-->- man bräuchte doch nur einfach den Betrag aufstocken, sagen wir mal: verdoppeln...
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Konflikt um die Millionen für jüdische Gemeinden eskaliert

Spitzengespräch mit dem Kanzler am Mittwoch soll Flügelkämpfe beenden.Auch"liberale" Juden wollen von Bundeszuschüssen profitieren

Der Konflikt innerhalb der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland über die Verteilung staatlicher Fördergelder ist wenige Tage vor einem geplanten Spitzengespräch mit der Bundesregierung eskaliert.


Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, warf der liberalen Union Progressiver Juden"Verleumdungen und unwahre Behauptungen" vor. Dies schade der gesamten jüdischen Gemeinschaft, sagte Spiegel der"Süddeutschen Zeitung".


Streitpunkt ist, wie die Bundeszuschüsse von jährlich drei Millionen Euro für die jüdischen Gemeinden verteilt werden und ob die 15 liberalen Gemeinden einbezogen werden.


Der stellvertretende Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlin, der Historiker Julius Schoeps, war kürzlich zurückgetreten. Er hatte vom Zentralrat gefordert, auch liberale jüdische Gemeinden wie in der Union Progressiver Juden müssten an den Millionenbeträgen aus dem Staatsvertrag mit der Bundesregierung beteiligt werden.

Zentralratspräsident Spiegel lehnt das ab. Schoeps warf dem Zentralrat vor, er folge der"Obsession, die Mitglieder der liberalen Gemeinden seien eigentlich keine Juden".


Spiegel vertrat am Samstag den Standpunkt, er könne die Forderungen der Union Progressiver Juden nach mehr finanzieller Beteiligung zwar nachvollziehen."Den Wünschen sind aber Grenzen gesetzt", sagte er.

Die Union müsse für eine eigene Bundesförderung einen eigenen Staatsvertrag anstreben.


Für den heutigen Sonntag ist eine Krisensitzung des Direktoriums des Zentralrats geplant. Dort muss Spiegel laut"Netzeitung" mit Widerstand rechnen.

Er rufe mit seiner Haltung Kritik in den eigenen Reihen hervor. Die Sitzung des Direktoriums dient auch der Vorbereitung eines Gesprächs des Zentralrats mit Kanzler Schröder und Innenminister Schily (beide SPD) am kommenden Mittwoch. Spiegel kündigte an, dort werde das Problem erörtert.

"Ob es eine Einigung geben wird, hängt von der Union Progressiver Juden ab", erklärte Spiegel. Die"Netzeitung" zitierte ein Direktoriumsmitglied, Spiegel wolle die jüdische Gemeinschaft"auf Linie" bringen. Er wolle erreichen, dass das aus Vertretern der Landesverbände und Großgemeinden bestehende Gremium seinen Kurs gegen die progressiven Juden mittrage. So sei die Stimmung im Direktorium derzeit"mies".

Einige Landesverbände seien der Auffassung, Spiegel habe den Konflikt unnötig geschürt