-->Hallo,
ich nehme mal ein paar Stichworte aus der Beschreibung:
>>
Die Herausforderungen an Führungskräfte nehmen überall zu. Eindimensionale Auffassungen von Führung erweisen sich als Sackgasse. Sie führen zu schlimmsten Auswirkungen reduktionistischen Denkens. Wird Management nur noch in Kategorien von Geldgrössen wahrgenommen, entstehen massive Verluste: Die Funktions-, Anpassungs- und Lebensfähigkeit der Organisation schwinden - und mit ihnen die finanziellen Ressourcen!
Absolut zutreffend. Geldgrößen sind nur für Fiskus und Banken erstrangig, für einen Unternehmer zählen andere Werte noch stärker als die Momentaufnahme von Kassenbestand und Liquidität soundsovielten Grades.
Jede Investition gefährdet die geldgrößen, schmilzt sie ab, drückt sie in den roten Bereich. Aber nur durch Investitionen ensteht erst eine derart beschriebe, robuste, zukunftsfähige Unternehmung.
Das Problem ist m.E. die richtige Wertschätzung . Das gleich mehrfach.
Die oft fragliche Wertschätzung des Betriebes und der gesicherten Arbeitsplätze durch Ortsgemeinde, Land, Staat, Arbeitnehmerschaft, Kundschaft, Politikergesocks.
Nehmen wir ein Spitzenrestaurant, von dem man immer absolute Erstklassigkeit ohne Ruhetag erwartet. Man führt gerne seine wichtigen Geschäftspartner dorthin aus, feiert dort Familienanlässe.
Aber sonst, zwischendurch, geht man nicht hin, da für Alltag zu teuer. Wenn man den Wirt braucht, soll er da sein und ein Top-frisches Angebot bereithalten, und wenn man ihn nicht unbedingt braucht, geht man zu MacDoof oder zum Dönerstand.
Wie soll da dieser an sich in wichtigen Einzelfällen geschätzte Betrieb überleben?
Anderes Beispiel aus Baldurs Branche: ein Auftrag, resp. eine Anfrage, besteht aus angenommen 10 Produktgruppen.
Der Kunde erwartet ein umgehendes, kostenfreies Angebot, kauft aber nur die Teile bei einem, die billiger als bei der Konkurrenz sind. Sogar dann, wenn er dann bei 10 verschiedenen Firmen jeweils 1/10 einkauft und dafür 10 mal Fracht löhnt, denn bei vielen reicht die Hirnmasse nicht über die Innenohrenbehaarung hinaus.
Nun hat jeder naturgemäß eine Mischkalkulation. Manches bekommt man günstiger, manches weniger günstig. Aber man soll alles quer beet anbieten.
Wenn nun weniger günstige Artikel nicht mehr im erforderlichen Mindestumfang nachgefragt werden, fliegen diese aus dem generellen Angebotsprogramm raus. Ach, welch Frust und Gezeter, wenn dann jemand zu hören kriegt, der einen eh nur als Lückenbüßer nehmen will, weil der sonst übliche Lieferant gerade mal nicht kann, daß man diesen Artikel aufgrund zu geringer Nachfrage konsequenterweise aus dem Angebot herausgenommen und gestrichen hat, er möge doch bitte ebenda kaufen, wo er sonst auch kauft.
Ach, geht nicht? Wattfürn Pech aberauch.
Der Geiz-ist-geil-Wahn geht wie selbstverständlich davon aus, daß der Lieferant/Anbieter purer Dreck ist und froh sein darf, wenn man ihn überhaupt mit in eine Anfrage einbezieht.
Solche total zerrütteten Verhältnisse lassen m.E. keine gesunde Wirtschaftsentwicklung mehr zu.
Ditto. natürlich auch für fragwürdige Wertschätzung hinsichtlich Produktqualität, Mitarbeitermotivation, Pünktlichkeit, Sonderwunscherfüllung, menschliches Einvernehmen, kurzum, die unmonetären Einflußgrößen. Die wurden an den Rand gedrängt, eliminiert.
Entweder haben wir bald nur noch billigste No-Service-Discounter mit Reparaturgerätemüllplatz gleich hinterm Haus, oder dieser UNgeist ändert sich wieder.
Wie will ein Unternehmen, das sich bemüht, zukunftsfähig zu sein, indem es qualitativ ordentliche Produkte zu fairen Preisen und gutem Service anbietet, denn überleben, wenn die Kundschaft entweder reihenweise pleite geht oder notgedrungen oder wegen der geil-ist-geil-Sucht nur noch Billigstramsch und Plunder akzeptiert, dafür zu Witzpreisen?
Man kann in einer solchen Situation die herkömmliche Qualitätsschiene einfach nicht mehr durchhalten, mangels Nachfrage - denn der Markt irrt nie.
Nur, die Einstellung auf den Markt, entweder auch Ramsch&Plunder anzubieten oder noch schlimmeren Dreck zu noch billigeren Preisen anzubieten, führt zur Demolierung des Firmenansehens und damit des Unternehmensrückgrates.
Ich denke, in einem solchen Fall ist es zwangsläufig vonnöten, diese kaputte Branch zu fliehen und eine zu suchen, in der es noch eine hinreichend große Kundengruppe für die angestrebten Qualitätsstandards gibt.
Dann sind die Kernkompetenzen völlig wurscht, dann geht es ums Überleben schlechthin.
Ich bin gespannt, ob dies auch Thema des Seminars wird, wahrscheinlich nicht, weil ja explizit auf die äußeren Bezugsgrößen wie Börsen-, Wachstums-, Politik-Prognosen und Zukunftserwartungen makroökonomisch Bezug genommen wird.
ich denke aber, daß die Verrohung im Umgang zwischen den Geschäftspartnern (Erpressung, Lopeffssffs-Effekt, Geiz-Ist-Geil-Mentalität, Billigstpräferenz ohne Gegenüberstelllung der erhaltenen Warenqualität und Gegenleistungswerthaltigkeit) mindestens genauso wichtig ist für strategische Unternehmens- und Managemententscheidungen, wie die äußeren Rahmenbedingungen.
Ich sehe das persönlich immer daran versinnbildlicht, wenn es um das Thema Wertschätzung als solche geht, wenn man an Schulen vorbeifährt und sich das wertvollste eines Volkes, pardon, einer Bevölkerung ansieht, die nachwachsende Generation nämlich: die schlapperhosigen Käppiverkehrtrumträger mit Schimpansengang, PISA-Kollision und multiplen Verhaltensstörungen......
....wie soll in einem solchen eingebronxten und eingeharlemten Umfeld noch etwas anderes herauskommen, als der kleinste gemeinsame Nenner aus (nicht nur geistigen) Elendsghettos und heruntergekommenen, verwahrlosten Slums.
DAS ist der eigentliche US-EXportartikel, der den ganzen Globus verseucht.
Manchmal gedenke ich dem Ayatollah Khomeiny, daß dieser Mann so total abgedreht doch nicht gewesen sein kann, wie es die Gringos gerne sähen.
Vielleicht, nein, wahrscheinlich ist Ghaddafi ein aufrichtigerer Mann als ein Ex-Suffkopp aus Texas. Oh, ich schwoff ;-) ab.......
>>>>In einer von uns durchgeführten Umfrage meinte die Mehrheit der Führungskräfte, dass ein radikaler Richtungswechsel im Management-Denken notwendig ist.
Das Managementdenken kann doch nur Bezug nehmen auf die vorgefundenen äußeren Umstände im Absatzmarkt - und die sind überwiegend verheerend, weil Geiz-ist-Geil und siehe oben.
Es sei denn, es handelt sich um bloße Finanzanlagestrategien.
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Die kritiklos verbreiteten „ultimativen Wahrheiten“ der 90er Jahre haben dramatische Auswirkungen. Heute sind sie als Irrlehren entlarvt. Der Zusammenbruch der aufgebauschten Illusionen erzeugt allseits Rat- und Hilflosigkeit.
Die Tagungen zum Thema Die Neue Corporate Governance haben die tatsächlichen und wichtigen Herausforderungen thematisiert: Im Zentrum steht das starke, gesunde und lebensfähige Unternehmen und sein richtiges Top-Management.
Eben, und das ist nur so stark und gesund wie die Kunden davon, so, wie es der Absatzmarkt eben zuläßt.
Selbst der virtuoseste Meisterkoch geht pleite, wenn die Kundenzielgruppe in stetig wachsendem Umfange lieber für 2 Eurotzer in der Mäc-Bude fressen geht, weil das so *in* ist. Oder das Geld lieber für einen Pauschalbilligbumsurlaub ausgibt (und man hinterher megamäßig meckert und auf Rückvergütungen wegen Kakerlaken klagt), als sich mal ein gutes Essen in angenehmen Ambiente sich was wert sein läßt........
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: die Spötter werden jetzt sagen, sei doch froh, dafür ist es im Lokal leer und man kümmert sich um Dich umso besser - was stimmt. Aber, wie lange kümmert man sich noch, bis die Edelbude pleite anmelden muß?
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