--> ~ In Schweden sank die Arbeitslosenquote im März auf 5,8% (Februar: 6,0%) und fiel damit etwas
besser aus als erwartet.
~ Die norwegische Zentralbank beschloss gestern wie erwartet die Leitzinsen unverändert bei 1,75%
zu lassen, den sog. „Easing Bias“ (Zinssenkungsneigung) jedoch beizubehalten. Grund für ersteres war
vor allem, dass nach mehrmonatigem Rückgang in Folge die Inflationsrate im März erstmalig wieder
angestiegen war und gleich die Erwartungen der Norges Bank übertraf.
~ Nachdem die Bank von England Anfang April ihren Leitzins unverändert bei 4,0 Prozent belassen hat,
wurde gestern das entsprechende Sitzungsprotokoll veröffentlicht. Dieses zeigte, dass die
Stimmentscheidung gegen eine Zinsveränderung überraschend klar mit 8:1 ausgefallen war. Das
Committee hatte seine Entscheidung u.a. damit begründet, dass die Wahrscheinlichkeit gestiegen ist,
dass die Verbraucherpreise langsamer steigen könnten als erwartet. Diesen Eindruck haben die gestern
bekannt gegebenen Verbraucherpreise (+0,2% gg. Vm.) untermauern können.
~ Die US-Wirtschaft ist nach den Worten von Notenbankchef Greenspan in eine
Phase kräftigen Wachstums eingetreten, die höhere Leitzinsen erfordern könnte.
Bisher habe die konjunkturstützende Geldpolitik kein Umfeld geschaffen, in dem
sich ein umfassender Inflationsdruck aufbauen könnte. Aber die Fed erkenne,
dass ein nachhaltiger Aufschwung das Bewahren der Preisstabilität erfordere,
und werde handeln, wenn notwendig, um dies sicherzustellen, so Greenspan. Die
Lage am Arbeitsmarkt scheine sich schrittweise zu verbessern.
~ Auch in ihrem Beige Book stellt die Fed eine breite Erholung der US-Wirtschaft
fest. Die wirtschaftlichen Aktivitäten hätten landesweit von Mitte Februar bis
Anfang April zugenommen. Es gebe ein breites Wachstum, wobei der Einzelhan-
del bemerkenswert zugelegt habe.
~ Notenbankgouverneur Parry wiederholt seine Einschätzung, dass die Gleichge-
wichtsrate der Fed Funds bei 3,5-5,5% liegt. Allerdings sei die Zeit dafür noch
nicht reif. (Parry scheidet im Juni aus seinem Amt aus.)
~ Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) hinken Deutschland
und damit auch die Eurozone dem erwarteten globalen Aufschwung hinterher.
Vor allem in Deutschland bremse die fehlende Kauflaune der Verbraucher die Er-
holung. Die Aussichten für die Weltwirtschaft insgesamt und insbesondere für die
USA hätten sich dagegen deutlich verbessert. Zugleich betont der IWF, dass
weltweite Ungleichgewichte wie das US-Leistungsbilanzdefizit und der steigende
Ã-lpreis ein Risiko für den Aufschwung blieben. Angesichts der Konjunkturschwä-
che rät der IWF der EZB, sich für eine weitere Zinssenkung bereit zu halten.
~ Ein hohes chinesisches Regierungsmitglied wird von der Financial Times wie folgt
zitiert: „Wir glauben nicht, dass ein Fixkurssystem gut ist. Ein flexibles System ist
gut.“ Es sei aber nicht klar, ob die chinesische Währung tatsächlich unterbewer-
tet sei. Die Non-deliverable-forwards haben daraufhin stark reagiert und es-
komptieren eine Anpassung des USD-Peg um 4,5% innerhalb eines Jahres.
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