--><font size="5">Sommer-Rallye fällt ins Wasser </font>
DAB-Studie: Mehrheit der Geldprofis
rechnet bis Ende des Jahres mit Seitwärtsbewegung
Deutschlands Finanzexperten scheint langsam der Optimismus auszugehen. Denn zum ersten Mal seit anderthalb Jahren würden die Experten keinen steilen Kursaufschwung mehr, sondern eine Stagnation erwarten.
Das ist das Ergebnis der vierten Finanzmarktumfrage der DAB Bank, die der WELT exklusiv zur Verfügung gestellt wurde. Der Münchner Discount-Broker habe dazu 61 unabhängige Anlageexperten gefragt: Wie sie Aussichten den Finanzmarkt im zweiten Halbjahr 2004 und im ersten Halbjahr 2005 einschätzen würden. Der vorbehaltlos positive Trend der vergangenem Umfragen sei damit erstmals durchbrochen worden, resümiert die DAB Bank.
Zwar würden lediglich vier Prozent der befragten Vermögensverwalter, Anlageberater und Finanzinstitutionen für die kommenden sechs Monate einen veritablen Kurseinbruch erwarten, allerdings rechne eine Mehrheit von 52 Prozent mit einer Seitwärtsbewegung.
Immerhin 44 Prozent könnten sich eine leichte Erholung vom jetzigen Niveau vorstellen. Den Dax siedelten zwei Drittel der Experten Ende des Jahres zwischen 3800 und 4200 Punkten an.
Nur 15 Prozent hielten Indexstände von über 4200 Zählern für möglich. Eine ähnliche Entwicklung sagen die Profis für den Eurostoxx 50 voraus, den sie an Silvester zwischen 2400 und 2700 Punkten vermuten würden. Ein wichtiger Grund für die verhaltenen Prognosen sei sicherlich die anhaltende Terrorgefahr, die weiterhin auf den Märkten laste", erläuterte ein Befragterl
Größeres Potenzial sähen die Experten für den Dow Jones, den 46 Prozent Ende 2004 bei 11 000 bis 12 000 Punkten ansiedeln. Paradox genug: Obwohl die Kurschancen in Amerika als etwas besser eingeschätzt würden als in Europa, meide ein Großteil der Geldmehrer die Anlageregion Nordamerika.
Die Experten sehen in den USA etliche Risiken schlummern: steigende Zinsen, die hohe Staatsverschuldung sowie die Präsidentschaftswahlen so die Experten.
Vor allem eine restriktivere Geldpolitik der US-Notenbank könne nach Einschätzung der Profis so manche Kurshoffnung platzen lassen. Angesichts der unmissverständlichen Äußerungen von Fed-Chef Alan Greenspan würden 85 Prozent der Befragten für die nächsten Monate an eine Leitzinserhöhung in der Neuen Welt glauben. Nicht nur die Risiken in der Geldpolitik sprächen aus Sicht der Profis gegen ein allzu starkes Engagement am US-Kapitalmarkt. Hinzu käme das Dollarrisiko: Was nützen einem zehn Prozent Kursgewinn, wenn diese durch Währungsverluste wieder weggefressen werden, sagte ein Vermögensverwalter.
Ganz anders gestalte sich die Beurteilung der Lage in der Alten Welt. Hier herrsche unter den Experten Uneinigkeit über die Politik der EZB: zwar rechneten 48 Prozent damit, dass der Leitzins angehoben wwürde, doch ginge eine ebenso große Gruppe von einem gleich bleibenden Niveau aus.
Eine Minderheit von vier Prozent könne sich sogar vorstellen, dass die Währungshüter den Zins ein weiteres Mal senken. Insgesamt würden mehr als gut 40 Prozent der Asset Manager den Dollar weiter unter Druck sehen, 13 Prozent von ihnen würden sogar mit einem Kurs von 1,30 bis 1,39 Dollar je Euro rechnen.
Trotz der verhalten Kurzfrist-Aussichten bestünde jedoch kein Grund zum Trübsalblasen, lautet das Resumee: Denn für 2005 sei die Große Mehrheit der Finanzprofis wieder bullisch gestimmt. Über drei Viertel würden das kommende Jahr nämlich eine Erholung an den internationalen Kapitalmärkten sehen.
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