--><font size="5">Investmenthäuser korrigieren Prognosen für den Euro nach unten </font>
New York - Goldman Sachs, Morgan Stanley und ABN Amro haben ihre Prognosen für den Euro-Dollar-Kurs nach unten korrigiert. Alle drei begründeten den Schritt mit dem schwachen Wirtschaftswachstum in Europa. Die drei Banken bewegen zusammen 13 Prozent im 1,3-Billionen-Dollar großen Devisenmarkt.
"Die Inlandsnachfrage scheint immer noch schleppend voranzugehen, verglichen mit anderen Volkswirtschaften", schrieb Jim O`Neill, Leiter für weltweite Wirtschaftsforschung bei Goldman."Der Euro scheint, wenn überhaupt etwas, dann eher leicht überbewertet zu sein." Goldman senkte die Drei-Monats-Prognose von 1,26 Dollar je Euro auf 1,20 Dollar. Morgan Stanley geht von 1,19 Dollar statt 1,25 Dollar aus. ABN Amro sieht den Euro nicht mehr bei 1,33 Dollar, sondern bei 1,30 Dollar.
Die niederländische Bank reduzierte ihre Prognose für die nächsten sechs Monate noch deutlicher und rechnet nun damit, dass die Gemeinschaftswährung im September 1,23 Dollar kostet, nach zuvor 1,33 Dollar. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Greenback zwölf Prozent zum Euro verbilligt, seit Jahresbeginn jedoch zwei Prozent wieder gutmachen können."In Europa und insbesondere auch in Deutschland ist nur ein ganz verhaltenes Wachstum zu spüren", hatte Ernst Welteke, Bundesbankpräsident und Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank, zuvor betont. Es war das erste Mal, dass sich ein EZB-Mitglied skeptisch zu den Erwartungen der Zentralbank geäußert hat, schrieb das Strategieteam von Morgan Stanley.
"Kommen noch mehr solcher Kommentare, steigen die Chancen, dass die Zinsen gesenkt werden und der Euro gerät weiter unter Druck", erläuterten die Devisenstrategen von Morgan Stanley, die in London von Stephen Jen geleitet werden und in New York von Tim Stewart. Die Bank selbst hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr im Euroraum von zwei auf 1,6 Prozent gesenkt. Es gibt"immer mehr Anzeichen dafür, dass die Erholung der US-Wirtschaft nicht aufrechterhalten werden kann", erklärte Jen im Interview. Dennoch"ist es nicht klar, dass der Euro ein guter Anti-Dollar ist". Auch wenn es bei jeder schlechten Konjunkturmeldung aus den USA einen kleinen Schub für den Euro geben dürfte, sei die Zeit in der die Marke von 1,30 Dollar getestet wurde jetzt erst einmal vorbei. [b][i]Bloomberg
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