--> ~ Die deutschen Arbeitslosenzahlen sind im April angeblich um 65.000 auf 4,43
Mio. im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen. Gegenüber dem Vormonat ist
die Zahl aus saisonalen Gründen um 117.000 gesunken. In der Statistik sind im
Unterschied zum Vorjahr rund 80.000 Arbeitslose nicht mehr enthalten, die an
Trainingsmaßnahmen teilnehmen. Ohne diese Bereinigung wäre die Zahl der Arbeitslosen
auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Die
„Welt“ beruft sich auf Informationen aus der Bundesagentur für Arbeit. Die offiziellen
Zahlen kommen am 5. Mai heraus.
~ EZB-Chef Trichet erklärt, dass die EZB jeden Monat „sehr, sehr ernsthaft“ auf die
Möglichkeit von Zinssenkungen zur Konjunkturbelebung schaut. Im vergangenen
Monat sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Zinsen angemessen seien.
~ Belgien hat gestern als erstes Land der Eurozone eine erste Wachstumsschätzung für Q1 2004
vorgelegt. Mit 0,6% gg. Vq. (1,9% gg. Vj.) lag das BIP-Wachstum über den Erwartungen. Belgien kann
damit seit Mitte letzten Jahres auf eine robuste Konjunkturerholung zurückblicken (Wachstumsrate in Q3
2003: 0,6% gg. Vq.; Q4: 0,7%), und der Frühindikator der Belgischen Nationalbank, der gute
Vorlaufeigenschaften zum BIP-Wachstum aufweist, deutet auf eine anhaltend hohe Expansionsrate für Q2
hin.
~ Beim gestern veröffentlichten schwedischen Verbrauchervertrauen
war im April ein Anstieg von 5,1 auf 9,1 zu verzeichnen; dies war deutlich stärker als erwartet. Und beim
Quartalsindex für das Geschäftsklima wurde im April ein Wert von -1 berichtet. Dies bedeutet gegenüber
Januar einen Anstieg um 2 Punkte, im Vergleich zur (auf einer kleineren Stichprobe beruhenden)
Märzumfrage jedoch lediglich eine Stagnation.
~ Das schweizer Konjunkturbarometer KOF stieg im April erwartungsgemäß auf 0,56 Punkte. Der
Vormonat wurde von 0,51 auf 0,55 nach oben revidiert.
~ Die Slowakische Nationalbank hat gestern überraschend die Leitzinsen um 50 Bp. gesenkt (2-Wochen-
Reposatz auf 5,00%) - die meisten Marktteilnehmer hatten den nächsten Zinsschritt erst im
späteren Verlauf von Q2 erwartet. Der Hauptgrund für den frühzeitigen Schritt war die anhaltende
Festigung der Slowakischen Krone. Anfang der Woche war der EUR gegenüber der SKK erstmalig unter
die Schwelle von SKK 40/EUR gefallen. In Reaktion auf den Zinsschritt schwächte sich die SKK dann aber
wieder ab und lag per Tagesschluss klar über der 40er-Schwelle.
~ Die Chefvolkswirtin des Conference Boards, Fosler, geht davon aus, dass die USFed-
Funds aufgrund massiv anziehenden Inflationsdrucks bis 2006 auf 6,00%
steigen werden. Im laufenden Jahr sei nur mit geringen Zinserhöhungen zu rechnen.
2005 werde dann deutlich, dass drastischere Schritte nötig seien.
~ Die Bank von Japan (BoJ) ließ gestern ihre geldpolitische Linie erwartungsgemäß unverändert.
Interessanter als diese Entscheidung war wohl die (zweimal pro Jahr stattfindende) Veröffentlichung der
Wachstums- und Inflationsprognosen der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses. Im Vergleich
zum Oktober letzten Jahres erwarten die BoJ-Mitglieder nun im Schnitt für das Fiskaljahr 2004 ein BIP-Wachstum von 3,1%. Gleichzeitig
erwarten sie, dass die Deflation im Prognosezeitraum anhält (Prognose von -0,2% gg. Vj.
für die Verbraucherpreis-Kernrate). Die BoJ hat
mehrfach verdeutlicht, dass es zu einer geldpolitischen Straffung erst kommen wird, nachdem sich die
Inflationsrate nachhaltig im positiven Bereich verfestigt hat.
~ Der chinesische Premierminister Wen warnt, dass stärkere Schritte zur Abkühlung
der chinesischen Wirtschaft nötig werden könnten. Der Inflationsdruck wachse
und es gebe ernste Engpässe bei Kohle, Strom, Ã-l und Transport. Außerdem gibt
es Gerüchte, dass die chinesische Regierung kleinere Geschäftsbanken angewiesen
haben soll, für den Rest der Woche keine weiteren Kredite zu vergeben, um
die explodierende Investitionstätigkeit zu bremsen. Regierungsstellen dementieren,
dass es eine solche offizielle Anweisung gibt.
~ Die neuseeländische Notenbank hat ihre Leitzinsen um 25 Punkte auf 5,5% erhöht.
Notenbankgouverneur Bollard verweist darauf, dass es auch in den kommenden
Monaten noch klares Aufwärtsrisiko für die Zinsen gibt.
~ Überlegungen einiger OPEC-Mitgliedsstaaten, das Ã-lpreis-Zielband (derzeit USD 22 - 28/Barrel)
anzuheben und damit die anhaltende Zielüberschreitung zu zementieren, haben in den letzten Tagen zu
einem erneuten Preisschub geführt. Der Preis für Brent Blend stieg gestern in die Nähe der alten
Höchststände von rd. USD 35/Barrel. Als Möglichkeiten für neue Ã-lpreis-Zielbänder wurden USD 24-30
bzw. USD 25-32/Barrel genannt.
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