-->Hi chiron,
>>Ergebnis: steigende Aktien infolge zusätzlicher Liquidität.
>warum, der eine kauft, der andere verkauft, die Liquidität ändert sich nicht, nur die Personen.
Die gesamtwirtschaftliche Liquidität ändert sich in der Tat nicht, nur eben jene, mit der Aktien gekauft werden, weil B mit seinem Guthaben vorher nicht im Aktienmarkt tätig war (war er es dennoch, kann dieses Guthaben nur aus kurz vorher erfolgten Aktienverkäufen stammen). Nur wenn der Aktienverkäufer A mit seiner neuen Liquidität aus dem Markt verschwindet, ändert sich im ganzen nichts. Kauft er dagegen erneut Aktien, wirkt sich das kurstreibend aus. Liquidität ist, wie sein lateinischer Ursprung verrät, etwas"Fließendes" und daher ständig unterwegs, um dort eingesetzt zu werden, wo Aktien u. a. umgesetzt werden (es sei denn, man hortet Bargeld oder so).
>>Ach ja, hin und wieder gibt es mehr Anleger, die von Aktien nichts mehr wissen wollen, als Aktien-Käufer: also sinkende Kurse (resultierend aus niedrigeren Aktienpreisen) und im Ergebnis Abfluß von Liquidität.
>Es gibt immer gleich viel Käufer wie Verkäufer, da wirst du mir kaum widersprechen.
Richtig ist, das es für einem Handel jeweils mindestens ein Käufer und Verkäufer braucht. Entscheidend ist aber nicht Parität bei der Zahl der Ver-/Käufer, sondern beim Volumen (Gesamt-)Warenpreis der Anbieter zur Nachfrage. Also: Sollen mehr Aktien ver- als gekauft werden, muß der jeweilige Preis = Kurs sinken, damit sich genügend Käufer für alle zu verkaufenden Aktien finden.
>Eine Aktie kann im Preis steigen ohne jeglichen Umsatz, wo ist da bitte Liquidität im Spiel?
Siehe oben. Natürlich ist es so, daß infolge eines Handels alle Aktien einer AG im Wert steigen oder sinken, egal, wieviele von ihnen tatsächlich gehandelt worden sind.
>Zu den Aktienkrediten, die machen nie und nimmer 10-20 % aus, falls du das Gegenteil belegen kannst, bin ich dir sehr dankbar dafür.
Abgesehen vielleicht von den USA, sind 10-20% tätsächlich zu hoch angesetzt. Das war nur ein fiktives Beispiel, um meine Aussage zu unterstreichen.
>>(Hey, Alan...read this...FED is fuck...stock markets can blow off by itself...!)
>Verstehe ich dich richtig, du gehst davon aus, dass die Fed die Nasdaq Ende der 90er in die Höhe getrieben hat...?
Tatsache ist, daß für Greenspan, vereinfacht gesagt, stets die Devise galt: Steigender Aktienmarkt = florierende Wirtschaft.
Inwieweit die FED diese Entwicklung gefördert hat, darüber kann man nur spekulieren. Man sollte dazu aber folgendes wissen:
- die FED ist, etwa im Gegensatz zur BuBa/EZB, sehr flexibel, was als"Sicherheiten" für die ausgegebenen Dollars dienen kann - sie kauft (fast) alles, was irgendwie"Wert" hat, sogar Aktien.
- Damit kann die FED zumindest Feuerwehr spielen, so vermutlich am 8.4.2001, als sich die Wallstreet-Kurse praktisch im freien Fall befanden - und kurz vor Feierabend wieder ins Plus drehten. Ein Händler drückte es so aus:"Es war, als hätte Gott persönlich eingegriffen..." Hier hatte also vermutlich der FED-gelenkte"Schutzengel", das ominöse"Plunge Protection Team", intervieniert. Siehe auch die Rettungsaktion beim bankrotten Hedge-Fonds LTCP 1998 infolge der Asien-Krise.
- Die indirekte Intervention lief über die halbstaatlichen Institutionen"Freddie Mac" und"Fanny Mae", die durch Umschuldungsaktionen aus teuren Konsumentenkrediten billigere Hypothekenkredite machten und so die Amerikaner in die Lage versetzten, mehr zu kaufen - eben auch Aktien.
Gruß bernor
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