--><font size="5">Rewe auf Expansionskurs:"...ist doch alles in Butter"</font>
Milliarden-Investitionen -
Konzernchef verabschiedet sich mit Rekordzahlen
Köln - Mit einem Investitionsprogramm von einer Mrd. Euro und der Eröffnung von 340 neuen Filialen will Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler Rewe seinen Expansionskurs fortsetzen. Mehr als die Hälfte der Investitionen werde allerdings ins Ausland fließen, sagte Rewe-Chef Hans Reischl bei der Vorlage der vorläufigen Jahresbilanz. In Deutschland will sich die Handelsgruppe auf lukrative Standorte konzentrieren und unrentable Märkte schließen. Hierdurch soll die Umsatzgrenze von 40 Mrd. Euro durchbrochen werden.
Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die Kölner Handelsgruppe den Gesamtumsatz um 4,7 Prozent auf 39,2 Mrd. Euro steigern. Gegen den Branchentrend konnten sogar die Erlöse im Lebensmittelhandel europaweit um fast 6,6 Prozent auf 32,5 Mrd. Euro gesteigert werden, sagte Reischl. Profitiert hat Rewe vor allem durch die Übernahme der Schweizer Gruppe Bon Appétit, die vorerst nur zur Hälfte konsolidiert wurde. Das Ergebnis vor Steuern ist um 30 Prozent auf mehr als 400 Mio. Euro gestiegen. Eine genauere Zahl will Rewe erst im Sommer präsentieren."Umsatz und Ergebnis übertreffen bei weitem unsere Erwartungen. Ich kann mich in meiner langen Zeit bei Rewe kaum an ein besseres Ergebnis erinnern", resümierte Reischl.
Für das laufende Geschäftsjahr werde ein Umsatz von mehr als 40 Mrd. Euro angepeilt, sagte Reischl, der zum Jahresende in den Ruhestand geht. Sein Nachfolger wird Ernst Dieter Berninghaus, der derzeit für die internationale Geschäfte des Konzerns verantwortlich zeichnet. Das Kölner Unternehmen ist in 13 Ländern in den Branchen Lebensmittelhandel, Fachmärkte und Touristik aktiv."Die Rewe-Expansion ist in Europa damit nicht zu Ende", sagte Berninghaus. Er prognostiziert, dass Rewe künftig pro Jahr im Ausland um fünf Prozent wachsen wolle. Derzeit liegt der Auslandsumsatz des Konzerns bei 26 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter stieg europaweit um 5400 auf mehr als 192 600 Beschäftigte. In Deutschland will die Rewe-Gruppe mit den Marken HL und Mini-Mal 240 neue Filialen eröffnen. In der stark wachsenden Discountsparte sind nach den Worten Reischls 100 neue Penny-Märkte geplant.
Einbußen musste Rewe bei der Touristik verzeichnen. Bei den Marken ITS Reisen, Jahn Reisen, Tjaereborg, Dertour sowie Meier's Weltreisen schrumpfte der Umsatz der Nummer drei in Deutschland um fast sieben Prozent auf rund vier Mrd. Euro. Für 2004 rechnet der Rewe-Chef"insbesondere im Bereich Fernreisen" mit einem erfreulichen Nachholbedarf. Für den Ferienflieger LTU, an dem Rewe eine 40-prozentige Beteiligung hält, erwartet der amtierende Konzern-Chef im aktuellen Geschäftsjahr einen leichten Aufwind. Nach einem strikten Sanierungskurs werde es im laufenden Geschäftsjahr wieder einen kleinen Gewinn geben. [i]dpa
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