-->Hannover gönnt sich natürlich auch eine neue, eigene Müllverbrennungsanlage...
Der Zweckverband Abfallwirtschaft (aha) muss sich auf eine Flut von Widersprüchen aus der Gemeinde Isernhagen einstellen: Umlandbewohner aus der Nachbarschaft der Deponie Lahe erkennen ihre Abfall-Gebührenbescheide nicht an. Misswirtschaft, Fehlinvestitionen und politisch-ideologische Beweggründe hätten die heftigen Gebührenerhöhungen verursacht, die nicht auf die Bürger abgewälzt werden dürften, meinen zahlreiche Isernhagener. Sie schließen sich den fünf Seiten langen Ausführungen an, mit denen der Sprecher der Bürgerinitiative Isernhagen gegen Müllverbrennung, Hans-Joachim Schneider, seinen Widerspruch begründet.
Der Wissenschaftler, der selbst als Umweltgutachter arbeitet, sieht die Preistreiber vor allem beim früheren Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt Hannover. Jährliche Mehrkosten in Höhe von vier bis sechs Millionen Euro verursache die so genannte kalte Rotte. Die biologische Behandlung des Abfalls koste rund 140 Euro pro Tonne, die Verbrennung dagegen nur 80 bis 100 Euro, betont Schneider.
Aber auch die Verbrennungskosten seien durch Fehler im Rathaus unnötig gestiegen: Bei der Ausschreibung zur thermischen Verwertung habe die Stadt Industrieöfen wie Zementwerke ohne stichhaltige Begründung ausgeschlossen, meint Schneider. Bei gleichen Umweltstandards lasse sich dort die Tonne für 15 bis 30 Euro entsorgen. Seiner Ansicht nach hat die Stadt nicht nur gegen das europäische Vergaberecht verstoßen, sondern die Gebührenzahler zugleich mit fünf bis zehn Millionen Euro jährlich Mehrkosten belastet.
Der Isernhagener sieht auch keinen Grund, sich anteilig an den drei Millionen Euro zu beteiligen, mit der sich die Stadt als Standort des Müllofens Lahe statt Misburg erkauft hat: Ohne „qualifizierte Prüfung und fachlich stichhaltige Begründung“ werde die Anlage jetzt in Lahe gebaut <font color=#FF0000>Inoffizielle Begründung: am alten Standort wohnt X von Partei Y </font>. Zudem habe der frühere Abfallwirtschaftsbetrieb rund 40 Prozent mehr Mitarbeiter beschäftigt als die Gesellschaft des ehemaligen Landkreises. „Die kommunalen Spitzenpolitiker der Landeshauptstadt haben bei der Kommunalwahl in unzulässiger Weise Beschäftigungsgarantien zugesichert“, meint Schneider. Für die Finanzierung von Wahlgeschenken seien die Gebührenzahler nicht zuständig.
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