-->Konflikte im privaten wie auch im zwischenstaatlichen Miteinander werden getragen durch Auseinandersetzung, wobei sich ein Konflikt nur durch Entschuldigung und Vergebung oder durch Wiedergutmachung lösen läßt.
Was sagt nun die europäische Geschichte der letzten 60 Jahre. Die großen Verbrechen der Nazis und Deutschen sind m.E. ausreichend zerflückt, in die Gehirne der ganzen Welt zur Auseinandersetzung getragen worden. Deutsche und Deutschland hat Schuld zugegeben, um Vergebung gebeten und trotz der Unmöglichkeit versucht auch adäquat Wiedergutmachung geleistet. Das halte ich auch für richtig.
Ich betrachte diesen Teil der Geschichte als abgearbeitet, erledigt.
Es gibt aber noch andere Teile der Geschichte und Kriegsfolgen, die nicht abgearbeitet sind, nein nicht einmal in die Köpfe der Europäischen Allgemeinheit gepflanzt wurden.
Es betrifft den Völkermord und Vertreibungen als Folge der Beschlüsse von Yalta.
Hierzu gibt es keine Ã-ffentlichkeit, keine Auseinandersetzung und natürlich auch keine Schuldeingeständnisse der damaligen Allierten. Da es all das nicht gibt, weder eine Entschuldigung noch eine Wiedergutmachung kann es auch keine Vergebung der Betroffenen geben.
Diese Schuld bleibt offen - und wird, ob wir wollen oder nicht, zu neuen wahnsinnigen Konflikten im Herzen Europas führen; es sei denn, sie würden schleunigst von Europäern und Amerikanern unter Mithilfe betroffener aufgearbeitet.
Polen hat beispielsweise angefangen, die östlich Vertriebenen Polen symbolisch zu entschädigen. Wäre das nicht bspw. Aufgabe der Russen gewesen? usw. usw.
Nehmen wir an es wurden ca. 13 Mill. deutsche Frauen, Kinder, Männer im ehem. Osten Deutschlands vertrieben und liquidiert. Davon dürfte nur noch ein geringer Teil leben. Aber die haben ihre Erfahrungen an ihre Kinder weitergegeben. Welches Potential schlummert da? - und sollte es nicht bald von Europa aufgegriffen werden - wird es zum unkalkulierten Selbstläufer, spätestens wenn die Folgen der Osterweiterung Europas kommen.
Gruß Dieter
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