--><font size="5"> Blase bei geschlossenen Schwellenmarkt-Fonds?? </font>
Notierungen an der Börse liegen zum Teil erheblich über dem Wert der Portfolios
Zahl der Fonds mit Aufschlag so hoch wie noch nie
Erste Investoren steigen aus
New York - Die Anteilspreise für geschlossene US-Fonds, die in Schwellenländer investieren, sind in letzter Zeit so stark gestiegen, dass einige Investoren eine Blase befürchten. Die börsengehandelten Fonds notieren mit einem deutlichen Aufschlag auf den Wert ihrer Portfolios. Im vergangenen Jahr haben Anleger die Rekordsumme von 12,5 Mrd. Dollar in Schwellenländer-Aktienfonds gepumpt, da diese Märkte die weltweite Rallye an den Börsen anführten, berichtet EmergingPortfolio.com Fund Research. Der Emerging Markets Index von Morgan Stanley Capital International hat im vergangenen Jahr um 52 Prozent zugelegt. Damit schlägt er den MSCI World Index (plus 31 Prozent) deutlich. Bei den Schwellenländern boten Argentinien, Brasilien, Thailand und die Türkei mit die beste Performance, hier stiegen die Indizes auf mehr als das Doppelte.
"Wir müssen warten, bis aus dieser Blase etwas Luft entweicht, und dann zu attraktiveren Preisen einsteigen", erklärt Eric Bjorgen, Analyst bei Leuthold Weeden Capital Management in Minneapolis. Er hat im Dezember für den Leuthold Core Investment Fund Anteile am China Fund sowie am India Fund abgestoßen, weil er die Preise im Verhältnis zum Portfoliowert für überzogen hält. Der Fonds gehört für die vergangenen fünf Jahre zu den besten zehn Prozent aller von Bloomberg beobachteten Fonds.
Im Gegensatz zu offenen Fonds, bei denen einmal täglich ein Preis festgestellt wird, werden geschlossene börsengehandelte Fonds fortlaufend an der Börse gehandelt. Ihr Anteilspreis muss nicht dem Wert ihrer Portfolios entsprechen, sondern kann darüber oder darunter liegen. Auch wenn die Portfolios zulegen, können Anleger mit börsengehandelten Fonds Verluste machen, wenn die Prämie auf die Portfolios sinkt oder sogar negativ wird. Rund ein Viertel der 40 geschlossenen Schwellenländer-Fonds, die Bjorgen verfolgt, werden mit einem Aufschlag gehandelt. Das ist der höchste Anteil seit 1997, berichtet er. Der China Fund hat seinen Wert im vergangenen Jahr annähernd verdreifacht und kam Anfang 2004 auf eine Prämie von 65 Prozent über seinem Buchwert. Beim India Fund hat sich der Preis mehr als verdoppelt. Nachdem der Fonds für den größten Teil des letzten Jahres mit einem Abschlag gehandelt wurde, lag sein Preis Ende Januar zwölf Prozent über dem Wert des Portfolios. Auch bei Greater China Fund und Morgan Stanley India Investment Fund haben sich die Preise im vergangenen Jahr verdoppelt und liegen über dem Portfoliowert.
Stattdessen investiert Bjorgen in offene Fonds wie den Matthews China Fund und der Nicholas-Applegate Emerging Countries Fund. Beide haben in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 60 Prozent zugelegt und gehören zu den besten sechs Prozent aller Investmentfonds."Warum sollte jemand einen China-Fonds mit einem Aufschlag von 40 Prozent kaufen, wenn er den Matthews China Fund zum Preis des Portfolios bekommt?", fragt Bjorgen. Auch Vermögensverwalter, die die Schwellenmärkte optimistisch sehen, machen wegen der Prämien einen Bogen um geschlossene Schwellenländer-Fonds.
Einige Investoren sind bereits aus den geschlossenen Schwellenländer-Fonds ausgestiegen. Der China Fund ist um 21 Prozent gefallen. Der JF China Region Fund hat 20 Prozent eingebüßt, sein Aufschlag erreichte am 2. Januar einen Höhepunkt bei 34 Prozent. Für Thomas Herzfeld, Präsident von Thomas J. Herzfeld Advisors in Miami, stellen diese sinkenden Preise eine Kaufgelegenheit dar. Er führt den Rückgang bei den Anteilspreisen auf den Ausbruch der Vogelgrippe in zehn asiatischen Ländern zurück. [b][i]Bloomberg
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