-->Konformistisch Rebellierende
Selbst noch das scheinbare Aufbegehren gegen die Autorität ist bei den herrschaftlich Subjektivierten keines, da bei ihnen die Grundbedingung der Auflehnung fehlt. Ein wirkliches Aufbegehren setzt eine Charakterstruktur voraus, deren Ich gestärkt ist.
Erich Fromm nennt diese trotzige Pseudo-Auflehnung sadomasochistischer Charaktere Rebellion, da in ihr zwar der Hass auf die Autorität zum Ausbruch kommt, die an sie gerichtete Liebe aber verdrängt wird. Solche Personen rennen geradezu blind gegen jegliche Form der Autorität an, unabhängig davon ob sie dabei selber Schaden erleiden. Sobald sie jedoch die Möglichkeit der Einordnung oder Machtpartizipation erhalten, also einen Anschein von Aufwertung ihres beschädigten Ichs, lassen sie von ihrer rebellischen Attitüde ab.
Einen zweiten Typus des autoritären Rebellen unterscheidet Fromm noch in dem zur Macht Gekommenen, der nur eine alte Form der Autorität durch eine neuere ersetzt:"Die neue Autorität bedient sich der Empörung gegen die alte und fördert die Illusion, als sei der Kampf gegen die Unterdrückung durch die alte Autorität ein Kampf gegen Unterdrückung überhaupt gewesen (...) Indem aber die fundamentale psychische Struktur nicht verändert wird, erweist sich die Revolte als vorübergehender Ausbruch von Trotz und Auflehnung."
Die Voraussetzungen für die autoritaristische Rebellion liegen in der realen oder vermeintlichen Schwäche einer äußeren Autorität, wie eines gegebenen Staatssystems oder auch der als schwach erfahrenen Eltern. Vor allem im Zusammenhang mit extremen Gruppierungen findet ein solcher Charakter seine politische Heimat, immer in dem Bestreben"pseudorevolutionär gegen jene vorzugehen, die in seinen Augen schwach sind
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