-->>Zu den Daten kann ich nicht viel sagen, war nur eine Unterstellung und das mit den natürlichen Produkten - da stimme ich Dir voll zu.
>Aber das Aber:
>Ohne Subventionierung gibt es keinerlei deutsche Landwirtschaft mehr.
Sie wäre teuerer als heute, keine Frage, aber das liegt nicht daran, daß duetsche Landwirtschaft uneffzient ist - sondern weil die EU gesamtheitlich
diesen Bereich subventioniert. Da kann man nicht einfach so aus der Reihe tanzen, und daher haben wir solche Verhältnisse, wie wir sie haben.
>In Osteuropa werden die selben Produkte (aber auch viele andere Lebensmittel) OHNE Subventionierung zu Bruchteilen der deutschen Kosten erzeugt und vermarktet.
Stimmt DEFINITIV nicht - es sei denn Du meinst landwirtschaftliche Produkte in Litauen/Estonien etc. Da ist aber auch die Lohnstruktur ganz anders.
Polnische Bauer kommen heute gar nicht mehr dazu ihre Kartoffeln loszuwerden, zum Beispiel - da gab es Streits ohne Ende. Einerseits aufgrund der von EU
geprädigter Mindestgröße, dann aufgrund der Kredite für Unternehmen die diese Mindestgröße erreichen.
Andersrum - speziell Osten Polens wird wiederum vom Litauen, Weißrußland etc.
von Billigprodukten legal/illegal überflutet.
Für ein Brötchen hier bekomme ich in Lettland einganzes Brot zum selben Preis. Ich wohne direkt an der polnischen Grenze und sehe die Unterschiede im Preis und im Lebensstandard der Bauern.
Weil in Deutschland es fürs Brot Mindestpreise gibt - die dem Becker das überleben zu sichern haben. Das ist nach außen ja fast schon Geheimnis ;) - aber de facto - Brot in Deutschland wäre günstiger - genauso wie Butter etc.
Es wird einfach immer noch viel zu viel produziert.
Zu den nicht subventionierten Kosten/Preisen ist eine produktion in der deutschen Landwirtschaft definitiv nicht machbar.
Richtig - dennoch - für mich spielt es keine Rolle, ob ich für Brot offiziell 2 Euro bezahle und der Produzent mit 2 Euro bezuschust wird, von meinen Steuern - oder ob ich einfach 4 Euro fürs Brot zahle. Ich meine - teilweise sind auch die bezuschusten Butterproduzenten exakt die jenigen,
die in Zukunft auf Kosten des deutschen Verbrauchers spottbillig nach Lettland liefern werden. Polen hat es ja schon längst vorgemacht und bei den Letten wird es nicht anders werden.
Jetzt steht die Frage: Was machen mit den dann arbeitslosen deutschen Landwirten und der deutschen Landmaschinenindustrie (gut, die könnte einen Großteil exportier)? Und was machen wir mit den riesigen Brachen dann?
Nun ja - wenn Du explizit nur auf die Auswirkungen auf die deutsche Landwirtschaft achtest - ist das natürlich durchaus sinnvoll, so zu verfahren,
zumal EU es auch nicht anders handhabt. Aber man möge doch beachten, daß diese
EU- Landwirtschaft von Haarspitze bis zur Fußsohle einfach reguliert ist - so daß wir einen anderen Vergleich nicht haben - deswegn gezwungen ist immer Überschüsse zu liefern, und diese landen dann wiederum zu Bruchteilen in Osten.
Ein ganz krasses Beispiel ereignete sich doch schon zu Ausnahmezustandszeiten
in Polen. Da man Hungernot in Polen befürchtete - schenkte die Bundesregierung den Polen paar hundert Tausend Tonnen Weizen. Die wußte nicht was sie damit machen soll, und verkaufte es weiter.
Wenn Du heute in Polen eine Plantage Erdbeeren hast, kannst Du 1 Kilo Erdbeeren für 1 Zloty verkaufen - mehr ist nicht drin. Das war letzten Sommer so. Grund:
a) Rekordernte b) Importe. Und das sagt uns doch schon eine Menge: die pln. Landwirtschaft wird ihre Produkte gar nicht los - weil die Nachfrage aus dem Westen bereits gestillt wird. Und das ist nichts anderes als wettbewerbswidriges Verhalten - und bestimmt hat es sehr wohl mit Korruption zu tun.
Es gibt hier wo ich wohne einen einzigen Ex-Politiker mit ganzer Ladenkette -
er bekam reichlich Kredite - aber nimmt bei den polnischen Bauern nichts ab. (obwohl diese günstiger sind - wie Du sagst) Was sagt uns das?
Ostdeutschland als Experimentierfeld ist gescheitert. Soll der Westen auch bald so aussehen?
Ostdeutschland ist aus dem selben Grund doch vor die Hunde gegangen! Ich sehe in Wahrheit keinen anderen Grund, wenn Du mich fragst. Die Überschüsse
des Westens waren so groß, daß neue ostdeutsche Unternehmen von anfang an keine Chance hatten. Mit, oder ohne Subventionen und billigen Krediten. Es war zu wenig um konkurrenzfähige Wirtschaft im Osten auf die Beine zu stellen.
>Nein, ein wenig Subventionitis muß schon sein."Die Menge macht, dass ein Gift (k)ein Gift wird". (Paracelsus)
Sehe ich völlig anders! Sorry - man kann natürlich darüber trefflich streiten. Nur was nützt zum Beispiel Polen starke subventionierte Wirtschaft
des Westens? Gar nichts - sie macht Polen eben zu einem Armutshaus - mit 20%
Arbeitslosigkeit - ein Beleg dafür, daß man eigene Wirtschaft sehr wohl subventionieren kann, nur entsteht das Loch dann eben woanders - und muß wieder mittels Kredite gestopft werden, was nicht gerade vorübergehenden Charakter hat.
Regional gesehen, mag das schon stimmen - allerdings bezweifle ich doch sehr, daß es dem deutschen Verbraucher was nützt wenn er mittels seiner Steuer am Ende
die Herstellung von Produkten selber zahlt, die dann zum quasi Nulltarif
in Billigländern landen und dort die Arbeitslosigkeit aufblähen.
Wie soll man es denn ansonsten sehen? Ich meine Skandale und Skandälchen rund um die landwirtschaftliche Produkte, die trotz angeblicher Schranken aus der EU doch auf polnischen Markt landen die gibt es genügend.
Wieso blockieren die polnischen Bauern die Straßen? oder schütteln tonnenweise
Kartoffeln vor polnischem Parlament aus? Weil sie es nicht verkaufen können?
20kg Kartoffeln in Polen kosten etwa 1 Euro. Dennoch unverkäuflich?
Ist mir nicht besonders schleierhaft - Polen produziert jetzt schon gegenüber 1980 wesentlich weniger an landwirtschaftlichen Produkten! so um die 15% weniger - wobei es gegenüber 1980 6 Millionen mehr Polen gibt.
Und die EU fordert ja von den Polen weiteren radikalen Abbau der Landwirtschaft was auch so kommen wird. Das ist am Ende klar der Trugschuß, denn für andere deutsche bzw EU. Waren verknappt man am Ende doch den Markt.
Gruß
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