nereus schrieb:
>Ich glaube zu wissen was du mit dem Begriff"Wahrheit" meinst.(Hertha ist die beste Fußballmanschaft??). Aber dann begründe doch mal wie Du Deine Wahrheit messen willst?
..
>Was ist Deiner Meinung nach der wahre Wert der Aktie?
>Die Preisbildung erfolgt nun mal an der Börse. Auch hier kann sich wieder jeder wünschen was er will. Ich glaube auch, daß diese oder jene Aktie über- oder unterbewertet ist, aber leider glauben das die anderen nicht.
>Wahrheit ist vielleicht nur in den Naturwissenschaften möglich.
>Aber da bin ich mir inzwischen auch nicht mehr so sicher.
Lieber nereus
Die Preisbildung geschieht an der Börse, aber die Vorstellung vom angemessenen Preis geschieht in den Köpfen der Aktionäre.
Die berechtigte Frage ist, wie den Wert einer Aktie schätzen?
Kann ich es überhaupt?
Was hilft mir das jetzige KGV, wenn ich einen Gewinn nur bei einer zukünftigen Gewinnsteigerung des Unternehmens berücksichtigen kann? Also muss ich das Unternehmensumfeld kennen, die Marktpositionierung, die Qualität des Managements...
Dann muss ich noch volkswirtschaftliche Zusammenhänge berücksichtigen. Das beste Unternehmen ist nichts wert, wenn durch hohe Zinsen alle Gewinne aufgefressen werden.
Spätestens bei den Zinsen wird es eng in meinem Hirn. Wie soll ich den Zinsverlauf abschätzen? Wer kann das wirklich effizient?
Aber auch hier ist noch nicht Ende der Fahnenstange. Entscheidend ist ja nicht, zu welchem Schluss ich komme, sondern zu welchem Schluss die Masse kommt. Also muss ich überlegen, was sie sich wohl überlegen. Oder überlegen die anderen, was die übrigen anderen überlegen und machen deswegen doch was anderes. Oder...
Hier komme ich zum Schluss das die Interaktion vieler Hirne komplexer ist als ein Hirn allein.
Ich habe aber nur ein Hirn. Wie soll mein Hirn einen Zusammenhang erfassen, der komplexer ist als er selbst?
So was geht nicht.
Auf einer 20GB Festplatte haben nur 20GB Platz.
Wenn 30GB drauf sollen, muss ich die Dateien komprimieren.
Und dasselbe macht auch mein Hirn.
Ich wende Heuristiken an, d. h. Massnahmen um die Komplexität zu verringern. Zum Beispiel sage ich, eine Aktie ist so viel Wert, wie sie an der Börse gehandelt wird. Das ist einfach, das kann ich verstehen. Aber es ist eine erhebliche Kompression der komplexeren Wirklichkeit. Morgen wird sie zum halben Preis gehandelt und es kann doch nicht angehen, dass ein Unternehmen heute 10 Milliarden und morgen 5 Milliarden wert ist. Warum werden bei großen Übernahmen mal deutlich mehr und mal deutlich weniger als der Aktienkurs bezahlt?
Wer am effizienten auf die wesentlichen Faktoren komprimieren kann, gewinnt.
Und das gilt auch für Hertha. Niemand der nicht gerade durch langjährige Fanschaft in seiner Wahrnehmung beeinträchtigt ist, kann ernsthaft behaupten, dass diese Gurkentruppe die beste Mannschaft der Bundesliga sei.
Sie werden zur Zeit nur deutlich über Wert gehandelt. Aber wie soll man den fairen Wert von Hertha bestimmen? Erfolg im Europapokal? Einkommen der Einzelspieler? Umfrage unter Bundestrainern? Wovon hängt der weitere Erfolg ab? Schon wird es mir wieder zu komplex.
Ich biete einen anderen Indikator an. Die beste Mannschaft ist der deutsche Meister. Und das ist der 1. FCB!
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