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Manche tanzen manchmal wohl ein Tänzchen
immer um den heißen Brei herum,
kleine Schweine mit dem Ringelschwänzchen,
Bullen mit erschrecklichem Gebrumm
Freundlich schaun die Schwarzen und die Roten,die sich früher feindlich oft bedrohten.
Jeder wartet wer zuerst sich wagt,
bis der eine zu dem andern sagt:
(Volles Orchester)
Schließen wir nen kleinen Kompromiß!
Davon hat man keine Kümmerniss.
Einerseits und andrerseits
so ein Ding hat manchen Reiz
Sein Erfolg in Deutschland ist gewiß:
Schließen wir nen kleinen Kompromiß!
Seit November tanzt man Menuettchen,
wo man schlagen,brennen,stürzen sollt.
Heiter liegt der Bürger in dem Bettchen,
die Regierung säußelt gar zu hold.
Sind die alten Herrn auch rot bebändert,
deshalb hat sich nichts bei uns geändert.
Kommts,das Ebert hin nach Holland geht,
spricht er dort zu einer Majestät:
Schließen wir nen kleinen Kompromiß
Davon hat man keine Kümmerniss
Einerseits und andrerseits
so ein Ding hat manchen Reiz
<font color=#FF0000>Und durch Deutschland geht ein tiefer Riß</font>
Dafür gibts keinen Kompromiß.
Kompromisse sind grundsätzlich faul,und deshalb ist auch die Republik faul.
Darin herrscht Einigkeit von links bis rechts,und das hat seine Wirkung;der Verfasser einer Studie über die geistige Haltung der deutschen Jugend im Jahre 1932 kommt zu dem Fazit:
Diese jungen Menschen haben nur unsagbare Verachtung für die liberale Welt übrig,die geistige Unbedingtheit geringschätzig Weltfremdheit nennt;sie wissen,daß Kompromisse im Geistigen aller Laster und Lügen Anfang sind.
Das hat viel mit deutschen Denktraditionen zu tun,mit einer politischen Kultur,die entscheidend vom Idelaismus geprägt ist,während der Geist des Pragmatismus spurlos an ihr vorübergegangen ist.
<font color=#FF0000>das politisch Richtige muß auch das moralisch Gute sein,und was das Gute ist,darüber urteilt der Geist,der sich nach einer weiteren Überlieferung in einer dauernden Wächterrolle über die Macht befindet</font>
Nach Hegel sind die Intellektuellen der allgemeine Stand der die allgemeinen Interessen des gesellschaftlichen Zustandes zu seinem Geschäfte hat,eine Vorstellung,die bis auf Platon zurückgeht,dessen Staat jeder Gymnasiast gelesen hat.
Daher in Deutschland die große Seltenheit eines Schriftstellers oder Künstlers als Politiker oder Staatsdiener,wie dies in England und Frankreich so oft der Fall ist,und daher die Neigung deutscher Geistesgrößen,private Moral zum ausschlaggebenden Maßstab öffentlichen Handelns zu machen.
Quelle:Aus Weimar 1917 bis 1933 siedler von Prof. Hagen Schulze
Gruß EUKLID
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