsteuererhöhung um 2-4% liegt ja geradezu in der Luft. Zur Ankurbelung der Wirtschaft, weil jeder dann vorher kauft, und so. Ja, ja....
Es ist schwer vorstellbar, daß der Eurotz weiter an Wert ggü. dem USD zulegen sollte, ich vermute, höher geht er im Jahresschnitt wohl nicht. Der Yen bleibt für mich unberechenbar, trotzdem sehe ich ihn eher fallen.
Entgegen der üblichen Unternehmensberaterempfehlung, sich auf seine Kernkompetenz zu beschränken, sehe ich für viele den Weg der Wahl in der Diversifizierung, man wird schon zwei oder drei Sachen parallel machen müssen, um halbwegs über die Runden zu kommen.
Der Auszug des Kapitals aus der BRDDR wird sich fortsetzen, allein die Handreichungen meines Steuerberaters zum Jahreswechsel lesen sich wie die Schriftsätze einer scheidungswilligen Ex-Ehefrau, die jetzt ihren Alten ausschlachten und fertig machen möchte ohne Rücksicht auf Verluste. Wer macht das als Bürger schon freiwillig mit?
Ich vermute, daß 2004 mal wieder ein verheerendes Haushaltsjahr wird und daran der ganze Maastricht-Stabilitätspakt zerbrechen wird. Eine Strafzahlung halte ich für undenkbar, und so wird die EUmelveranstaltung wieder ein Stück weiter auseinanderdriften. [img][/img]
Ebay und andere Internet-Shop-Systeme werden weiter an Bedeutung gewinnen, die Messeveranstalter wird es dagegen etwas schütteln. Ich bin mir sicher, daß sich herkömmliche Messen nicht mehr lohnen und nur noch aus Gewohnheit und PR wegen gebucht werden, außerdem ist die Konkurrenz ja auch da. Sie sind ein normer Wirtschaftsfaktor für die Hotellerie und Gastronomie. Undenkbar, wenn das Volumen wegbrechen würde.
Das Internet wird als Informationskanal sehr viel wichtiger, weil das gleichgeschaltete Presse- und TV - PolCorrect-Medienkartell nur noch einseitig und geschönt berichten wird.
Im Gesundheitswesen wird das Kostenbewußtsein für mehr Vernunft und Verantwortlichkeit sorgen, über die Feiertage haben Kliniken schon Stationen geschlossen, weil dort dann nicht geputzt werden muß, und die Patienten auf die anderen Stationen aufgeteilt. Das schafft neues Kostenbewußtsein überall, was nur positiv sein kann, wenn jeder mitbekommt, wo welche Kosten anfallen.
So lange wir solche wirtschaftlichen Sachverstandsknaller haben wie unseren Bibelverkäufer Johannes Kieferrucker, so lange besteht keine Aussicht, daß sich auch an der politischen Führung etwas bessert.
Die werden regieren, wie sie wollen, und die Bevölkerung wird das machen, was sie für richtig hält - eine gescheiterte Ehe halt, in Richtung der berüchtigten italienischen Verhältnisse, vermute ich.
Schaun mer mal.
Beste Grüße vom Baldur
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