-->Hi Jobar!
Nicht zu fassen, jetzt hast du es doch tatsächlich geschafft, mich noch mal aus der Versenkung heraus zu locken. Danke, für deine sachlichen Zeilen. Hier noch ein paar ergänzende Anmerkungen dazu:
Jeder trifft doch seine ganz persönliche Entscheidung aufgrund seiner Zukunftserwartungen.
Auch ich gehöre zu der Minderheit der Selbständigen. Und mich interessiert brennend, wie es kommt, daß hier bleibende Leistungsträger auch nur ein Fünkchen Hoffnung haben, daß sie nicht bis ins Grab gnadenlos ausgenommen werden?
Natürlich werden wir ausgenommen wie die vielzitierten Weihnachtsgänse: Mir kommen z.B. regelmäßig die Tränen, wenn meine Pimpfe ihre Schuhe und sonstigen Klamotten beinahe im Wochentakt ruinieren. Von wegen „angemessener Umgang mit Leistungsträgern oder Respekt vor der Arbeitsleistung anderer“ - nix da! Will sagen: An meinem Geldbeutel haben sich eine ganze Reihe von Kostgängern festgebissen - teils unverschuldet (Finanzbehörden, Verbandsparasiten), teils mit (mehr oder weniger) stillschweigender Duldung meinerseits. So ist das Leben eben. Dieses „Fünkchen Hoffnung“ ist für mich keine ernsthafte Kategorie im Daseinskampf. Die Auseinandersetzung mit dem Fiskus sehe ich als sportlichen Wettk(r)ampf.
Gerade das Gewerbesteuer-Posting zeigt doch, daß die politische Kaste die dummen Schafe nicht nur Scheeren sondern auch noch Schlachten will und Scheeren und Schlachten und...
Das Steuer-Unrecht spreche ich noch nicht einmal an.
„Schlachten“ geht nur einmal. Die loten doch „nur“ die Grenzen der Belastbarkeit des Steuerbürgers aus. Und der ist offenbar - wider anderslautender Beteuerungen - noch nicht an besagter Grenze angelangt. Andernfalls hättest du zumindest in Ansätzen soziale Unruhen feststellen können. Wenn den Menschen dereinst tatsächlich das Wasser bis zum Hals stehen sollte, dann wird sich Volkes Zorn auf den Straßen artikulieren und entladen. Verlass dich drauf.
Was erwartest Du denn was bei"Zähne zusammenbeissen und weiter machen!" heraus kommt? Ich tippe mal auf: Noch einen Mühlstein draufpacken!
Könnte sein. Aber noch geht´s. Und noch bin ich nicht wehrlos.
Oder habe ich übersehen, daß die deutsche politische Kaste neuerdings über ihren eigenen Tellerrand hinausschaut? Oder daß die deutschen Untertanen anfangen ihre ureigenen Interessen selbst zu vertreten und durchzusetzen?
Ich erkenne immer nur das wie geölt funktionierende"Teile und Herrsche!" und"Nach mir die Sintflut!"
Der Leidensdruck der Bevölkerung wird wachsen, bis dann ein kleiner Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt.
>Ein Tier in freier Wildbahn kann nicht verhindern, dass sich Zecken und sonstige Schmarotzer in seinem Fell einnisten. Jaulen, winseln oder eine empörte Verweigerungshaltung hätten über kurz oder lang das Ausscheiden besagten Tieres aus dem Kampf ums Überleben zur Folge. Ergo: Es kommt darauf an, stark genug und gelassen zu sein, um das ganze Geschmeiß mit durchfüttern zu können. Was sonst?
Ich sehe das anders. Zuviele Parasiten können auch tödlich sein!
Stimmt schon, aber noch leben wir. Oder? Nüchterne Diagnose: Parasitenbefall bislang noch nicht tödlich. Aber im Ernst: Ich glaube, man verleidet sich das Leben und verbittert, wenn man sich ernsthaft gegen Parasiten zur Wehr setzen will. Verzichte einfach darauf, Dinge verändern zu wollen, die sich nicht verändern lassen.
>Ich hoffe, hinreichend deutlicht gemacht zu haben, dass die Frontlinie - nach meinem Dafürhalten - nicht entlang der Nationalgrenzen verläuft, hier die „Heimatdeutschen“ da die „Flüchtlinge“. Ich denke mal, wir sitzen alle im selben (europäischen) Boot
Stimmt. Die geplagten Opfer der politischen Parasiten haben eben verschiedene Schlüsse für sich gezogen.
Wobei ich allerdings immer noch nicht verstehe wo die Zuversicht herkommen sollte um weiter auf der Titanic zu verbleiben.
Ob´s die Titanic ist, wird sich noch rausstellen. Deine gewählte Alternative ist jedoch eine kleine „Nussschale“ im stürmischen, unberechenbaren Ozean. Eine Chance, sicherlich - aber mehr auch nicht. Bist du sicher, dass wir die widrigen Zustände hierzulande nicht über kurz oder lang flächendeckende in ganz Europa haben werden (Harmonisierung ;-)? Inwieweit bist du in deinem Beruf auf Sprache und Rhetorik angewiesen, und wie lang wird es voraussichtlich dauern, bis du die Defizite in der fremden Sprache ausgeglichen hast? (Ein radebrechendes berufliches Fortkommen ist sicherlich nur im Ausnahmefall vorstellbar). Wirst du in deinem Gastland immer noch willkommen sein, wenn sich auch dort die Zustände dramatisch verschlechtern sollten?
Sicher, auch woanders wird nur mit Wasser gekocht. Es sind doch ganz eindeutige Fingerzeige, wenn einerseits:
- fähige Wissenschaftler, IT-Experten in die USA abwandern,
- Leistungsträger aus Dtld. in alle Welt verschwinden,
und andererseits:
- nur noch Einwanderer in die Sozialsysteme gerne nach Deutschland kommen
- Rentner aus der Schweiz nach Südbaden umziehen - wegen den günstigen Bedingungen hier.
Klar, liegt bei uns vieles im Argen. Die entscheidende Frage ist jedoch, ob man einen linearen Geschichtsverlauf (es wird alles immer schlimmer, bis zum unabwendbaren Zusammenbruch) annehmen soll, oder ob (exzessive) Fehlentwicklungen in einer gewissermaßen dialektischen Kehrtwende korrigierbar sind. Es wird sich zeigen, ob ein verkrustetes, verfilztes System wie unseres noch reformierbar ist. Aber ganz auszuschließen ist es natürlich nicht, dass sich, bei entsprechendem Leidensdruck der Bevölkerung und dem damit einhergehenden Legitimationsverlust der Funktionsträger in Staat und Gesellschaft, ein Entwicklungssprung hin zum Besseren einstellen könnte. Schaumermal.
Gruß und nicht entmutigen lassen
wiwo
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