-->PROFESSOREN-THESE
<font size=5>Euro-Effekt führt zu Trinkgeld-Prasserei</font>
<font color="#FF0000">Alle klagen über den Teuro - trotzdem hätten sich die Deutschen seit der Euro-Anführung angewöhnt, zu viel Trinkgeld zu geben, glaubt ein Marketing-Experte</font>. Den meisten sei es peinlich, scheinbar kleine Cent-Beträge zu zahlen.
Hamburg - Bei allem Klagen über die hohen Preise - geizig erscheinen will der Gast in Café oder Kneipe nun auch nicht. Das hat zumindest Claudius Schmitz beobachtet, Marketingexperte an der Fachhochschule Gelsenkirchen."Vielen ist es peinlich, beim Bezahlen kleinere Cent-Beträge zurückzufordern", sagte er der"Bild am Sonntag". <font color="#FF0000">Schon beim Zahlen einer Tasse Kaffee für 2,50 Euro rundeten viele Menschen auf drei Euro auf, anstatt 30 Cent von der Bedienung zurückfordern - und gäben damit 20 Prozent Trinkgeld</font>.
Schmitz rät den Kunden deshalb, sich vor dem Bezahlen zu überlegen, welchen Betrag sie als Trinkgeld geben wollten. Wenn die Rechnung komme, könne man sich das komplette Wechselgeld herausgeben lassen und das vorbereitete Kleingeld als Trinkgeld geben.
"So erspart man sich die Peinlichkeit, im Wechselgeld die passenden Münzen fürs Trinkgeld zu suchen", sagte der Professor. <font color="#FF0000">Generell, erinnert der Professor, solle man nur dann Trinkgeld geben, wenn Service und Leistung gut waren</font>."War das nicht der Fall, ist es absolut in Ordnung, nur den Rechnungsbetrag zu zahlen und zu gehen."
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,280524,00.html, 04.01.2004
[b] Eigener Kommentar: Der Prof. hat recht. Tatsächlich geben viele Menschen bei 7,40 € schon 8,00 €. Das deckt meine Beobachtungen. Ich kenne auch ein paar Leute die im Café arbeiten und zusätzlich zu ihren 8 Euro Stundenlohn noch durchschnittlich 4 bis 5 Euro (auf die Stunde runtergerechnet) Trinkgeld erhalten.
Bedenkt man, daß eine ausgelernte Kassierkraft, ein ausgelernter Bankkaufmann oder ein ausgelernter Bürokaufmann oder eine PTA einen Stundenlohn von etwa 9 bis 13/14 Euro brutto erhalten dann muß man sich ernstaft die Frage stellen wozu man heute überhaupt noch eine 3 Jahre dauernde Ausbildung machen soll und am Ende noch das Risiko damit eingeht in seinem Beruf auch mal gleich arbeitslos zu sein. Hinzu kommt, daß es sich hier oft um relativ lockere Tätigkeiten handelt. In der Gastronomie wird häufig ohne große Einstellungstests eingestellt, es gibt kaum Arbeitszeugnisse usw. Nur der Gastwirt selbst oder die Aufsichtspersonen haben erhöhte Verantwortung und den unternehmerischen Teil zu leisten. Bei Tankstellenjobs und vielen anderen Minijobs ist das übrigens genauso. Ich spreche hier jetzt mal für die Region Mannheim/Ludwigshafen/Heidelberg.
Ich gönne es den Leuten aber normal ist es natürlich irgendwo auch nicht. Viele junge Leute halten diese"hohen Löhne" übrigens heutzutage tatsächlich auch davon ab eine richtige Ausbildung zu machen. Denn in dem Moment in dem ein 22 oder 23-jähriger das machen würde hätte er/sie ja nur noch ein Drittel bis die Hälfte des Geldes pro Monat zur Verfügung. Und die Aussicht, daß man danach etwas mehr verdient gibt es ja nicht wirklich. Einzig und allein die Aufstiegsmöglichkeiten sind (aber auch nur vielleicht und nicht immer) etwas besser.
Viele Grüße,
Sascha
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