-->>Ps.: Ich trage mich schon seit ca. 6 Jahren mit dem Gedanken diesem Affenstall den Rücken zu kehren. Je länger ich jedoch darüber nachdenke, desto weniger Plätze auf dieser Welt bleiben übrig.
>ratlose Grüße an alle
Hallo, Köbs,
das optimale wird man wohl kaum finden. Dazu ist die Welt zu klein und zu gleichgemacht geworden.
Also heißt es, den bestmöglichen Kompromiß zu finden.
Irgendwie müssen sich alle Staaten finanzieren, das tun sie auch.
Die einen halten den Haushalt einigermaßen vernünftig, andere aasen und prassen, wieder andere haben das früher so gemacht und kriegen jetzt keine Luft mehr, so weit steht ihnen das Wasser übern Hals, und wieder andere haben geträumt und sich auf der Blödsinnsfahrspur eingelullt eingereiht.
Also heißt es, sich da einen halbwegs vernünftigen Staat auszusuchen. Mit verantwortungsbewußter Führung und wenig Altlasten.
In Europa? Die einäugige unter den Blinden ist sicher die Schweiz, obwohl die seit 10, 15 Jahren schwer nachgelassen hat und auch in einem ziemlich stinkenden Fahrwasser dümpelt. Norwegen kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, kann daher nichts darüber sagen, aber: Vorteil, keine EUmel-Mitgliedschaft. Von wegen geplanter EUmelsteuer und so weiter.
Luxembourg ist von daher auch ein guter Kompromiß, die verwaltung fair, aber das Land nicht unbedingt besonders schön und die noch aus Zeiten der besetzung von Adolf stammenden (Einkommensteuer-)Steuersätze sind ebenfalls nicht besonders einladend. Dafür sind die verbrauchssteuern niedrig.
Irland? Der Senkrechtstarter der letzten Jahre. Nur, ob die das durchhalten? Außerdem, extrem steile Progressionskurve im Steuertarif für natürliche Personen.
Hm, dann doch ein paar Jahre in den wilden Osten, Estland, Slowakei, Kroatien? Geschmacksache......Geld ist nicht alles im Leben, es muß einem auch gefallen.
Wenn man sich immer fremd und deplaziert fühlt, ist das ein hoher Preis, den man zu zahlen auf sich genommen hat.
Zweitens geht es bekanntlich nie nach reinen Fakten, sondern immer nach der gefühlten Situation.
Wenn ich anhand von gewissen Kostellationen in verschiedenen Ländern am Jahresende identisch viel Steuern gezahlt habe (die einengreifen hier zu, die anderen dort, per Saldo, sagen wir, kömmts auf die gleiche Summe), richtet sich meine Stimmung danach, ob man seitens der Verwaltung fair und anständig mit mir umgeht, oder mich rüde demütigt und stets als potentiellen Knasti in einem schwebenden Unrecht hält.
Es geht darum, ob mit den Steuergeldern offen sichtbar eher Schindluder getrieben wird oder ob man das gefühl hat, man geht sorgsam damit um, es herrscht Transparenz.
Hier hat die Schweiz, und natürlich Liechtenstein, die Nase ganz weit vorn. Selbst wenn es je nach Sachlage dort sogar teurer sein kann als in Affdeppistan. Man zahlt das gerne. Ich weiß, wovon ich rede.
Wenn man die Überweisung unterschreibt, dann sind das beim einen Mal Haßgefühle und der begleitende Wunsch, mögt ihr dran verrecken, und beim anderen Male, das ist der nötige und wieder zurückfließende Anteil an einer Gemeinschaft, zu der man gehören möchte - man hat sie sich ja freiwillig ausgesucht. Und da von nix nix kummt, muß das alles auch finanziert werden und jeder seinen Beitrag leisten.
Dafür hat man Vorteile, die man über den Weg honoriert. Auch wenn einem Kleinigkeiten überall auf der Welt mißfallen werden (siehe oben: Kompromiß).
Man muß sich seine Lebensqualität maximieren, da kommt es auch drauf an, ob man in einer Gegend lebt und arbeitet, die einem gefällt.
Eben: auf das vergleichsweise gute Gefühl.
Und damit schauts in der alten Heimat halt verdammt beschissen aus. Weil man zu weit abgehoben ist und nicht mehr sieht, bei keiner Partei, daß jemand den Karren zu ziehen hat.
Dann noch die deutsche Beamtetenmentalität draufgesetzt, gepaart mit unerbittlicher Gründlichkeit und dem handeln ohne Ansehen von Einzelumständen und gesundem menschlichen Sachverstand, und schon gehts bergab.
Wenn man sich wieder die Pensionsverpflichtungen vergegenwärtigt, die Zandow unten thematisiert hat, kommt mir wieder das Lied der Linde in den Sinn:
<center>..........bis mit einmal endet Deine Kraft.....schwankt herum der Eintagsherrscherschwarm,
macht die Bürger ärmer noch als arm...
...all sein Mühn ins Wasser nur ein Schlag...
....Ernten schwinden, doch die Kriege nicht.....
...wenn Bruder gegen Bruder ficht.....
....bis sich glaubt verdammt, wer berufen wird zu einem Amt..... </center>
Beste Grüße vom Balkur
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