Eigentlich (so nehme ich zumindest an) geht die Börse von einem Bush-Sieg aus und wartet nur noch auf eine Bestätigung dafür - siehe 100 Punkte Anstieg.
Wehe aber, wenn Gore einen Teilsieg eringt...
Hier mal ein ganz anderer Gedanke aus dem aktuellen WASHINGTON INSIDER:
US-Wahlen lösen Krise des Establishments aus.
Die durch die US-Präsidentschaftswahlen erzeugte politische Krise wird sich nicht kurzfristig beheben lassen. Das Zusammenwirken der globalen finanziellen Zusammenbruchskrise mit der politischen Krise wird eine neue Dynamik auslösen, die zur Forderung nach einer starken Führung à la Franklin D. Roosevelt führen könnte. Da keiner der jetzigen Kandidaten diese Forderung erfüllt, kommt Lyndon LaRouche eine entscheidende Rolle zu.
Aufgrund der Mechanik des Wahlprozesses wird das Ergebnis der Neuauszählung der Stimmen in Florida nicht vor dem 14.11. feststehen. Der geschätzte Vorsprung von Bush vor Gore ist minimal. Zudem gibt es Tausende von Briefwahlstimmen aus dem Ausland, die erst nach dem 17.11. ausgezählt werden. Darüber hinaus gibt es Wahlanfechtungen wegen der irreführenden Gestaltung der Stimmzettel und zahlreicher anderer Unregelmäßigkeiten wie verschwundenen Wahlurnen, Einschüchterung von Wählern, fehlenden Stimmzetteln in mehrheitlich afroamerikanischen Stimmbezirken usw.. Gores Wahlkampfleiter Daley erklärte am 9.11., sein Wahlkomitee werde eine manuelle Neuauszählung in Palm Beach, Volusia, Dade und Broward verlangen, juristische Schritte von Wählern unterstützen, die gegen die Benachteiligung von etwa 20000 Wählern in Palm Beach klagen, und"Berichte über andere Unregelmäßigkeiten wie Einschüchterung von Wählern und anderen seltsamen Vorgängen" sammeln, die, wenn sie sich bestätigen, Teil der Klagen sein werden. Am 21. November wird vor Gericht in Florida über einen Antrag verhandelt, die amtliche Feststellung des Wahlergebnisses wegen Unregelmäßigkeiten vorläufig zu untersagen.
Auch nach Abschluß der Auszählung und der Neuauszählungen - die Bushs Wahlkomitee auch in anderen Bundesstaaten wie Iowa, Wisconsin und New Mexico verlangt - wird noch nichts entschieden sein. Mit dem Zusammentreten des Wahlmännergremiums am 18. Dezember tritt der Wahlprozeß in eine neue Phase; fällt auch dort keine Entscheidung, muß das Repräsentantenhaus entscheiden.
Am besten für die USA und die Welt wäre, wenn sich das Wahlmännergremium nicht auf einen der jetzigen Kandidaten einigen könnte und neue Alternativen ins Spiel gebracht würden. Das Wahlmännergremium kann auch andere Kandidaten als Bush oder Gore wählen. Tatsächlich werden in diesem Zusammenhang bereits die Vizepräsidentschaftskandidaten - der Demokrat Lieberman und der Republikaner Cheney - genannt. Die Wahlmänner, die sich am 18. Dezember in den jeweiligen Bundesstaaten treffen, stimmen über die Wahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten in getrennten Wahlgängen ab. Das Bundeswahlgesetz zwingt die Wahlmänner nicht, sich bei ihrer Stimmabgabe an das Wahlergebnis ihres Bundesstaates zu halten, obwohl einige Staaten dies vorschreiben. Das Wahlmännergremium wird sein Abstimmungsergebnis am 27. Dezember dem Senatspräsidenten vorlegen. Am 6. Januar tritt dann der Kongreß zusammen, um die Wahlmännerstimmen zu zählen.
Kommt es im Wahlmännergremium zu einem Patt, fällt die Entscheidung dem Repräsentantenhaus zu, das aus den drei Kandidaten, welche die meisten Wahlmännerstimmen erhalten hatten, einem die Mehrheit gibt.
Während dieser verfassungsmäßige Prozeß abläuft, bleibt Präsident Clinton im Amt bis zum 20. Januar, an dem der neue Präsident ins Amt eingeführt wird (falls bis dahin ein neuer Präsident gewählt ist). Clinton wurde auch dadurch gestärkt, daß seine Ehefrau Hillary die Senatswahl in New York gewann und er sich selbst aus dem Wahldesaster herausgehalten hat. Die globale Finanz- und Währungskrise wird voraussichtlich bis Januar voll ausbrechen, so daß entweder Clinton oder der neu zu wählende Präsident Führungskraft zeigen muß. Offensichtlich haben weder Bush noch Gore das Mandat oder die Fähigkeit, mit einer solchen Krise umzugehen.
Der Geruch von Betrug und Manipulation, der von diesem Wahlprozeß ausgeht, ist ein Symptom der Verkommenheit des US-Establishments, das hiermit nun weltweit zum Gegenstand von Spott und Verachtung wurde. Daß die US-Finanzoligarchie
glaubte, die Wahl manipulieren zu können, indem sie den Wählern nur die Wahl zwischen einem eingebildeten Klotz und einem geistesschwachen Stümper ließ, unterstreicht, wie abgewirtschaftet dieses Establishment ist. Da der Teil der US-Bevölkerung, der überhaupt noch zur Wahl geht, offensichtlich zwischen zwei Kandidaten gespalten ist, die weder politische Substanz haben noch irgendwelche bedeutenden Unterschiede aufweisen, hätte der zum Gewinner erklärte Kandidat keinerlei Autorität.
Mehrere Kommentatoren stellten fest, beide hätten die Wahl verloren. Die Versuche ihrer Wahlkomitees, den Schaden zu begrenzen oder die Krise zu managen, sind fehlgeschlagen. Nun befinden sich beide Lager in einem erbitterten Kampf um die Macht, den man nur als politischen Kannibalismus bezeichnen kann. Je heftiger sie sich bekämpfen, desto mehr diskreditieren sie sich in den Augen der Amerikaner.
Dabei muß betont werden, daß Korruption und Betrug bei dieser Wahl nicht erst am 7.11. begannen und auch nicht auf Florida begrenzt sind. Wie LaRouche sagte: Das Ei war faul und ist durch den Skandal in Florida zerbrochen. Nun ist der Gestank
ausgetreten - und kann nicht in die Schale zurückgebracht werden. Die Art, wie das Establishment im Vorwahlkampf jede Opposition gegen die beiden"Spitzenkandidaten" unterdrückte, ist symptomatisch für ihren tyrannischen Trieb, alles zu kontrollieren. Bradley und McCain wurden massiv unter Druck gesetzt, bis sie kapitulierten; Nader und Buchanan wurden von den Wahldebatten ausgeschlossen.
Am bedeutendsten war jedoch die empörende Behandlung von LaRouche, der von der Bundeswahlkommission FEC als wichtiger Kandidat anerkannt war, durch das Demokratische Nationalkomitee (DNC). Das DNC verweigerte LaRouche die Anerkennung als Demokrat und seinen ordnungsgemäß gewählten Delegierten jede Präsenz auf dem Parteikonvent im August. Im Bundesstaat Arkansas, wo LaRouche mehr als 50000 Stimmen erhielt, wurden seine Delegierten einfach Gore zugeschlagen. Die von LaRouche gewonnene Vorwahl in Michigan wurde vom DNC völlig ignoriert. LaRouche erklärte damals, das DNC werde dafür wahrscheinlich mit dem Verlust der Wahlen zum Senat und zum Repräsentantenhaus bezahlen. Nun wurden die gleichen Methoden von Wahlbetrug und Stimmenklau, die in den Vorwahlen gegen LaRouche praktiziert wurden, in Florida (und anderswo) publik. Die Wahlen waren von Anfang an von Rechtsbrüchen geprägt.
Trotz fortgesetzter Behinderungen erreichten Kandidaten, die offen LaRouche unterstützten, bei Wahlen für Bundesämter 22-24% der Stimmen. In Wyoming erhielt er frühere Generalsekretär der Bergarbeitergewerkschaft Logan, der von der AFL-CIO unterstützt wurde, gegen den amtierenden Senator Thomas landesweit 22%. In Louisiana gewann der LaRouche-Demokrat Beall, ein ehem. Landwirt und Führer des Landesverbandes der Amerikanischen Landwirtschaftlichen Bewegung (AAM), 24% gegen den amtierenden Kongreßabgeordneten Cooksey. Bei Redaktionsschluß stand noch nicht fest, wieviele Sitze Demokraten und Republikaner im Repräsentantenhaus und im Senat gewonnen haben.
Dennoch konnte im niedergehenden imperialen Amerika nichts Besseres passieren als diese politische Krise der US-Finanzoligarchie und ihre internen Machtkämpfe. Es war höchste Zeit, daß dieser abstoßenden Macht, die dem Rest der Welt arrogant das Recht und angebliche Tugenden diktieren wollte, ihre Schranken ezeigt wurden. Es gibt keine Verfassungskrise in den USA, sondern eine politische Krise des Establishments, die schon bald durch eine Finanzkrise verschärft werden wird. Das Wahlmännergremium hat laut Verfassung die Freiheit, einen Präsidenten nach Maßgabe der besten Interessen der Nation zu bestimmen, und die konzeptionellen Beiträge von LaRouche werden die programmatische Richtung zur Lösung der Krise angeben. LaRouche wird am 14.11. eine Rede vor einem Washingtoner Forum zum Thema"Jetzt beginnt die Nachlese" halten. Die Veranstaltung, die um 13:00 Uhr Ostküstenzeit (19:00 Uhr MEZ) beginnt, wird über ihre Internetseite larouchespeaks.com weltweit übertragen.
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