-->HAZ 23-2-2004 Polizistin revidiert Aussage
Eine Polizistin der Bereitschaftspolizei Hannover hat ihre eigene Aussage revidiert. Sie hatte zwei Kollegen vorgeworfen, sie während eines Castor-Einsatzes sexuell belästigt zu haben. Bei einer Vernehmung sagte sie am Freitag, es habe sich wohl nur um einen „üblen Scherz“ gehandelt.
<font color=#FF0000>und in der Zeitung geht es dann wie folgt weiter - irgendwie bin ich recht sprachlos wg. der Gewalt ODER Blödheit</font>
Polizistin: Alles war ein „übler Scherz“
Castor-Transport: Doch keine sexuelle Belästigung?
Die Polizistin der Bereitschaftspolizei Hannover, die zwei Kollegen beschuldigte hatte, sie während eines Castortransports sexuell belästigt zu haben, hat ihre Aussage revidiert. Bei einer Vernehmung der Staatsanwaltschaft Lüneburg am Freitag sagte sie, der Vorfall sein wohl ein „übler Scherz“ gewesen. Erst im Nachhinein sei es ihr so vorgekommen, als hätten sie die beiden Kollegen sexuell belästigt und sich der Freiheitsberaubung schuldig gemacht.
„Aus dem Fall ist die Luft raus“, sagte Jürgen Wigger, Sprecher der Staatsanwaltschaft Lüneburg, gestern dieser Zeitung. Bis zur Vernehmung der Frau am Freitag hatte lediglich eine schriftliche Aussage der Beamtin vorgelegen. Darin beschuldigte sie einen 24-Jährigen sowie einen 31-jährigen Kollegen, sie im Containerdorf während eines Castor-Transports im November mehrfach sexuell belästigt zu haben.
Bei einem Vorfall soll einer der beiden Polizisten die Frau aufs Bett geworfen haben, sie mit Babybrei beschmiert und „gewisse sexuelle Bewegungen“ gemacht haben, so als ob er sich selbst befriedigt habe. Bei einem zweiten Vorfall sollen die Täter die Frau gegriffen und in einen anderen Wohncontainer getragen haben. Dort sollen sie ihr Opfer mit Handschellen ans Bett gefesselt haben. Einer der beteiligten Polizisten soll dies mit einer Videokamera gefilmt haben, andere Polizisten aus dem Containerdorf hätten die gefesselte Kollegin fotografiert. „Diese Fotos liegen vor“, sagte Wigger: „Die Frau wurde in voller Montur mit ihren Diensthandschellen ans Bett gefesselt.“ Entgegen einiger Medienberichte könne von nackter Haut aber keine Rede sein.
Nachdem die Beamtin während eines Einsatzes bei der Sicherheitskonferenz in München zusammengebrochen war, hatte sie sich dem dortigen Leiter der Hundertschaft anvertraut. Dieser zeigte die Vorfälle an. Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen wegen Nötigung und Freiheitsberaubung auf. Die Kollegen der Frau wurden daraufhin vorläufig vom Dienst suspendiert und mussten ihre Dienstmarken und Waffen abgeben.
Warum die Polizistin jetzt ihre Aussage revidierte, vermag die Staatsanwaltschaft nicht sagen. „Es werden weiterhin Zeugen vernommen“, sagte Wigger. Wann und ob die Beamten der Bereitschaftspolizei wieder ihren Dienst aufnehmen, konnte die Bereitschaftspolizei Hannover gestern nicht mitteilen.
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