-->In FAZ-Interview ist der Maestro weiterhin bullisch für Rohstoffe, zurückgeblieben sind seiner Meinung nach Zucker, Orangensaft und Kaffee (es bleibt damit also bei seiner alten Empfehlung"buy breakfast"). Am wenigsten optimistisch ist er für Gold und Silber...... Auszüge aus Interview vom 31. März
Bei welchen Rohstoffen sehen Sie derzeit die größten Chancen auf Preissteigerungen?
Rohstoff-Haussen erstrecken sich traditionell über Zeiträume von fünfzehn bis zwanzig Jahren. Da die jetzige erst seit fünf Jahren läuft, haben wir also noch eine schöne Zeit vor uns. Verglichen mit dem heutigen Stand werden dabei alle Rohstoffe langfristig im Preis steigen. Bevor der Trend ausläuft, werden die meisten von ihnen neue Rekordhochs markiert haben. Davon sind wir derzeit noch weit entfernt.
Aktuell würde ich mich auf die Rohstoffe konzentrieren, die bisher noch nicht gestiegen sind. Dazu zählen Zucker, Kaffee oder Orangensaft. Man muß es sich einfach angewöhnen, dann zu kaufen, wenn es billig ist. Am wenigsten optimistisch bin ich übrigens für das Gold. Dazu bringen mich nachteilige Faktoren wie die Verkäufe der Zentralbanken. Auch bei Silber bin ich nicht zuletzt wegen der schwächer werdenden Nachfrage aus der Photoindustrie nicht so zuversichtlich. Der Ã-lpreis wird zwar hoch bleiben, aber nachdem er zuletzt stark gestiegen ist, sollte man nicht unbedingt jetzt kaufen.
Droht denn der Rohstoff-Hausse demnächst nicht allgemein eine größere Korrektur?
Es kann gut sein, daß sich eine Korrektur im weiteren Jahresverlauf einstellen wird. Theoretisch bietet sich dafür das zweite Halbjahr an. Denn dann dürften die Chinesen versuchen, ihre überhitzende Wirtschaft zu bremsen, und in Amerika stehen die Präsidentschaftswahlen an, was die Regierung den Versuch unternehmen lassen dürfte, den Ã-lpreis zu drücken. Beim Markttiming war ich aber noch nie sehr gut. Davon abgesehen würde eine Korrektur für mich eine willkommene Kaufgelegenheit darstellen. Kaufen würde ich insbesondere dann, wenn die Nachrichten in den Zeitungen von Meldungen über Unruhen in China bestimmt wären.
In welchen Anlagesegmenten fühlen sie sich derzeit weniger wohl als mit Rohstoffen?
Rohstoffe sind derzeit das, was man als Investor haben muß. Auch China hat langfristig eine sehr gute Zukunft vor sich. Wie erwähnt würde ich mich auf rohstoffreiche Länder konzentrieren. Allerdings spricht das gegen Länder wie Deutschland. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß ich dort während meiner Reisen schöne Landschaften, gutes Bier und viele hübsche Frauen vorgefunden habe.
Skeptisch bin ich vor allem bezüglich des Dollars. Hier kommt es jetzt zwar möglicherweise erst einmal zu einer Rally. Langfristig sehe ich den Kurs des Dollar aber deutlich sinken. Überhaupt nicht gefallen mir zudem die amerikanischen Finanztitel, da diese über Derivate zu hohe Risiken fahren. Werte wie der Immobilienfinanzierer Fannie Mae werden langfristig ernste Schwierigkeiten bekommen. Dafür spricht auch die Blase an den Immobilienmärkten, die neben Amerika auch in Australien und Großbritannien zu beobachten ist. Hinzu kommt die Gefahr von langfristig steigenden Renditen an den Rentenmärkten, zumindest wird man hier nicht mehr viel Geld verdienen können.
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