-->Hallo, vasile,
>Deutschland ist immer noch eines der Länder mit der höchsten Lebensqualität in der Welt.
<font color=#0000FF>das ist eine Momentaufnahme, sie ist heute richtig, aber bei der Betrachtung der zeitlichen Entwicklung fällt das Land gegenüber anderen zurück; die fehlenden Investitionen in die Infrastruktur werden dieses offen sichtbare Bild zudem recht bald eintrüben; im übrigen ist diese Lebensqualität vom einzelnen auch teuer bezahlt, sie wird einem also keineswegs großmütig von der Obrigkeit geschenkt, sondern sie ist überraschenderweise trotz der Verschwendung noch gegeben - wie gesagt, noch...</font>
>Ich finde es lediglich etwas dekadent, daß gerade jemand dem es so gut geht, so viel Zeit investiert, um ständig seinem Unmut über Deutschland Luft zu lassen.
<font color=#0000FF>Mir geht es nur deswegen *so gut*, weil ich schon seit etlichen Jahren im Ausland lebe - wäre ich in Deutschland wohnhaft geblieben, wäre außer dem Posten *entrichtete Abgaben aller Art* nicht mehr viel unter eigenes Vermögen verbuchbar - ist es da ein Wunder, den Unmut zu äußern, zumal ich ja mitbekomme, daß es andernorts noch besser läuft und auch die Lebensqualität noch besser bis Weltspitze ist, ohne, daß man hierzu die Bürger derart rasiert?
Behaupten kann das jeder, aber wer die Fakten hat und nichts sagt, erweist der Sache erst recht keinen Dienst - denke ich. Wer sonst sollte denn legitimiert sein, laut entgegenzuhalten, wenn nicht jemand, der die bessere Alternative vor tagtäglich Augen hat? Obwohl es auch die Ansicht gibt, der Kenner schweigt und genießt...</font>
>Von den Leuten, denen"von den Anstrengungen nichts mehr zum Leben bleibt", habe ich noch wenig Beschwerden gelesen. Seltsamerweise sind die Meckerer immer gestandene Geschäftsleute.
<font color=#0000FF>Geschäftsleute sind für mich in erster Linie Gewerbetreibende. Sie zahlen schon mal eine zusätzliche Steuer, die Gewerbe(ertrags)steuer, die je nach Ã-rtlichkeit zwischen 15 und 20% vom Bruttogewinn ausmacht. ich weiß nicht, ob es die Gewerbekapitalsteuer noch gibt, sie ist sogar gewinnunabhängig. Fremdkapitalzinsen wurden übrigens schon immer wie Ertrag besteuert, was an sich schon ein Hammer ist, man hat das geld ja nie vereinnahmt, sondern gelöhnt Trotzdem muß man noch mal drauf zahlen.
Also, merke ad 1 ) ein Unternehmer zahlt eine zusätzliche Abgabe, die der Normalbürger nicht zahlen muß. Er ist deshalb höher belastet und entsprechend sensibler.
Zweitens: ein Unternehmer mit Arbeitnehmern kann üblicherweise so manche verdrußfördernde Erfahrung vor Arbeitsgerichten machen, was seine Sensibilität zusätzlich erhöht.
Drittens: dies trifft auch für Genehmigungsbehörden zu (Anlagen, Gewerbebauten etc.)
Viertens: ein importierender Unternehmer muß für ein paar Monate die Einfuhrumsatzsteuer aus eigener Liquidität vorstrecken, was seinen finanziellen Spielraum zusätzlich einschränkt.
Fünftens: ein Unternehmer sollte im Gewinnfall mehr Umsatzsteuer abführen, als er Vorsteuern geltend machen kann - bei der besteuerung nach vereinbarten Entgelten finanziert er also die auf seine Lieferungen und Leistungen erhobene Mehrwertsteuer dem Staat solange vor, bis der Kunde gezahlt hat - von Haftungsrisiken ganz zu schweigen. Die Liquidität wird also schon wieder vom Staat eingeengt.
Sechstens: ein Unternehmer bekommt Aufgaben aufhealst, die eigentlich Staatsaufgaben wären, aber von ihm unentgeltlich durchgeführt werden müssen, was natürlich zusätzliche Kosten bedeutet: Einbehalten und Abführung von Lohnsteuer, Sozialbeiträgen und anderem Käse
Siebtens: ein Unternehmer ist beitragspflichtig zur IHK,diese sind gewinnabhängig, und gleichen somit einer Zusatzsteuer, er zahlt Berufsgenossenschaftsbeiträge (Zwangsabgaben), alles, Abgaben, die ein Normalbürger nicht aufbringen muß.
Achtens: die unklare,widersprüchliche Steuergesetzgebung erzwingt die Beschäftigung eines Steuerberaters, da man selbst völlig überfordert wäre, die uchhaltung und Steuererklärungen selbst zu machen (z.B. kannst Du das Eigenkapital einer KapGes. nach Belastungsstufen EK0 etc. aufgliedern? Ich nicht). Diese Zusatzkosten beginnen bei einem Kleckerlesbetrieb bei 200 Euro monatlich und reichen bis in irrsinnigste Höhen - all das, die ganze Steuerbuchhaltung, nützt dem Betrieb rein gar nichts, ist nur ein Kostenfaktor, den der Unternehmer wiederum zusätzlich aufbringen muß
Neuntens: beim Unternehmer (außer 4-3-Einnahmenüberschußrechner) wird der Jahresgewinn nicht aus Geldgrößen hergeleitet, wie beim Gehaltsempfänger.
Der Arbeitnehmer zahlt nie Steuern auf etwas, was ihm nicht in Form von Geld zufloß, (auch wenn die Lohnsteuer und das Sozialklimbim vom Arbeitgeber einbehalten werden muß, so ist es doch eine Lohngröße, die theoretisch an den AN fließt, weil sie der AG ja berappen und abführen muß, der AN muß diese Beträge ja erst erwirtschaften - die lohnsteuerpflichtigen Sachbezüge sind eine Ausnahme, aber sie fallen nicht groß ins Gewicht).
Beim Unternehmer zählt hingegen der Vermögensvergleich: sofern sich das Betriebsvermögen erhöht hat, werden auf die Differenz die Steuern fällig. Sie sind in Geld zu leisten.
Wenn sich also das Vermögen dadurch erhöht hat, daß der Warenbestand sich erhöht hat, ist auf dem Konto keine müde Mark mehr drauf, und kein Euro mehr auch nicht - eher fehlt der Betrag, den die Ware bei der Anschaffung gekostet hat. Obowhl das Konto leer ist und der Gewinn als Ware herumliegt, muß der Unternehmersich verschulden, um Steuern zahlen zu können.
Auch Anlagen, Betriebsgebäude etc. alles zählt voll als Vermögen. lediglich die wirklichkeitsfremden Absetzungen für Abnutzung korrigieren das, während das Konto auf null steht oder in den roten Zahlen.
Es wird beim Unternehmer die Liquidität nicht berücksichtigt. 100 am Konto entsprechen 100 im Warenvorrat, auch wenn sich das in drei Jahren als unverkäuflich erweisen sollte. Deswegen haben ja die deutschen Betriebe so wenig Eigenkapital, weil ihnen immer alles sofort abgezockt wird.
Aus diesem Verschuldungszwang, nur, um die Steuernentrichten zu können, entsteht ein weiterer Verdruß und eine noch höhere Empfindlichkeit.
Nur mal das, was mir spontan dazu einfiel. Es gibt sicher noch mehr, bis hin zu den früher üblichen Bereitstellungsbescheiden, als die Bundeswehr ein Manöver plante und einfach Baufahrzeuge (LKWs) einzog.</font>
>Ja, genau. Ebensowenig hat es großen Sinn sich ständig über eine Nation auszulassen, der man selber angehört,...So wie Du das Bedürfnis hast, hier ständig über Deutschland zu meckern, so ist es mir ein Bedürfnis dagegen anzugehen.
<font color=#0000FF>Obacht - ich lasse mich über Mißstände der Obrigkeit dort aus. Das ist etwas anderes, als Nation oder Deutschland. Deswegen schreibe ich ja BRDDR, um Land und System zu trennen. Auch wenn sich Staat und Wähler nur dann trennen ließen, wenn man annähme, daß auch die Wahlen gefälscht werden. Ich kenne Leute, die das glauben.
Daß Du Deutschland schätzst, ehrt Dich. Ich hasse es doch nicht. Aber die Regierenden und politischen Meinungsmonopolisten sind nun mal nichts anderes als Treuhänder für unsere Nation, und als Treuhänder wären sie alle längestens hinter Gittern. Iweso sind es aber die Politiker nicht? (gleich welcher Coleur, bei dem, was sie aus der Treuhänderschaft machten)
Wer von Untreue etc. Wind bekommt und schweigt, macht sich zumindest moralisch mitschuldig - denk ich. Dann gilt das erst recht für die Obrigkeit.</font>
>Der Gedanke, das ich die Zurschaustellung und Ansammlung von Reichtum aus moralischen und ideellen Gründen ablehne, kommt Dir wohl nicht?
<font color=#0000FF>Nein. Ich kenne aber das Problem, daß unsere erste S-Klasse bloß kein Typenschild tragen durfte, von wegen Neid, und daß später noch eine gleichfarbige 123er Version dazukommen mußte, nur um sagen zu können, nein, das war doch der da, es ist doch nur ein 123er. Krank! Hat denn irgendjemand etwas gekauft, weil man ein kleineres Auto fuhr? Oder weil Preis und Leistung besser als bei der Konkurrenz waren? Wie weit reicht die Einmischung denn noch?
Was heißt denn zur Schau stellen? Bekommt man irgendwas von einem anderen geschenkt, daß man danke sagen muß? Was man mit seinem Ersparten anfängt, geht doch einen anderen nichts an.
Angenommen, ich kauf mir einen Gallardo, kostet 140 oder so. Dann ist das protzig und von übel.
Angenommen, ich bin besoffen und verzocke die 140 im Casino. Dann ist das gut, weil es Schadenfreude bringt?
Angenommen, ich kaufe in dem Haus mit der Gröhlerin eine ETW und kriege die nie mehr weg - ist das dann Dummheit, Schicksal, oder sozialer Ausgleich?
Würde ich für das Geld Staatsanleihen kaufen und Zinsen kassieren, würde ich immerhin noch einen Beitrag zur Verlängerung des Systems leisten, das wäre für mich nicht korrekt, daraus Zinsen einzustreichen, auch nicht.
Also - woher kommt die Ansicht, über das Geldausgabeverhalten von anderen urteilen zu dürfen, wenn man zu deren Ersparnisbildung selber nichts beigetragen hat?
Die Snobs und Prasser sind die besten Wirtschaftsmotoren, ohne sie hätten technische Massen-Selbstverständlichkeiten wie ABS, Klima etc. nie entwickelt, weil nicht absatzfinanziert werden können.
Gilt sinngemäß für alles andere.
Die schlimmsten für die Wirtschaft sind aus meinen Augen diejenigen Vielfachmillionäre, die in Uraltklamotten herumlaufen, im Monat für 100 Euro konsumieren, und alles im Dagobert-Duckschen Geldspeicher horten . Ich bin solchen Leuten begegnet, sie waren für mich ganz bedauernswerte arme Schweine. Wofür sparten sie? Bei allen, die ich kannte, haben es dann die Nachkommen in kurzer Zeit verpraßt und verjubelt.......verpraßt und verjubelt? Haben sie das? Nein! Sie haben es wieder der Wirtschaft zurückgeführt, für Umsatz/Konsum/Produktion/Löhne etc. gesorgt.
Löhne, Arbeitsplätze, Innovationen, alles kann nur durch vorige Erträge/Gewinne finanziert werden.
Die Tatsache, daß die Gewinnspannen so gering sind, liegt auch darin begründet, daß Geiz geil sein soll. Eben das ist er nicht. Wer hohe Gewinne erzielt, kann auch ordentliche Löhne zahlen (Schweiz). Und wie die hochpreisigen Autos beweisen, an denen das meiste Geld verdient wird, sind gerade diese die Säulen des ganzen Wirtschaftens.
Ein Karton Edelgesöff bringt der Wirtschaft mehr Gewinn ein als ein ganzer Lastzug voller Aldibrause.
Ich vermag daran nichts negativeszu erkennen.
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>>Meiner Ansicht nach entspringt aus dieser Raff- und damit verbunden Machtgier (die ich niemandem hier unterstelle) das größte Übel der Zeit -> plutokratische Arschgeigen, die jeden"Vorteil" zu ihren Gunsten ausnutzen. Man sieht es ganz gut derzeit in den USA.
<font color=#0000FF>Man kann wildwest-gringorianische Verhältnisse, und solche aus Afrika und Lateinamerika, nicht auf Europa übertragen, ohne die hiesige Wirklichkeit zu verleugnen.</font>
>Dann sei so konsequent und hör auch auf, über korrupte Politiker und Vorstände mit Millionenabfindung zu meckern. Die nehmen auch nur einen Vorteil war.
<font color=#0000FF>Halt! Ein Politiker bezieht seine Einkünfte aus Steuermitteln der Allgemeinheit, die andere ungefragt für seine treuhänderische Tätigkeit zwangsweise zahlen müssen. Auch er ist Staatsdiener .
Ein Vorstand bezieht seine Gelder nicht von der Allgemeinheit! Geschädigte seines verhaltens bleiben die Kunden (aber niemand wird gezwungen dort zu kaufen), die Lieferanten (niemand wird gezwungen, dorthin zu liefern), die Aktionäre (niemand ist gezwungen, solche Aktien zu halten), und die Arbeitnehmer (niemand ist gewzungen, dort zu arbeiten - das hinkt aber etwas).
Im übrigen zahlt ein Millionenverdiener die höchste Steuerprogression überhaupt!
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>Und was hat dieser"Umverteilungsmoloch" genau mit Deutschland und den Deutschen zu tun? Es handelt sich doch wohl eher um einzelne, nämlich genau jene,"die auch nur ihren Vorteil wahrnehmen". Und die sind nicht nur auf Deutschland beschränkt. Ich wage sogar zu behaupten, daß gerade die Führung solcher steuermilden Länder sich aus solchen"Vorteilwahrnehmern" zusammensetzt, wo eine Luxuskarosse weniger kostet, als die Steuern für einen Polo. Wie nennt sich das noch gleich? Bananenrepublik!
<font color=#0000FF>siehe oben, es gibt einen wesentlichen Unterschied - nämlich, woher die Mittel fließen...</font>
>Ja, ist megaübel so eine Schreihalstusse! Aber was genau hat das jetzt mit einem"AffpiNscherstan" zu tun? Hier wird doch wirklich jeder Vorwand genutzt, um über"Affpischerstan" herzuziehen. Besonders von Dir und Euklid!
<font color=#0000FF>Es ging mir um den abermaligen Beweis, daß es fragwürdig geworden ist, unter diesen Umständen noch Eigentum in Deutschland zu behalten. Nicht die Eigentumsinteressen vieler werden geschützt, sondern das unbestritten abnorme Verhalten einer Einzelperson.</font>
>Neben mir ist eine Vietnamesenfamilie eingezogen. Die stören jetzt schon jeden Morgen meinen heiligen Studentenschlaf mit Kindergeschrei und Töpfeklappern. Was soll ich jetzt tun? Vielleicht im Elliott-Forum gegen Ausländer und Affpischerstan wettern?
<font color=#0000FF>Seit wann ist Kindergeschrei zu normalen Zeiten abnormes Verhalten? Gemessen am Maßstab aller billig und gerecht denkenden = gute Sitten?</font>
>Schon aus Respekt vor diesen Leuten könnte man sich Sprüche über Affpischertstan sparen. Das schließt die nämlich mit ein. Meckere doch über Politiker oder Arschlöcher explizit und namentlich. Mich stört lediglich dieses alles in Topf werfen. Du triffst damit auch Leute, die es nicht verdient haben. Leute deren Großeltern für dieses Land gekämpft und gestorben sind.
<font color=#0000FF>So hart das klingt, genau diese Generation war die tragende Säule der politkriminellen Herrschaft(en) nach Ludwig Erhard. Was sagte meine Oma immer, der Roman Herzog sieht aus wie der Herr Pfarrer, und deswegen mag ich den so. Und den Herrn Kohl auch. Da kann man nichts entgegensetzen. Über Blüm und die Rentenlüge zu diskutieren, war dabei völlig aussichtslos.
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>Abwärts geht es doch überall auf der Welt. Das sind halt so Phasen, genannt Elliott-Wellen, die wohl nicht nur für's Börsengeschehen gelten.
<font color=#0000FF>Ich muß mich präzisieren: offenbar geht es in Deutschland jetzt stärker runter als in vergleichbaren Nachbarländern. Mich alarmiert das. Warum ich mich überhaupt noch damit identifziere: ich bin nun mal Deutscher, was mit der BRDDR nicht identisch ist, und ich habe notgedrungen noch deren Paß, bin Staatsbürger, und deswegen zum Diskurs verpflichtet.</font>
Beste Grüße vom Ketzer
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