-->hi koenigin,
ich habe mal weiter gegoogelt, weil auch mich solche aus jedem Rahmen herausfallenden Menschen auf das äusserste faszinieren.
Das ist wirklich aussserordentlich, solch eine"Mission (ist wohl eine?)über 40 Jahre durchzuziehen", wie wir so lax daherquatschen.
Wie ist so ein Riesenbauwerk (8000 m2 Konstruktion immerhin) aber möglich? Ich meine rein bautechnisch.
Also bei den Pyramidenbauten kann ich das noch naachvollziehen. Da mussten nur grosse Menge Menschen viele Kräfte irgendwie bündeln und Steinbrocken aufeinanderstapeln.
Aber solch eine Konstruktion?
Euklid müsste es beantworten koennen, ob durch dieses Wunderwerk sein -und der Beruf des Architekten- damit ad absurdum gestellt werden.[img][/img]
Man wird es kaum nachprüfen (können), ob sowas jeder (also auch ich) vermag, oder andders gesagt, es zeigt wohl, wozu doch ( aber jeder?)Mensch befähigt ist, wenn er es nur macht bzw. angeht.
Da sähe ich bei mir allerdings schwarz, mit so einem dem Dombau.
Also ich bspw. säbele mir beim Schnitzen eines simplen Stocks schon in die eigenen Finger.
Bestimmt kann ich dafür irgendwas besser als der geheimnisvolle Pater.Hoffe ich wenigstens.
Ich habe viel gegrübelt letzte Nacht. Und bestimmt ein erstes Ausflugsziel nach der Niederlasssung in Spanien ins Auge geafsst.
Und das muss beschleunigt werden, wenn ich nur aus dem Fenster schaue.
Oh Graus!
nochmals danke für diesen bemerkenswerten Beitrag.
Grüße
Cichette
>hola,
>.....na die Überschrift stimmt doch wenisgtens...!!!
>Ich habe mir unlängst einmal einen Ausflug gegönnt (nicht mit dem Zug!!!!), zu einem, in meinen Augen zu den faszinierendsten lebenden Menschen gehörenden Zeitgenossen, der unweit der spanischen Metropole Madrid seit 40 Jahren, sozusagen nur mit seinen Händen, ohne Kräne und sonstige Bauhilfsmittel, dazu ohne Pläne, ohne Statiker, ohne Architekten an einer „ausgewachsenen“ Kathedrale unvorstellbarer Dimensionen baut.
>Mutterseelenalleine.
>Ein faszinierende Begegnung mit einem sehr ungewöhnlichen Menschen.
>Da ich nun bekanntermassen längst nicht mehr zu den Fleissigsten gehöre und ich auch über keine ausserordentlichen journalistischen Fähigkeiten verfüge, um einen lesenswerten Bericht zu verfassen, bediene ich mich mal dankenswerterweise eines reports aus der Wams vom 21.12. der Journalistin Yasmin Opielok Enge (den ich selbst zugeschickt bekommen habe) über einen Menschen, dessen sich selbst gestellte „Lebensaufgabe“ nun wirklich von allem Herkömmlichen nicht abweichender sein kann...: Eine Kathedrale bauen.
>Sollte eine Honorarforderung (dottore - die Kollegin nicht gleich aufscheuchen/gracias) kommen - i c h werde angemessen zahlen.
>Wen’s interessiert, was andere Menschen so für Alltagssorgen haben....hier:
>Es ist schier unglaublich!!!!
>Gottes Maurer
>Seit 40 Jahren baut der ehemalige Mönch Justo Gallego an einer Kathedrale.
>Nur mit seinen Händen
>von Yasmin Opielok Enge
>Es gibt Geschichten, die so unfassbar sind, dass niemand sie glauben möchte. Trotzdem sind sie wahr. Justo Gallegos Geschichte ist so eine. Man kann sie erzählen, aber die Worte werden der Wirklichkeit kaum gerecht.
>Das hört sich dann so an: Justo Gallego, 78, baut seit 1965 an einer Kathedrale zu Ehren der Jungfrau von Pilar, der Schutzheiligen Spaniens. Sie steht in der Nähe von Madrid, hat zwölf Türme, ist 50 Meter lang und 20 Meter breit. Darüber thront eine riesige Kuppel, noch unvollendet, ganz oben ein goldenes Kreuz. Der höchste Punkt misst 35 Meter. In den Nebengebäuden sind eine Taufkapelle und ein Kreuzgang untergebracht. Unter den Gebäuden befinden sich ausgedehnte Gewölbe. Justo Gallego hat ein gewaltiges Monument geschaffen. Sein Vorbild ist der Petersdom in Rom.
>Fast 40 Jahre also baut Justo nun schon. Nur mit seinen Händen, ohne Kran, ohne Bauplan und ohne Architekt."Der Mensch ist dazu da, für Gott zu arbeiten", sagt er."Und meine Bestimmung ist es, ihm eine Kathedrale zu bauen."
>Diese Bestimmung erkannte Justo, als er im Alter von 35 Jahren schwer an Tuberkulose erkrankte.
>Wegen der Ansteckungsgefahr musste er das Kloster verlassen, in dem er neun Jahre als Mönch verbracht hatte. Nach seiner Heilung stand für ihn fest, dass Gott seinen Tod nicht gewollt hatte. Und das er im Gegenzug etwas Großes und Bleibendes für ihn erschaffen musste."Seitdem arbeite ich wie der Apostel Paulus", sagt Justo."Tag für Tag, vom ersten Sonnenstrahl bis zum letzten. Außer am Sonntag."
>Wo heute die Kathedrale steht, war früher die Finca seiner Eltern. Seit Generationen eine Bauernfamilie. Justos Vater starb im Spanischen Bürgerkrieg, als er zwölf Jahre alt war. Damit war die Schulzeit für ihn zu Ende, stattdessen hütete er Kühe, Schafe und Esel."Ich bin von meiner Mutter sehr religiös erzogen worden und jeden Tag zum Beten in die Kirche gegangen", sagt er."Meine vier Schwestern heirateten. Ich wollte immer Mönch werden." Mit 27 trat er in den Orden der Trappisten ein und ging in ein Kloster im Gebirge in Soria. Dort wollte er eigentlich bis zu seinem Lebensende bleiben. Stattdessen zog er nach Mejorada del Campo, einer tristen Schlafstadt kurz vor der Millionenmetropole Madrid. Und fing an zu bauen.
>Justo Gallego ist ein kleiner, magerer Mann mit asketischen Zügen. Ein bisschen sieht er aus wie ein Heiliger in einem Gemälde von El Greco. Zäh wirkt er, und so, als ob ihn nichts in der Welt von einem einmal gefassten Entschluss abbringen könnte. Als ob jede Schwierigkeit nur ein weiterer widriger Umstand wäre, den es zu überkommen gilt. Genau so ist er auch.
>Jetzt, im Winter, trägt Justo viele Lagen abgerissener Kleider übereinander, einen schwarzen Lumpenmantel und mit Beton verschmierte Stiefel. Er wärmt sich an Sperrholz-Feuern in einer Metallwanne, die in der Mitte des Mittelschiffs steht. Über ihm hängt ein loses Wellblech, das den Regen etwas abhalten soll. Darunter ein Gerüst aus dünnen Eisenstangen. Die Wände sind aus verputzten Ziegeln. Am Kopfende des Rohbaus steht ein kleiner, vergoldeter Holzaltar."Es gibt viele Wege, dem Allmächtigen zu dienen", sagt Justo Gallego und überlegt kurz."Kirchen bauen, Klöster gründen oder Missionar werden."
>Als seine Mutter starb, vererbte sie Justo einige Grundstücke. Im Laufe der Jahre hat er sie alle verkauft, um das Baumaterial zu bezahlen. Heute bleibt ihm nur noch eine kleine Staatsrente von rund 300 Euro im Monat. Viel Geld braucht er eh nicht zum Leben. Er wohnt bei seiner Schwester und ihren Kindern."Ich gehe nie mit Freunden aus, trinke keinen Alkohol und esse als Vegetarier sowieso kaum etwas", sagt er. Den einzigen Luxus, den er sich gönnt, ist morgens ein Milchkaffee. In die Kathedrale gelangt man durch eine rostige Blechtür. Außer dem mit weißen Steinen gepflasterten Weg dorthin, der großzügigen Freitreppe und den Zypressen, die Justo rund um die Kathedrale gepflanzt hat, ist nichts fertig. Auf dem nackten Betonboden stehen hunderte von weißen Plastikeimern, in denen früher einmal Eiergerichte für Großküchen lagerten.
>Mit den Eimern hat Justo den Zement gegossen und den Säulen ihre Formen gegeben. Alte Autoreifen dienten als Vorlage für die vielen Rundbögen. Einige der unteren Fenster haben farbiges Glas, eine Spende aus Deutschland. In einer Ecke stapeln sich alte bunte Stühle aus der Grundschule, vielleicht dienen sie irgendwann als Sitzbänke. Justo Gallego besitzt keine Uhr. Das einzige Buch, das er jemals gelesen hat und immer noch liest, ist die Bibel. Auch Zeitungen rührt er nicht an:"Alles Sünde."
>Die größte Sünde ist der Fernseher."Den sollte man auf den Müll schmeißen und verbrennen", sagt Justo,"so diabolische Bilder werden dort gezeigt". Wenn er bei seiner Schwester ist, wo ständig die Kiste läuft, setzt er sich immer mit dem Rücken zum Gerät. Nur wenn Fußball kommt und Real Madrid spielt, dreht er sich um und gönnt sich"eine halbe Spielzeit". Das Einzige, was Justo von der Welt mitbekommt, hört er bei der Arbeit im Radio:"Ich muss wissen, was passiert, damit ich für die Menschen und mein Vaterland beten kann." Gesehen indes hat er von seinem Vaterland nicht viel. Einmal ist er in Barcelona gewesen, um sich die unvollendete Kathedrale von Antonà Gaudà anzusehen. Ein anderes Mal reiste er nach Leon zu einem Steinbruch. Die einzige Auslandsreise seines Lebens ging nach Rom. Aber der Flug dorthin war zu viel."Alles, was sich schneller als 60 Stundenkilometer bewegt, ist der reinste Selbstmord für die Menschen und deshalb eine Sünde", sagt Justo.
>Seitdem betet er jeden Tag für das Wohl des Papstes, weil der Heilige Vater ständig im Flugzeug sitzt. In Mejorada del Campo hat Justo Gallego längst den Ruf eines Verrückten. Trotzdem erweckt seine Kathedrale bei den Einwohnern Respekt. Schon von weitem sieht man die leuchtenden blauen Eisenträger der Kuppel. Wie eine mittelalterliche Festung erhebt sich das Gotteshaus über dem kleinen Vorort, der außer Autobahnabfahrten, Mülldeponien und Industriegebieten sonst wenig zu bieten hat. Selbst Architekten geraten beim Anblick des in sich stimmigen und überraschend stabilen Bauwerks ins Staunen.
>Dabei hat Justo weder jemals einen Plan entworfen noch eine handwerkliche Ausbildung gemacht."Den Bauplan habe ich im Kopf", sagt er,"außerdem habe ich mir viele Bücher über Kirchen angesehen." Und offiziell existiert das Gebäude auch gar nicht. Nie hat Justo bei irgendeinemBürokraten um irgendeine Genehmigung ersucht. Doch trotz fehlender Papiere hat sich die Gemeinde bisher nicht getraut, den Bau zu stoppen. >
>Trotzdem ist die Kathedrale immer noch eine Ruine. Justo Gallego wird sterben, bevor sie fertig wird. Es sei denn, irgendjemand spendet ihm Geld, viel Geld. Dann, sagt Justo, wäre es möglich, die Kathedrale in fünf Jahren fertig zu bauen. Nach seinem Tod hat Justo Gallego die Kathedrale dem Erzbischof der Diozöse Alcala de Henares vererbt. Dann liegt alles in Gottes Hand."8000 Quadratmeter Konstruktion, das ist doch ein ordentliches Geschenk", sagt Justo Gallego."Vor 40 Jahren hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich so weit kommen würde."
>Er ist zufrieden mit dem, was er erreicht hat. Und eine kleinere Kirche hätte es auch nicht getan."Gott hat mir das Grundstück und die Gabe zum Bauen geschenkt", sagt Justo Gallego."Wenn ich Gold habe, warum soll ich Gott dann Silber geben?"
>Es gibt natürlich ein Spendenkonto für Justo Gallego, bei der Banco Popular.
>
>Und noch ein paar weitere links aus dem Netz
>
>http://www.worldisround.com/articles/7660/photo12.html
>http://www.worldisround.com/articles/7660/
>http://www.minusval2000.com/otros/reportajes
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