-->hi,
Zu diesem Tausendsassa, der auf Grund seiner Umtriebigkeit und Unberechenbarkeit bei Freund und Feind arg umstritten ist, ist zu sagen, dass er rechtzeitig kurz vor dem Beginn des Kommunalwahlkampfes in Düsseldorf die Staatsanwaltschaft auf dem Hals bekam.
Zufall? Wer zerrte die Steuerakte ans Tageslicht?
Eine Steuersache, die - so vermutet die CDU - gezielt durch Indiskretionen der SPD öffentlich gemacht worden ist. Die Staatsanwaltschaft auf Betreiben der Steuerbehörden in dem SPD-Land wirft ihm vor, dass er zusammen mit seine Frau vor einigen Jahren angeblich „vergessen“ hatte, aus einem Aktiengeschäft in den USA nach dem Transfer nach Luxemburg den hohen Gewinn bei der Steuer zu berücksichtigen. Steuerverkürzung von Aktiengewinnen.
Man höre und staune, wir Börsenanfänger: Das Ehepaar Erwin hatten aus einer Einzel-Anlage von 300.000 Mark glatte 3 Millionen gemacht - also verzehnfacht auf gut Deutsch.
Er wittert natürlich gen SPD „Rufmord“ - alles wäre korrekt gewesen, und man werde sich für die bösen Intrigen entschuldigen müssen.
So einen Fall gab es schon mal zwischen der SPD und der CDU in NRW/Düsseldorf, als die SPD einen CDU-Abgeordneten vor Monaten auch in den Dreck zog und sich hinterher kleinlaut entschuldigen musste, weil alles erfunden war.
Ich persönlich habe den Eindruck:
Der Mann ist - leider mal wieder typisch deutsch - einfach zu erfolgreich,womit ich nicht gesagt haben will, dass er seine Steuern nicht bezahlen muss...
Seine in Düsseldorf noch unbekannte Widersacherin schürt schon mal die billige SPD-Kampagne: „OB Erwin, das ist ein Zocker...“ Klingt widerlich typisch nach Münterfering, Scholz und Co.
Meine Stimme hat er jedenfalls - denn er hat nach in Jahrzehnten aufgebauten Filz und Sumpf aus Ã-TV und SPD in einer Amtszeit mit guten Ideen und esprit und Mut (und nicht einmal wie in Mode an amerikanische Investoren die Schulen verkauft und zurückgeleast) eine schlagfähige Stadt siehe unten gemacht -ein Paradebeispiel, dass man nicht im Schuldensumpf versinken muss.
Gruß
Cichette
<font size="4">Joachim Erwin zieht Düsseldorf aus dem kommunalen Schuldensumpf</font>
Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin gilt als ungemütlich, erweist sich aber zum fünften Mal als ausgeglichener Haushälter
Ein Porträt
Unter den Oberbürgermeistern der deutschen Großstädte gilt er längst als weißer Rabe. Der Düsseldorfer Rathauschef Joachim Erwin hat das Kunststück geschafft, auch in seinem fünften Amtsjahr einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren zu können. Während fast überall die Kommunen im Schuldensumpf zu versinken drohen, schliff der 54 Jahre alte Rechtsanwalt den Schuldenberg der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt um mehr als ein Drittel und zahlt jetzt rund 36 Prozent weniger Zinsen als beim Amtsantritt 1999.
Der CDU-Politiker, der 1999 auch zur Überraschung der eigenen Partei Wahlsieger wurde und die lange SPD-Herrschaft in Düsseldorf beendete, kann sich daher soziale Wohltaten für die Bürger leisten, von denen andere Stadtoberhäupter nur noch träumen. Ermöglicht hat Erwin diesen finanziellen Kraftakt vor allem mit der gegen Proteste durchgesetzten Teilprivatisierung der Stadtwerke und dem unkonventionell geförderten Bau von Gewerbeobjekten. Hinzu kommt eine schneidige Entbürokratisierung, mit der Erwin seine städtischen Behörden durchlüftete und alte Strukturen beseitigte.
Dass der Oberbürgermeister Sachbearbeiter persönlich anruft und manchmal am Telefon auch laut wird, war für viele der Bediensteten im lange Zeit roten Rathaus ein Kulturschock.
Doch Erwins Furor scheint sich auszuzahlen. Auf der Zielgeraden zur Kommunalwahl im Herbst 2004 hat Erwin im Gegensatz zu fast allen seiner Kollegen Geld für Kultur, die weitere Sanierung der Düsseldorfer Schulen und Sportstätten, kann außerdem die freiwilligen sozialen Leistungen der Stadt noch erhöhen und plant sogar eine erneute Senkung der Grundsteuer. Das Dankschreiben der sozialdemokratisch geprägten Arbeiterwohlfahrt für weiter fließende Subventionen wird er im bevorstehenden Wahlkampf wie ein Amulett gegen ideologische Attacken nutzen und brauchen können.
Denn Erwin hat auch ein Heer von Gegnern. Kein Wunder. Lebt doch der rastlose Mann, der inzwischen über 970 000 Meilen auf seinem Flugticket-Konto angesammelt hat, nach der Devise von Franz Josef Strauß:"Everybody's darling is everybody's Depp". Nicht nur Gegner, sondern auch Freunde überzieht der Marathonläufer mit dem Mackie-Messer-Lachen und den auffallend schwarzen Haaren gern mit Spott und Kritik. Einen PDS-Mann im Stadtrat nennt er öffentlich einen"verrückten Kommunisten", seinem CDU-Landesvorsitzenden Jürgen Rüttgers, mit dem ihn aus gemeinsamen Zeiten in der Jungen Union eine herzhafte Abneigung verbindet, unterstellt er gern, nicht die hohe Schule der Politik zu beherrschen. In seiner Retourkutsche spottet Rüttgers, Erwin werde wohl die Wahl gewinnen, obwohl"kein vernünftiger Düsseldorfer mit dem ein Alt trinken mag".
Dass Erwin ganz und gar die rheinische Gemütlichkeit fehlt, was ihn zwar Abend für Abend zu Veranstaltungen in die Gaststätten Düsseldorfs treibt, aber Theken scheuen lässt, wird Gudrun Hock zu nutzen wissen. Die aus Essen ausgeliehene attraktive Sozialdemokratin soll für die SPD das prächtige Rathaus in der Altstadt zurückerobern und will Erwin mit einer Charmeoffensive ausstechen. Doch der kann mit einer imponierenden Leistungsbilanz kontern. Pünktlich zum Beginn des Wahlkampfs will er den 580 000 Düsseldorfern ein"Zukunftsprogramm 2020" vorlegen, nach dem die von Wirtschaftsinstituten bereits mit Bestnoten reich prämierte Landeshauptstadt schon 2005 schuldenfrei sein soll.
Erwin auch hat längst kompensiert, dass Düsseldorf bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 leer ausgeht und sein Traum von Olympia im Westen geplatzt ist. Das neue visionäre Ziel des Oberbürgermeisters heißt jetzt Chinatown am Rhein. Bisher haben schon die 9000 in Düsseldorf lebenden Japaner die rheinische Metropole zur drittgrößten japanischen Gemeinde Europas hinter London und Paris gemacht, mit eigenen Supermärkten, Restaurants, Kneipen und Unternehmen.
Nach diesem Vorbild sollen bald auch die Chinesen Düsseldorf zu ihrem Standbein in Westeuropa küren, da Düsseldorf schließlich die"asienfreundlichste Stadt im Westen" sei. Sagt Erwin und schwärmt von einem riesigen chinesischen Handelszentrum. Auf dem Weg zu seinem Chinatown wird er bald die Millionen-Grenze auf seinem Miles-&-More-Konto überfliegen.
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