-->>A: Über den Link
der.at-Link geht nicht, der.com-Link ist korrekt: http://www.intercell.com
>B: Irgendwie hatte ich bereits vor ca. 4 Jahren von einem Börsengang einer Intercell was gehört. Verwechsle ich da was? Wurde der verschoben?
>Bitte noch paar Info's mehr...
Handelsblatt
21.11.2003
Wiener Intercell AG gelingt eine große Finanzierungsrunde, aber allgemein sind Investoren äußerst vorsichtig
SIEGFRIED HOFMANN HANDELSBLATT, 21.11.2003 FRANKFURT/M. Während der amerikanische Biotech-Sektor eine Renaissance an den Finanzmärkten erlebt, warten europäische Biotechfirmen auf einen nachhaltigen Stimmungsumschwung bei Kapitalgebern."Wir gehen davon aus, dass die positiven Signale aus den USA erst mit etwa sechs Monaten Verzögerung in Europa ankommen", meint Siegfried Bialojan, Leiter der Health-Science-Gruppe bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young."Für viele Unternehmen der Branche wird 2003 wohl das bisher schwierigste Jahr."
Allerdings gibt es zumindest Indizien für eine Besserung. So konnte sich jetzt zum Beispiel die österreichische Biotechfirma Intercell den Zufluss von 50 Mill. (43,5 Mill. Euro) neuer Eigenmittel sichern. Zu den Hauptinvestoren bei dieser größten Finanzierungsrunde in Europa seit gut zwei Jahren gehört mit MPM Capital auch ein namhafter US-Fonds. Führender Investor ist Global Lifescience Venture.
"Risikokapitalgeber sind wesentlich vorsichtiger und genauer geworden", beschreibt Intercell-Finanzvorstand Werner Lanthaler das Finanzierungs-Umfeld für die Biotech-Branche."Ohne konkrete Produkte in der klinischen Entwicklung tut man sich wahnsinnig schwer." Die 1998 gegründete Intercell konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Impfstoffe und bearbeitet zwei Produkte in der klinischen Testphase II, darunter einen therapeutischen Impfstoff gegen Hepatitis C.
Sie gehört damit zu einer relativ überschaubaren Gruppe europäischer Biotechfirmen, die auf Grund ihrer weit entwickelten Produkte als Kandidaten für einen Börsengang in den kommenden zwölf bis achtzehn Monaten gehandelt werden. Ebenso zu dieser Gruppe gehören die skandinavischen Firmen Biovitrum und Medivir, die Schweizer Basilea oder auch die deutschen Unternehmen Micromet, Wilex und Heidelberg Pharma.
Anders als in den USA, wo inzwischen 18 Biotech-IPOs durchgeführt oder angemeldet wurden, sind konkrete Börsengänge in Europa nicht in Sicht."Das Börsenfenster hat sich in den USA zwar ein Stück weit geöffnet, aber es besteht wenig Verbindung nach Europa", so Karen Bernstein, die Herausgeberin des einflussreichen Branchen-Informationsdienstes Biocentury.
Experten wie Bialojan zeigen sich zudem skeptisch, ob die Faktoren, die den Biotech-Aufschwung in den USA angetrieben haben, auch entsprechend starke Wirkung in Europa entfalten können. Dazu gehören etwa das starke Umsatzwachstum bei den großen, etablierten Biotechfirmen wie Amgen oder Gilead sowie eine Serie von Neuzulassungen.
Als ein Problem für viele europäische Firmen entpuppt sich der nachhaltige Strategiewandel bei Pharmaunternehmen und Risikokapital- Fonds. Waren vor einigen Jahren vor allem so genannte Plattform- Technologien wie die Genomforschung en vogue, konzentrieren sich die Investitionen von Pharma- und Venture- Capital-Firmen heute generell stark auf Projekte oder Unternehmen mit konkreten Wirkstoffkandidaten. Die meisten deutschen und europäischen Biotechunternehmen liegen in dieser Hinsicht aber noch weit zurück. Sie leiden tendenziell damit stärker unter der Neuausrichtung der Investoren. Weiterhin stark rückläufig ist nach Daten von Ernst & Young zudem die Anfangsfinanzierung von Neugründungen.
Das Gefälle im Biotechsektor dürfte sich daher zunächst eher noch weiter zuungunsten der Europäer verschieben. Ein entsprechender Trend war bereits im vergangenen Jahr zu beobachten, als europäische Biotechfirmen nur noch 1,3 (2,3) Mrd. einwerben konnten, während sich auf globaler Ebene der Mittelzufluss für die Branche kaum verringerte. Für das laufende Jahr gehen Analysten davon aus, dass sich die Kapitalzuflüsse in etwa verdoppeln werden. Doch dürften die Gelder wiederum ganz überwiegend US-Firmen zugute kommen.
|