-->Senator ist jetzt Ex-Senator
[b]Filmproduzent hat heute Insolvenzantrag gestellt
Ja, da hat der Herr Bolko Hoffmann vom Effektenspiegel diesmal mit Zitronen gehandelt. Es verwundert doch sehr, wo der überall seine Griffel drin hat[/b]
Das Berliner Filmunternehmen Senator Entertainment AG steht offenbar kurz vor der Insolvenz. An diesem Donnerstag lif die gesetzlich vorgegebene Frist des überschuldeten Unternehmens für die Abgabe des Insolvenzantrages ab. Er ist auch heute prompt gestellt worden. Die Rettersuche von B.Hoffmann war nicht erfolgreich. Sein 10-Prozent-Engagement damit auch nicht. Er soll es schon länger haben - also zu viel höheren Kursen gekauft.
Mitte März hatte das Unternehmen von seiner Überschuldung berichtet. In der kurzen Zeit ist es nun nicht gelungen, eine Übereinkunft mit den Hausbanken zu finden oder einen Investor zu präsentieren. Senator soll bei den Banken mit insgesamt 190 Mio. Euro in der Kreide stehen.
Das Unternehmen berichtet von intensiven Verhandlungen mit in- und ausländischen Interessenten. Großaktionär Bolko Hoffmann, Herausgeber des Effecten-Spiegel und mit jetzt zehn Prozent bei Senator beteiligt, ist mit einem Investor im Gespräch, den er als"sehr liquide" bezeichnet.
Eine Einigung mit Senator gebe es aber noch nicht."Die Gläubigerbanken sind entgegenkommend und generell sehr kooperativ", sagt Hoffmann. Ein Insolvenzantrag gebe weiteren Spielraum von zwei bis drei Monaten für die Verhandlungen, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Zeit für eine Unternehmensbewertung und Investoren-Gespräche sei zu kurz gewesen.
Senator hatte wegen der Verschlechterung des Marktes seinen Filmstock bestehend aus rund 400 Streifen neu bewerten und hohe Abschreibungen vornehmen müssen. Raubkopien machen dem Filmunternehmen ebenso zu schaffen wie der Rückgang der Besucherzahlen in den Kinos. Deshalb hatte der neue Vorstand unter Christoffer Borgmann beschlossen, nicht mehr den Stock als Einheit, sondern jeden einzelnen Streifen für sich zu bewerten - und zwar höchstens auf eine Dauer von zehn Jahren und nicht mehr wie bisher üblich auf 25 Jahre.
Im Portefeuille von Senator finden sich Blockbuster wie"Comedian Harmonists","Werner, das muss Kesseln" oder"Käptn Blaubär". Ein großer Hit aus jüngerer Vergangenheit ist"Good bye Lenin."
Senator büßte in den letzten beiden Jahren mehr als die Hälfte des Umsatzes ein. 2003 lagen die Umsatzerlöse zwischen 54 und 57 Mio. Euro.
Bei dem Engagement kann nur Verlust bei rausgekommen sein...
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