-->Das folgende Referat wurde anläßlich des 2. Elliott-Treffens in Friedrichroda gehalten. Es war bisher nur im Abbo-Forum verfügbar. Ich denke, es ist immer noch aktuell und ich stelle es deshalb als kleines Geburtstagspräsent hier mal ins offene Forum. Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen neu. Hoffentlich klappen die HTML Tags, die ich mir extra zum Geburtstag abgerungen habe:-)
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diverse Links
 <font color=“0000FF“>Silber - die ideale Altersvorsorge?</font>
Liebe Geldfreunde,
ich freue mich, daß wir wieder einmal körperlich, physisch, real aufeinander stoßen und uns die Argumente mit Hilfe von guten alten Schallwellen um die Ohren hauen können. Hören und Sehen ist unser Tor zur Welt. Nicht Sehen trennt von den Dingen, nicht Hören trennt von den Menschen - hat Kant einmal geschrieben.
Die abstrakten Argumente müssen real vom Mund zum Ohr transportiert werden. Das erinnert uns auch wieder sehr schön daran, dass das Leben eben zwei Seiten hat, nicht nur eine geistig abstrakte Seite, die aus Schuldbeziehungen, oder digitaler Information besteht, sondern auch eine real körperliche Seite, die sieht, hört und fühlt. Die geschuldete Wurst macht uns nicht satt, die Wurst muss letztlich auch immer real geliefert und gegessen werden. Leben, ebenso wie Wirtschaft oder Geld ist immer Körper und Geist zugleich, ist immer Schuldbeziehung und realer Güteraustausch.
Wie wir sehen, gibt es uns alle nicht nur virtuell als Pseudonym, sondern auch wirklich - oder vielleicht doch nicht?
Um das zu prüfen, will ich vorsichtshalber gleich erst mal wieder drei Fragen ins Publikum stellen.
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Wer im Saal glaubt, dass die Altersversorgung besser auf Eigentum an realen Dingen, statt auf Schuldbeziehungen aufgebaut werden sollte?
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Wer im Saal ist der Meinung, dass wir zum Goldstandard zurückkehren sollten?
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Wer im Saal glaubt, dass Silber wieder Geld wird?
Das Thema meines Vortrages lautet:"Silber - die ideale Altersvorsorge?" Ich werde darin zwei Thesen vortragen. Die eine These besagt, daß Silber heute eine ideale Altersvorsorge darstellt und zwar nicht weil es als Rohstoff knapp wird und deshalb im Preis steigt. Dies trifft zwar auch zu und andere Kollegen haben diesen Zusammenhang hier ausführlich begründet. Meine These ist dagegen, daß Silber im Wert steigt, weil es wieder zu Geld wird und dass damit zugleich eine uralte Lebensweisheit wieder neu entdeckt wird, nämlich daß Silber eine ideale Absicherung gegen eine Zerstörung des Geldes ist. Durch alle Jahrhunderte auf der ganzen Welt konnten Menschen mit Gold und Silber ihr Vermögen aufbewahren und durch Krisen, insbesondere Geldkrisen retten, einfach weil Gold und Silber immer als Geld akzeptiert wird und das wird auch diesmal wieder funktionieren.
Die andere These meines Vortrages besagt, daß unser gewachsenes System der Altersvorsorge zerstört wurde,
ebenso wie unser Geldsystem zerstört wurde und das Beides eine gemeinsame Ursache hat. Die Ursache ist in
beiden Fällen das Zerschneiden des Bandes zur realen Welt. Sowohl das Geld, wie auch die Altersvorsorge
wurden von der materiell, physischen Realität abgekoppelt. Dieser Grundgedanke zieht sich ja wie ein roter
Faden durch alle meine Beiträge. Wir müssen sowohl beim Geld, wie bei der Altersvorsorge wieder eine
Verbindung zur realen Güterwelt herstellen.
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Um diese Thesen zu begründen, werde ich in meinem Vortrag 3 Fragen behandeln:
  1. Wie funktioniert Altersvorsorge?
  2. Wird Silber wieder zuverlässiges Geld?
  3. Welche Wirkung hätte eine Remonetisierung auf den Silberpreis?
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<font color=“0000FF“>1.) Wie funktioniert Altersvorsorge?</font>
Über viele Jahrhunderte wurde Altersvorsorge mit Kindern betrieben. Die Menschen mussten 10-12 Kinder zeugen, von denen, wenn sie Glück hatten, 3 - 4 überlebten, welche die Eltern dann im Alter versorgen konnten. Das Wort Kinderreichtum hatte früher eine ganz konkrete Bedeutung. In den Armenhäusern früherer Jahrhunderte lebten überwiegend Leute, die keine Kinder hatten. Eine kleine Geschichte zeigt die ökonomische Logik, die dahinter stand recht deutlich.
Ein Handwerker wurde gefragt, was er denn mit seinem guten Einkommen anfange. Ein Drittel sagte er, verwende ich, um alte Schulden abzuzahlen, mit einem weiteren Drittel sammele ich Schätze an und von dem restlichen Drittel lebe ich mit meiner Frau. Der Frager wollte wissen, woher denn die Schulden kämen und wo die Schätze seien. Die Schulden sagte der Mann, habe er bei seinen alten Eltern, die ihn aufgezogen und ausgebildet haben und die Schätze seien seine Kinder, die ihn, wenn er alt sei und nicht mehr arbeiten könne, ernähren würden.
Bis etwa zum Ende des 18. Jh. funktionierte so die Altersvorsorge. Das erwirtschaftete Einkommen wurde verbraucht. Erst im 19. Jh. Begann der eigentliche Kapitalismus. Erst die Ansammlung von Produktivkapital zu Beginn des 19. Jh. hat den Wohlstand hervorgebracht, in dem wir heute leben. Der Schwede Gunnar Myrdal hat es mit dem Satz auf den Punkt gebracht: Der liebe Gott hat zu jedem Mund der Essen will auch ein paar Hände geschaffen, aber eben nicht den Traktor, der die Arbeit dieser Hände produktiv macht. Mit dieser Bildung von Produktivkapital trat damals ein Effekt ein, mit dem die Ã-konomen nicht gerechnet hatten, weder Adam Smith noch Malthus noch Ricardo oder Marx. Die Reallöhne stiegen und die Kinderzahl ging zurück. Die Altersvorsorge begann sich zu wandeln von einer Generationenvorsorge über Kinder zu einer kapitalistischen Vorsorge über Ersparnisse in Produktionskapital. Platt formuliert könnte man vielleicht sagen, waren früher Kinder das Produktivkapital, so waren es jetzt Maschinen. Im 19. Jh. sehen wir einen enormen Wohlstands- und Wachstumsschub, wobei auf privater Basis riesige Kapitalien für produktive Investitionen, auch in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt wurden. Man denke nur an den Eisenbahnbau in Russland und Amerika oder den Panama- und Suezkanal, die alle privat finanziert wurden. Das funktioniert heute nicht mehr.
Heute wird von Staatswegen Entwicklungshilfe geleistet.
Die generative Marktwirtschaft begann sich in eine kapitalistische Marktwirtschaft zu wandeln, man lebte nicht mehr von den Kindern sondern bildete so viel Vermögen, dass man sich von den Kapitaleinkünften oder aus dem Vermögen ernähren konnte. Dieser Prozess wurde zuerst in Frankreich sichtbar, wo sich im wohlhabenden franz. Bürgertum die Familie mit zwei Kindern durchsetzte und die Geburtenraten schon gegen Ende des Jahrhunderts die niedrigsten in Europa waren. Die Arbeiter waren freilich noch auf Kinder angewiesen. Von der Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand etwa durch Volksaktien waren wir noch weit entfernt. Aber es war eine Entwicklung eingeleitet worden, von der generativen zur kapitalistischen Altersvorsorge, die im 19. Jh. bereits eine enorme Wohlstandsvermehrung bewirkte und auch weiter bewirkt hätte, wenn sie nicht unterbrochen worden wäre, durch die Erfindung des Umlageverfahrens im Wohlfahrtsstaat.
Voll zum Durchbruch kam der Wohlfahrtsstaat bei der Altersvorsorge allerdings erst 1957 und zwar mit der Rentenreform in Deutschland, als man die Täuschung mit dem Generationenvertrag erfand. Bei Bismark war die Rente mit durchschnittlich 10 Reichsmark bei einem durchschnittlichen Monatslohn von 60 Mark lediglich ein Zubrot. Hinzu kam noch, dass die Meisten, wenn sie mit 70 Jahren ihre Rente kassieren wollten, schon tot waren.1957 erzählte man dann den Leuten, dass sie durch das Wunder des Generationenvertrages sich mit 65 zur Ruhe setzen könnten und dann 70 % ihres letzten Arbeitseinkommens bis an ihr Lebensende bekommen würden.
Dafür bräuchten sie weder selbst Kinder zeugen, noch zu sparen, mit dem Effekt, dass nun in der Tat weder Kinder gezeugt wurden, noch Kapital angespart wurde. Dieses Modell wurde von anderen Ländern übernommen, und das führte dann dazu, dass in allen Ländern das Geld, von dem die Menschen glaubten, es würde für ihr Alter zurückgelegt, vom Staat als Einnahme verbucht und gleich wieder ausgegeben wurde, ohne dafür Produktivkapital zu bilden. Wenn die Menschen dann im Alter das Sparschwein aufmachen, finden sie ein leeres Versprechen darin, Altpapier, denn wie sollte der Staat sein Versprechen erfüllen, wenn nicht durch Steuern oder neue Schulden. Die Generation, welche den Vertrag erfüllen könnte, wurde nicht gezeugt und Produktivkapital, welches die Anleihe bedienen könnte, wurde nicht gebildet, man lebt von der Hand in den Mund.
Die Ablösung der kapitalistischen Altersvorsorge durch das Umlageverfahren des Generationenvertrages stellt sich als Täuschung, als weiterer böser Trick des sozialistischen Wohlfahrtsstaates heraus. Die Verbindung zur materiell physischen Realität, zu Kindern oder Maschinen, wurde gelöst und durch eine abstrakte Schuldbeziehung ersetzt.
Aber die Rückkehr zur kapitalistischen Altersvorsorge, zum Kapitaldeckungsverfahren ist uns auch verstellt, und zwar durch den anderen bösen Trick des Wohlfahrtsstaates durch fiat money. Es stimmt zwar, dass die jeweils Aktiven immer die Versorgungsempfänger mit realen Gütern versorgen müssen, da führt kein Weg dran vorbei. Die Frage ist aber, wie diese Versorgung begründet wird, worauf der Versorgungsanspruch gestützt wird.
Ich kann ihn entweder auf eine Schuld stützen, auf einen Schuldanspruch gegen den Staat, oder aber ich kann ihn auf Eigentum stützen, das ich stückweise im Tausch gegen Versorgungsleistung hergebe. Das Letztere setzt aber voraus, dass es Wege gibt, Wert in der Zeit zu transportieren und stückweise zu liquidieren. Genau dieses Problem hat Geld im 19. Jh. hervorragend gelöst, während dieses Problem sich mit unserem heutigen Geld nicht mehr lösen lässt.
Unser Geld ist so unzuverlässig geworden, dass kein Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, seine Altersversorgung noch auf Geldvermögen bauen würde, ganz im Gegensatz zum 19. Jh., in dem das in wohlhabenden Kreisen durchaus die Regel war. Nachdem wir also festgestellt haben, dass Altersvorsorge nicht mehr funktioniert, weil sowohl beim Geld, wie bei der Altersvorsorge das Band zur realen Güterwelt zerschnitten wurde, komme ich nun zur zweiten Frage meines Vortrages nämlich der Frage:
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<font color=“0000FF“>2.) Wird Silber wieder zuverlässiges Geld, mit dem man Altersvorsorge betreiben kann? </font>
Bis zum ersten Weltkrieg gab es auf der ganzen Welt nur zwei Währungen, nämlich Gold und Silber. Die Namen der Währungen in den einzelnen Ländern, wie Pfund, Dollar, Franc oder Mark waren nur Bezeichnungen für eine unterschiedliche Menge an Gold oder Silber. Mit Gold und Silber konnte man also auf der ganzen Welt bezahlen. Heute gibt es etwa 180 verschiedene nationalstaatliche Währungen, die aber meist nur innerhalb der Staatsgrenzen nationales Monopolygeld sind. Außerhalb der Staatsgrenzen ist es wertloses Altpapier. Unser heutiges Geld ist also ganz zweifellos ein gewaltiger Rückschritt gegenüber dem Geld des 19. Jahrhunderts, das bereits einheitliches Weltgeld war...
Zu Beginn des ersten Weltkrieges lag das Preisniveau in diesem Geld nicht höher als 100 Jahre zuvor und das in Reichsmark ebenso wie in Pfund, Dollar, Franc oder Rubel. Das Wort Inflation gab es noch gar nicht. Man sprach allenfalls von Teuerung, wenn mal eine Missernte vorkam.
Mit dem ersten Weltkrieg wurde das Edelmetallgeld durch ungedecktes Papiergeld, fiat money, abgelöst, um den Krieg zu finanzieren. Danach folgten dann Währungskatastrophen, wie die großen Inflationen in Deutschland, Polen und Ungarn und in allen Ländern entwertete sich das Geld immer wieder mit atemraubender Geschwindigkeit. Die Deutsche Mark, auf die wir wegen ihrer Wertbeständigkeit so stolz sind, verlor innerhalb von nur einer Generation 90 % ihres Wertes.
Es ist die Ungewissheit über das Schicksal des Geldes, dass es für Dispositionen, die eine entfernte Zukunft betreffen, völlig unbrauchbar macht", schreibt Wolfram Engels in seinem Buch"Der Kapitalismus und seine Krisen", auf das ich mich hier auch weitgehend stütze. Unser Geld heute eignet sich für Vergleiche in der Zeit ebenso wenig wie für langfristige Verträge.
Die Menschen versuchen, sich bei langfristigen Dispositionen, wie etwa Scheidungs- oder Altenteilverträgen, mit Geldwertsicherungsklauseln zu helfen. Solche Klauseln sind aber nach dem Währungsgesetz in Deutschland genehmigungspflichtig und die Bundesbank versagt ausgerechnet bei kaufkraftindexierten Rentenwerten die Genehmigung - warum wohl? Verträge über Pensionen, Mieten, Versicherungen etc. werden durch Währungskrisen plötzlich einfach wertlos. Deshalb werden auch alle Menschen immer wieder neu rasiert, die ihre Altersvorsorge über Geldvermögen, wie etwa Versicherungen betreiben wollen.
In Japan gehen Versicherungen jetzt reihenweise pleite, in England ist die größte und älteste Lebensversicherung Equitable Life jetzt vom Konkurs bedroht, und bei den deutschen Versicherungen schmelzen die Reserven dahin, und sie haben jetzt das Aufsichtsamt gebeten, das Niederstwertprinzip aufzuheben, mit anderen Worten, sie bitten die Behörde, bei der Konkursverschleppung zu helfen. Wir stehen vor einem Scherbenhaufen. Eigene Kinder sind nicht da, Produktivvermögen wurde nicht angesammelt, weil angeblich der Generationenvertrag das überflüssig machte und die Versprechungen der staatlichen wie privaten Rente sind nicht erfüllbar, weil beide auf ungedeckten Versprechungen, eben fiat money, aufgebaut wurden. Wie konnte sich so etwas entwickeln?
Ich möchte hier mal die Behauptung aufstellen, dass die segensreiche Entwicklung des Kapitalismus, die im 19. Jh. begonnen hat, mit Beginn des 1. Weltkrieges abgebrochen und von einem weltweiten gigantischen, sozialistischen Experiment abgelöst wurde, in dessen Mittelpunkt eine falsche Geldtheorie steht. Die Gold- und Silberwährungen hatten über Jahrhunderte hervorragend funktioniert und in Europa im 19. Jh. schließlich zur Entstehung dieser atemraubenden kapitalistischen Wohlstandsmaschine beigetragen. Die Edelmetallwährungen wurden abgelöst von einem Geldsystem, das der Kriegsfinanzierung dienen sollte und von daher notwendigerweise auf Betrug und Täuschung aufgebaut war. Kriege wurden praktisch immer mit Falschgeld finanziert. Dieses Falschgeldsystem wurde dann immer raffinierter ausgebaut und von den Wirtschaftswissenschaftlern begründet und gerechtfertigt und dieses Falschgeldsystem wurde nach den großen Kriegen beibehalten, um statt eines Krieges nun das sozialistische Experiment des Wohlfahrtsstaates zu finanzieren.
Insbesondere durch Keynes wurde dieses Falschgeldsystem dann entscheidend gerechtfertigt. Der Keynesianismus behauptet ja, jedes Land brauche eine nationale Geldpolitik um Rezessionen zu verhindern, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, die Zahlungsbilanz auszugleichen. Gegen Ende der 60er Jahre forderte die Wissenschaft dann zusätzlich noch den Übergang zu flexiblen Wechselkursen, weil nur so eine nationale Geldpolitik möglich sei.
Alle diese Theorien haben sich mittlerweile als falsch herausgestellt. Die Rezessionen verschwanden nicht, sie wurden massiver. Die Arbeitslosigkeit ging nicht zurück, sie stieg. Die Inflation wurde nicht gebrochen, sie beschleunigte sich. Zahlungsbilanzkrisen sollte es nicht mehr geben. Stattdessen erreichten sie in der Weltschuldenkrise ein nie erlebtes Ausmaß. Die Wechselkurse sind auch nicht, wie es die Wissenschaftler prognostiziert hatten stabil, sondern sie taumeln funktionslos und ohne ersichtlichen Grund mit beachtlichen Prozentsätzen umeinander, auf und ab. Ein so schlechtes Geld, wie wir es jetzt haben, hat es noch nie gegeben. Auf dem Gebiet des Geldwesens haben wir 100 Jahre Rückschritt zu verzeichnen, wie Wolfram Engels einmal eine seiner Glossen überschrieben hat. Der Goldstandard hatte vielleicht auch Fehler, aber er war um vieles besser als unser aktuelles Chaossystem. Man hört ja oft, der Goldstandard sei überholt und eine Rückkehr zu diesem vorsintflutlichen System sei völlig ausgeschlossen, aber das ist schlicht dummes Zeug, das darf man nicht glauben und diese Einsicht dämmert jetzt auch immer mehr Menschen. Vielleicht gelingt es ja in ferner Zukunft einmal, ein Währungssystem zu schaffen, das noch leistungsfähiger ist als es der Goldstandard einmal war, aber für uns wäre erst einmal eine Rückkehr zum Goldstandard ein ganz gewaltiger Fortschritt.
Auf der Basis von Gold und Silber wurde damals ein äußerst leistungsfähiges internationales Kreditsystem aufgebaut, das viel effektiver und vor allem ehrlicher und gerechter war als das nationalstaatliche Geld, das wir heute haben, und es war ein viel zuverlässigeres Geld, auf das man auch seine Altersvorsorge aufbauen konnte. Es könnte sein, dass man sich daran jetzt wieder neu erinnert. Es ist sicher reizvoll, sich vorzustellen, wie die Entwicklung wohl verlaufen wäre, wenn der Kapitalismus unter einem Goldstandard sich voll entfaltet hätte und nicht mit Beginn des ersten Weltkrieges von diesem weltweiten sozialistischen Geldexperiment abgelöst worden wäre. In Russland und dem ganzen Ostblock wäre den Menschen, die mit diesem Experiment praktisch um ihr Leben betrogen wurden, jedenfalls unendliches Leid erspart geblieben. Mit Gold kann man weder große Kriege führen, noch große sozialistische Experimente machen, einfach weil man es nicht finanzieren kann. Deshalb musste vor Kriegen und sozialistischen Experimenten immer erst der Goldstandard, bzw. die Golddeckung abgeschafft werden.
Eine Reihe von Ländern, wie Indien, China, Indonesien etc. befindet sich derzeit in der Transformation von der generativen zur kapitalistischen Wirtschaft. In diesen Ländern ist die Kapitalbildung höher als in den westlichen Industriestaaten. Die Geburtenzahlen gehen zurück, das Wirtschaftswachstum ist rasant und diese Staaten fangen jetzt an, Gold und Silber als Geld neu zu entdecken. Diese Länder haben jetzt die Chance, den Kapitalismus zu vollenden, mit einem zuverlässigen Geld, wenn sie nicht wieder dem Sozialismus auf den Leim gehen. Eine spezielle Besonderheit dieser Länder wie Indien und China ist es, dass bei ihnen immer in erster Linie Silber Geld war, beide Länder hatten nie einen Goldstandard, sondern vielmehr einen Silberstandard. Dahinter verbirgt sich ein uraltes Geheimnis und auch ein Schlüssel dafür, warum Silber jetzt nicht nur wieder zuverlässiges Geld, sondern auch die bessere Alternative zu Gold werden könnte. Diesem Geheimnis, das sich auf das Wertverhältnis von Gold zu Silber bezieht, wollen wir uns jetzt einmal zuwenden. Damit komme ich zu meiner dritten Frage.
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<font color=“0000FF“>3.) Welche Wirkung hätte eine Remonetisierung auf den Silberpreis?</font>
Lassen Sie mich diesen Teil einmal wieder mit einer Frage an das Publikum beginnen.
Wenn Sie sagen sollten, was etwa der höchste Silberpreis in Dollar bisher war, welche Zahl würden Sie nennen? Die meisten Menschen sagen: So etwa 50 Dollar pro Unze zur Zeit der Huntspekulation um 1980, als die Gebrüder Hunt versuchten, den Silbermarkt zu cornern.>
Mal abgesehen von der Tatsache, dass die Hunts nie versucht haben, den Markt zu cornern, sondern sie vielmehr einer bösen Intrige zum Opfer gefallen sind, wie ich in meinem Buch ausführlich beschreibe, waren die berühmten 50 Dollar auch nicht der höchste Silberpreis.
Der bisher höchste Silberpreis war nicht 50 Dollar pro Unze, sondern etwa 800 Dollar pro Unze, wenn man mal alle Preise auf den Dollar von 1998 umrechnet. Der reale Preis des Silbers, also alles auf 1998 umgerechnet lag bei der Huntspekulation 1980 bei etwa 67 Dollar pro Unze. Der höchste reale Silberpreis mit etwa 800 Dollar wurde aber im Mittelalter um 1477 erreicht. Silber hatte damals sein all time high bei 807 Dollar in konstante Kaufkraft umgerechnet mit dem Dollar von 1998. Von da ab ist Silber ständig gefallen, bis auf heute 4,50 Dollar. Hier ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, einmal den hochinteressanten langfristigen Silberchart einzublenden.
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Wie ist dieser merkwürdige, ständige Preisverfall zu erklären? Hinter dieser Entwicklung verbirgt sich ein spannendes Geheimnis. Der Hauptgrund für den permanenten Preisverfall ist natürlich die ständig fortschreitende Entmonetisierung des Silbers. 1477 war Silber noch weltweit das dominierende Geld und es war immer knapp. Erst mit Entdeckung der neuen Welt, um die Mitte des. 16. Jh., strömte reichlich Silber und Gold nach Europa. Der reale Silberpreis fiel daraufhin im Laufe von 100 Jahren von 800 auf etwa 200 Dollar pro Unze und hielt sich auf diesem Niveau für die danach folgenden 100 Jahre.
Und dann trat eine ganz merkwürdige Entwicklung ein. 1694 wurde die Bank von England gegründet, für die zunächst sowohl Gold als auch Silber Währungsmetall war. Allmählich ging die Bank von England aber zu einem reinen Goldstandard über und löste das Pfund nur noch in Gold ein. Durch diese allmähliche Demonetisierung fiel der Silberpreis auf real etwa 80 - 100 Dollar. Dann ab 1870, als auch Deutschland sich entschloss, zu einem reinen Goldstandard überzugehen, und sich die anderen europäischen Staaten anschlossen, fiel in den folgenden 100 Jahren der Silberpreis immer schneller auf einen Preis von heute nur noch 4.30 Dollar. Wie kam es zu dieser Demonetisierung des Silbers und schließlich zu dem dramatischen Preisverfall?
Zunächst einmal ist es doch sehr erstaunlich, dass Silber überhaupt demonetisiert wurde. Es wird ja immer wieder argumentiert, der Goldstandard könne nie wirklich funktionieren, einfach weil es nicht genügend Gold gebe. Die Wirtschaftsentwicklung würde immer von dem Goldmangel behindert, die Goldfessel würde uns alle strangulieren. Wenn das so ist, warum wurde dann Silber demonetisiert? Silber war ja immer noch zusätzlich vorhanden. Wenn also schon Gold zu knapp war, hätte man doch froh sein müssen, dass es zusätzlich noch reichlich Silber gab und damit der Edelmetallmangel behoben war. Stattdessen hat man zunächst das Silber als Geld abgeschafft, um anschließend über den ständigen Edelmetallmangel zu jammern. Mit der Begründung, es gebe auch zu wenig Gold, will man nun auch das Gold noch demonetisieren und die Zentralbanken sollen ihr Gold ganz verkaufen. Das ist doch jedenfalls eine sehr merkwürdige Logik, die man da dem Publikum verkaufen will.
Der wahre Sachverhalt ist denn auch ein ganz Anderer. Zunächst einmal hat die Bank von England das Silber nicht bewusst demonetisiert, sondern mehr aus Zufall und zu ihrer eigenen Überraschung. Wieso dieses? Nun, wir alle kennen das Gresham’sche Gesetz, wonach das schlechte Geld das Gute verdrängt. Die Menschen haben früher das abgeschabte und an den Rändern abgeklippte Silbergeld rasch weitergereicht und die guten vollwertigen Münzen zu Hause behalten, so dass bald nur noch schlechte Münzen umliefen, das schlechte Geld also das gute verdrängt hatte. Dieses Gresham’sche Gesetz, dass das schlechte Geld das gute verdrängt, gilt aber nur für Zwangsgeld, also wenn den Münzen von Staatswegen ein Wert zugemessen wird, den sie auf dem freien Markt nicht haben. Auf einem freien Markt, ohne Staatsgeld, ist es nämlich genau umgekehrt, da verdrängt das gute Geld das schlechte Geld, einfach deshalb, weil niemand das schlechte Geld freiwillig annimmt, sofern er nicht dazu gezwungen wird, weil es zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt wurde. Auf diesen Mechanismus stützt sich ja auch die große Hoffnung, dass Gold und Silber jetzt wieder zu Geld werden. Die Menschen werden immer weniger bereit sein, schlechtes Staatsgeld freiwillig zu nehmen. Sie werden vielleicht ihre Steuern damit bezahlen oder ihre Schulden damit tilgen, aber wirkliche Leistung wird nur noch gegen Gold und Silber erbracht, so wie man in der DDR oder in Russland wirkliche Leistung nur gegen DM oder Dollar bekam. Wenn Gold und Silber als Geld nicht wieder verboten werden, dann werden sie das Staatsgeld umso mehr verdrängen, je schlechter dieses wird. Das ist auch die große Angst der Mächtigen und genau deshalb soll Gold und Silber in den Köpfen der Menschen nicht wieder zu Geld werden.
Aber zurück ins 18. Jh. zur Bank von England. Warum wurde Silber zunehmend demonetisiert und von einem reinen Goldstandard abgelöst? Die Erklärung ist verblüffend einfach. Die Bank von England hatte den Wert des Goldes im Verhältnis zu Silber mit 1: 16 zu hoch festgelegt, Gold war also überbewertet. Das schlechte, weil von Amtswegen überbewertete Gold, verdrängte also das Silber vom Markt. Die Leute bezahlten lieber mit Gold und behielten das Silber zu Hause. Hinzu kam, dass auf dem Kontinent in Amsterdam z. B. das Wertverhältnis bei 1:15,5 lag.
Es lohnte sich also, das Silber nach Amsterdam zu schicken, es dort in Gold zu tauschen und das Gold wieder nach England zu schicken, um es bei der Bank erneut in Silber zu tauschen. Auf diese Weise floss immer mehr Silber aus England ab und es blieb gar nichts anderes übrig, als auf einen reinen Goldstandard überzugehen. Im Hintergrund wirkte allerdings weitgehend unbemerkt eine viel mächtigere Strömung, die über viele Jahrhunderte einen ständigen Silberabfluss aus Europa bewirkte.
Es gehörte zu einem der bestgehüteten Geheimnisse der alten Handelskarawanen ebenso wie der Templer oder der ostindischen Compagnie, dass im Osten, also in Indien, China und Japan schon immer Silber im Verhältnis zu Gold ein höherer Wert beigemessen wurde als in Europa, aber ohne Internet sprach sich so etwas halt nicht herum. So lag das Verhältnis im Osten über lange Zeiträume bei 1:6 bis 1:7 gegenüber 1:9 bis 1:16 in Europa. Es lohnte sich also im Osthandel, immer Silber mitzunehmen und Gold zurückzubringen, was über viele Jahrhunderte zu einem permanenten Abfluss von Silber aus Europa führte. Silber wurde also gar nicht bewusst demonetisiert, sondern es floss wegen seiner amtlichen Unterbewertung, mit der übrigens schon Cäsar begonnen hatte, immer mehr Silber ab und Gold wurde als Geld immer bedeutungsvoller in Europa. China, Indien, Japan führten den Silberstandard ein, Europa und Amerika den Goldstandard. Für die Geldtheorie ist es dabei wichtig, festzuhalten, dass das Wertverhältnis zwischen Gold und Silber von der Obrigkeit und nicht durch die Marktkräfte festgelegt wurde, und der Markt sich nur entsprechend anpasste.
Was lehrt und das? Der Staat darf den Wert nicht bestimmen, er muss sich beim Geld ganz raushalten, der Markt findet selbst den richtigen Wert. Geld ist Privatsache und geht den Staat nichts an. Nach etwa 100 Jahren Rückschritt im Geldwesen und den bitteren Erfahrungen, welche die Menschen mit staatlichem Papiergeld machen mussten, fangen sie jetzt an, fiat money als Betrugssystem zu erkennen und wieder Gold und Silber als Geld neu zu entdecken. Diese Entwicklung setzt jetzt an vielen Stellen in der Welt ein und vielleicht entsteht jetzt sehr rasch vor unseren Augen wieder ein modernes internationales Geldsystem auf der Basis von Gold und Silber, bei dem dann auch Kapitalbildung und Altersvorsorge in Geldvermögen wieder Sinn macht.
Woran können wir erkennen, dass eine solche Entwicklung stattfindet - jetzt mal abgesehen von der Tatsache, dass Jürgen ein Spezialseminar zu Gold und Silber veranstaltet - was er vor zwei Jahren bestimmt noch nicht gemacht hätte? E-gold hat bereits über 260 000 Konten und wächst sehr rasch. Es gibt bereits 5 Konkurrenzunternehmen zu www.e-gold.com.
1,2 Muslime fangen jetzt an mit Gold-Dinar und Silber-Dirham, sowie mit e-dinar zu bezahlen, weil Mohammed verbietet, mit einer Schuld zu bezahlen und Gold und Silber vorschreibt. Mexiko prägt Silberpesos als gesetzliches Zahlungsmittel und will die Bevölkerung zu einem Silberstandard zurückführen. Russland führt den goldenen Tschervonets als offizielles Zahlungsmittel ein und die Banken eröffnen private Edelmetallkonten. Die Russen bezahlen übrigens bei e-bay, also dem privaten Flohmarkt im Internet bereits häufig mit e-gold, oder lassen sich damit bezahlen. China und Indien haben den privaten Edelmetallhandel auch bei Export und Import legalisiert und die Banken eröffnen ebenfalls private Edelmetallkonten. Und schließlich - mein Buch"Die Geldfalle" kann man über e-gold bezahlen. Es gibt also deutliche Zeichen.
Lassen Sie uns deshalb zum Schluss noch einmal kurz untersuchen, wie sich in einem solchen Szenario der Silberpreis entwickeln könnte und ob Silber gerade jetzt ganz besonders als Instrument zur Altersvorsorge geeignet ist. Zur Einstimmung will ich nochmals ein kleines Beispiel aus dem richtigen Leben erzählen, das Herr Weinrich unter seinem Pseudonym riwe ins Forum gestellt hat. Sein Großvater hatte im Jahre 1911 einen Betrag von 10.000 Goldmark als Rentenversicherung eingezahlt, die der Vater von Herrn Weinrich nach 45 Jahren als Rente ausbezahlt bekommen sollte. Man sparte noch in Geld. Jetzt raten Sie mal kurz, was der Vater von Herrn Weinrich im Jahre 1957 von der Versicherung ausbezahlt bekam - es waren DM 67,-. Hätte der Großvater den Betrag in Gold unter der Matratze aufbewahrt, oder im Garten vergraben wäre es eine bessere Altersvorsorge gewesen. Was lernen wir daraus? Langfristig Gold und Silber nie in Papier umtauschen, denn Papier hat immer nur vorrübergehend Wert. Langfristig wird es immer wieder zu Altpapier. Gold und Silber sind eine Schuldversprechen sondern höchste und letzte Liquidität, also Tauschbereitschaft, weil sie immer von Menschen im Tausch gegen andere Güter akzeptiert werden. Eine nicht ganz unwichtige Frage ist allerdings, in welchem Verhältnis oder zu welchem Preis das geschieht. Hätte der Großvater Silber unter die Matratze gelegt, wäre die Wertaufbewahrung zwar auch besser gelungen als mit Staatsgeld bei einer Versicherung, aber halt nicht so gut wie mit Gold. Es könnte aber sein, dass diesmal Silber die bessere Alternative ist - warum?
Gold hat immer noch eine gewisse Bedeutung als monetäres Metall. Immerhin halten die meisten Zentralbanken nach wie vor Gold als monetäre Reserve und selbst der Euro ist zu 15 % mit Gold als Reserve unterlegt - aber Silber? Für die meisten Menschen ist heute Silber kein Geld mehr und kaum jemand rechnet damit, dass es je wieder Geld wird. Umso größer wird die Überraschung an den Märkten sein, wenn Silber als Geld neu entdeckt wird, mit einer entsprechenden Wirkung auf den Preis. Wie weit könnte Silber in einem solchen Szenario steigen?
Nehmen wir mal an, Gold würde sich wieder auf seinen langfristigen realen Durchschnittspreis von etwa 600 einpendeln, sich also etwa verdoppeln, und Silber würde auf seine natürliche Relation von 1:10 zurückkehren, so kämen wir auf einen realen Silberpreis von etwa 60 Dollar pro Unze.
Es kann aber durchaus sein, dass sich eine Relation von 1:5 oder 1:3 einstellt, weil Silber jetzt sehr viel knapper ist, was uns auf einen Silberpreis von 120 bis 200 Dollar pro Unze bringt. Natürlich kann es sein, dass in einer Kaufpanik die Preise auch deutlich stärker steigen.
Nachdem die Welt 100 Jahre mit Sozialismus und sozialistischem Geld experimentiert hat, reift jetzt so langsam die Erkenntnis, dass dieser Ansatz nicht funktioniert und es wohl besser ist, an die Erfolge der kapitalistischen Entwicklung im 19. Jh. auch beim Geld wieder anzuknüpfen, also zu einem gedeckten Geld zurückzukehren, das nicht vom Staat oder von einer Zentralbank manipuliert wird. Das ist der zentrale Streitpunkt, um den es in der Geldtheorie immer wieder geht, nämlich um die Frage, muss das Geld selbst einen Wert repräsentieren, oder genügt Monopolygeld, also ein Zettel mit einer Zahl? Muss Geld gedeckt sein, oder muss es nicht gedeckt sein? Das Faszinierende ist, dass wir jetzt in einem real life experiment am Markt ablesen können, welche Theorie richtig ist. Wenn Gold und Silber nur noch Rohstoffe sind, die zur Deckung von Geld nicht mehr gebraucht werden, wie ja viele behaupten, dann wird der Preis für Gold und Silber in der kommenden Deflation zusammen mit allen anderen Rohstoffen fallen - für Gold vielleicht sogar wieder auf 42 Dollar, wie Paul C. Martin ja folgerichtig immer behauptet. Wenn Gold und Silber aber wieder Geld werden, und auch wieder als Deckung für Papiergeld dienen, müssten ihre Preise jetzt dramatisch steigen. Ein hübsches Geld- und wirtschaftstheoretisches Denkspiel mit praktischen Folgen.
Es geht ja letztlich, auch für jeden Einzelnen hier, um die einfache Frage, gelingt es den Menschen zu erkennen, dass sie mit staatlichem Papiergeld betrogen werden und sie sich mit Gold und Silber vor diesem Betrug schützen können, ganz so wie es Alan Greenspan gesagt hat oder gelingt es den Mächtigen weiterhin, den Menschen einzureden, Gold und Silber sei kein Geld und damit den Preis weiterhin niedrig zu halten. Es geht dabei um sehr viel Macht, und eigentlich um den alten Gegensatz: Das Volk gegen die Mächtigsten dieser Welt und um die Frage, wer hat die Macht über das Geld. Ich hatte vor einiger Zeit einmal den berühmten"Mixt Money Case" ins Forum gestellt. Dieses englische Gerichtsurteil bringt die Frage genau auf den Punkt, um den es auch heute noch geht. Das Verbot von Geldwertsicherungsklauseln, das wir heute in Deutschland haben, stützt sich auf genau die gleiche Überlegung, die auch in diesem Urteil zum Ausdruck kommt.
Der Fall ist schnell erzählt: Elisabeth I führte im Mai 1600 aus unedlem Metall hergestelltes Münzgeld als offizielles Zahlungsmittel in Irland ein. Als ein Ire dann die 100 Pfund Sterling, die er einem Londoner Kaufmann schuldete, mit dem neuen Münzgeld begleichen wollte, verklagte ihn der Londoner Kaufmann auf Rückzahlung in Gold- und Silbermünzen. Der Fall wurde auf höchster Ebene entschieden zu Gunsten - na raten Sie mal zu wessen Gunsten - natürlich zu Gunsten des Iren und in der Begründung wurde das Recht des Staates festgeschrieben, seine Bürger mit Geld zu betrügen und um diese simple Frage geht es auch heute noch. Die wichtigsten Sätze aus diesem Urteil lauten wie folgt:
"Bei Geld handelt es sich um einen staatlichen Wertmaßstab und jeder Staat entwickelt sein eigenes Geldwesen.
Der Herrscher - oder von ihm autorisierte Personen - haben das Recht, das Geld seines Einflussbereiches zu schaffen, und es ist Verrat, wenn andere das tun... Erklärt der Herrscher, ein Geldstück sei ein Pfennig, Groat oder Schilling, so ist das so.
Der Herrscher hat das Recht, die Geldmenge zu erhöhen oder zu verringern... den gesetzlichen Wert des Geldes zu erhöhen oder zu verringern, bestimmte Münzen für ungültig zu erklären oder sie zu Barren einzuschmelzen - in welcher Form sie als Zahlungsmittel verboten werden können... Diese Macht behält sich der Staat zur eigenen Sicherheit und zum eigenen Wohlergehen vor."
Dieser Kampf um die Geldmacht zwischen Staat und Volk ging durch die Jahrhunderte immer wieder hin und her, aber allmählich, insbesondere wegen der Kriegsfinanzierung im 1. und 2. Weltkrieg hat der Staat gesiegt und es gibt heute in der ganzen Welt ausschließlich staatliches Zwangsgeld ohne reale Deckung. Aber jetzt hat das Volk, durch den Schwächeanfall des fiat money und insbesondere dank des Internet, wieder einmal eine gute Chance, sich von der Herrschaft des Falschgeldes zu befreien. Es muss nur wieder seinem eigenen Verstand vertrauen, und ganz unblutig Staatsgeld in Gold und Silber transformieren. Einfacher, liebe Freunde, war eine Revolution noch nie. Der revolutionäre Kampfgruß ist diesmal nicht so, wie bei den alten Römern, oder so, wie bei den Kommunisten, sondern so, wie das Zeichen an mich bzw. Kaufen an der Börse, und der Kampfruf lautet diesmal nicht"Wir sind das Volk", sondern"Wir kaufen Silber".
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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