-->>Hi André,
>Hass ist kein guter Ratgeber.
Da hast Du völlig recht, aber wo war je Hass zu erkennen? Bei mir gewiß nicht
>Das Problem liegt nicht in den Fed-Sätzen, sondern in den Markt-Sätzen.
>Angenommen (vereinfacht): 1 % Fed, GM 2 %, 3 % Hypothek.
>Laufzeiten: Fed 3 Monate, Hypothek 1 Jahr.
>Inflation: p.a. 10 %.
Diese Annahme ist absurd, dann wird das System nicht klappen. Aber schon eine längere Zeit, wenn die Inflationsrate von 4-5% durch hedonistische"Buchführung" auf z.B. 2-2,2% runterfrisiert wird und das wird sie vermutlich bereits, dann kann Nominal- und wirkliche Realverzinsung ganz schön voneinander abweichen. Außerdem sind weltweit die US zwar sehr wichtig, aber mindest ebensowichtig ist in dem Prozeß bekanntlich das Verhalten der Gläubiger im Ausland, insbes. von Japan und auch China, das offensichtlich Dollar hält, aber nicht in $-Anleihen mehr tauscht.
>Die Fed bleibt knochenhart bei 1 %.
>Nun gibt es bei der Hausfinanzierung nicht nur Schuldner, die sich freuen. Evtl. steigen die Häuser mehr als 10 % und die Schuldner wollen noch mehr cash-out nehmen.
>Was machen die Gläubiger? Sie würden die Schulden der Hausbesitzer als Kredite halten, die sie vergeben sollen.
>Welcher Gläubiger vergibt bei 10-%-Inflation nach wie vor Kredite auf ein Jahr zu 3 Prozent, die er selbst (GM) zu 2 Prozent refinanzieren muss?
>Er weiß: 2 Prozent muss er für die eigene Refi abdrücken. Wenn er weiter 3 % verlangt, hat er 1 % gewonnen.
>Er weiß allerdings auch, dass er nach einem Jahr (in Kaufkraft) nur 90 % zurück erhält.
>Egal wie Du's rechnest: Der Satz den der Hypotheken-Gläubiger bei der nächsten Prolongation (mit und ohne Cash-out) verlangt, muss und wird steigen.
>Der Hypotheken-Schuldner muss also laufend mehr (nominell) bezahlen. Das Geld zahlt ihm aber nicht sein Haus (das hat keinen Auszahlungsschalter), sondern er muss es sich auf dem Markt für sich beschaffen, also höhere Löhne usw. suchen. Bekanntlich steigen aber erst die Preise (also seine Ausgaben), bevor es zu den Löhnen kommt. Schon sitzt er in der Klemme und wird mugsch.
>Sein Haus (im Preis entlang der Infla gestiegen) könnte ihm nur helfen, wenn er es verkauft. Und dann? Soll er in den Wald ziehen oder wird er sich ein anderes Haus kaufen (das dummerweise im selben Maße sich verteuert hat)?
>Desungeachtet hat der Hausbesitzer auch noch Wertpapiere, Versicherungen, Rentenanwartschaften, 401k usw. Die Wertpapiere fallen ohne Wenn und Aber und die Versicherungen usw. werden zum Nominal ausgezahlt.
>Viele Straßen führen zur Verelendung. Aber die über die Hyperinflation ist die sicherste dorthin.
Dieser Sachverhalt wird doch garnicht bestritten. Inflastion dient ja nur der Reduktion der Staatsschuld und diese müßte auch nicht wie in Deutschland in den 20gern so extrem verlaufen. Derzeit drohen auch nirgends Reparationsleistungen u.ä. für die USA oder sonstwo.
>Ich darf noch einmal an die Startphase der deutschen Hyperinflation 1918-1922 erinnern und wie sich sogar Aktien (Sachwerte?!) darin entwickelt hatten (Bild vor kurzem hier zu bestaunen).
>Metall hülfe allen nur weiter, wenn alle sich sämtlicher Aktive entledigen (nur wer sollte sie dann kaufen?), ins Metall gehen und solange in den Wald ziehen bis eine"neue Währung" kommt.
>Danach kommen sie aus dem Wald heraus und stellen fest, was R.Deutsch auch immer festgestellt hat: Vorher konntest Du Dir für 1 Unze Silber ein Brot kaufen und nachher auch eins.
Ja alles klar, aber die Welt ist noch immer nicht ganz einheitlich in der Wirtschafts- und Währungsverschuldungsentwicklung, einheitlich sind nur die Preise der Edelmetalle. Und überdies haben wesentliche Notenbanken das Gold NICHT zu $ 36 in den Büchern stehen und werden früher kaufen (müssen).
>Dass Greenspan in der Zwickmühle steckt, ist klar. Auch, dass er möglichst Bush die Wiederwahl nicht per Zinsanhebung vermasseln will. Aber was ist Greenspan gegen den Markt, sprich die Masse der Gläubiger - egal auf welchen Fälligkeiten und ergo unausweichlichen Kursverlusten (und dem dringenden Wunsch, diese zu vermeiden) sie sitzen?
>Zieht die Infla also tüchtig an, kommt der Bonds-Crash automatisch daher. Und die Ersparnisse für den College-Besuch der Kids sind auch hinüber.
>In jeder Infla zahlt der Gläubiger und weil er das bestens weiß, wird er sich wehren.
So er kann! So er nicht durch andere Sachzwänge (sic. Japan) sich tatsächlich oder vermeintlich gezwungen sieht, mitzuspielen, wenigstens eine Zeit lang. Daß das à la longue nicht gehen wird, ist eh klar und bedarf keiner weiteren Würdigung. Wir alle kennen doch zu gut die Probleme der Fristentransformation der Vergangenheit, Möllemann & Cie. Aber eine zeitliche Dehnung des gesamten Ablaufs kann m.E. nicht negiert werden.
Wer schon die ganze Welt in der Hand von verschworenen Groß-Gläubiger-Cliquen sieht, sollte gerade das in seine Überlegungen mit einbeziehen.
Davon ist mir nichts bekannt, wer ist dieser Auffassung?
>Schönen Abend noch + Gruß!
Ebenfalls eine gute Nacht
A.
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