-->Hallo Yak,
>bei der Diskreditierung des Christentums wirst du bei mir allerdings einen schweren Stand haben.
Macht nix, das gehört zur Geschäftsgrundlage. Im Gegenzug möchte ich Dich herzlich bitten, niemals etwas, das ich über die Bibel oder das Christentum gesagt habe und noch vom Stapel lassen werde, persönlich zu nehmen, weil ich ansonsten gezwungen wäre, meine Abneigung im Zaum zu halten.
Soviel Toleranz und Nehmerqualitäten möchte ich zunächst mal voraussetzen. Warum sollte einem Christen nicht zuzumuten sein, was jeder hier aushalten muß; Tassie zum Beispiel, wenn ich über Adenauer und die Schwarzen herziehe und ich natürlich, wenn Tassie den Brand(t)stifter kräftig in die Waden beißt und auf die verhaßten Sozen einschlägt?
>Allerdings meinst du wahrscheinlich unter Christentum dasselbe, was ich als Kirchentum bezeichne. [img][/img]
Ja und Nein. Ich meine, vom Text, der Bibel, gibt es ein direktes Ursache-Wirkungs-Verhältnis zum Treiben und Wirken der allerheiligsten Kirche, so wie bereits in den Schriften von Karl Marx der bolschewistische Terror angelegt ist (s. Karl R. Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde).
>Ein Zeuge Jehovas hat mir mal die Bibel unter die Nase gehalten und eine Stelle mit der Erbsünde vorgelesen. Darin stand sinngemäß, dass es sich bei der Erbsünde um die"Erkenntnis von Gut und Böse" handelt. Darin kann ich nur vollkommen zustimmen, da das Böse erst dann böse wird, wenn man urteilt und bewertet. Vermutlich haben die Kirchenfürsten in den ersten Jahrhunderten vergessen, diese Stelle herauszustreichen. Wenn man diese Aussage nämlich weiterführt, gibt es auch keine Schuld und die ganze Inquisition bis heute war ein Irrtum, der deren Antreiber nur noch weiter von Gott entfernte.
Was bliebe von der Erlösung, wenn es die Erbsünde nicht gäbe?
>Wer die Kernaussage Jesu verinnerlicht hat, wird auch nicht mehr leiden, da er den Tod als Illusion entlarvt hat.
Wer leidet denn am Tod? Mich plagen Zahnschmerzen und Haarausfall. Der Tod als solcher geht mir sonstwo vorbei. Ich halte das christliche Herumreiten auf dem Tod für einen schäbigen Propagandadreh, um den Leuten ein Leiden einzureden, nur damit die anschließende - fiktive - Befreiung davon um so heller strahlt.
Da man angesichts des Zustandes der Welt schwer den Gedanken einer Erlösung verfechten kann, muß etwas erfunden, sprich, erstunken und erlogen werden, was die eigenen Mythen und Märchen plausibel macht.
>Genausowenig muss er sich irgendjemand unterwerfen, da er frei und ein Teil Gottes ist, egal was passiert.
Heute Nachmittag habe ich meine Stromrechnung bezahlt, demnächst werden wieder Rundfunk- und Fernsehgebühren abgebucht, was mir gewaltig gegen den Strich geht. Egal, ob ich mich als Teil Gottes sehe - eine Vorstellung, die für mich so anziehend ist, wie die Aussicht, ein Teil vom A... der Welt zu sein - oder nicht, der Gerichtsvollzieher wird sich davon wenig beeindrucken lassen.
>Wer die Bibel und alles was darin steht, wortwörtlich nimmt, ist allerdings wirklich dumm.
Zu dieser Form der Dummheit bekenne ich mich gerne. Ich glaube sogar, daß ich früher noch viel doofer war, weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß die Bibel sogar als politisches Programm gelesen werden kann. Folgende Stelle aus Jesaja, Kap. 60, paßt vorzüglich zur beabsichtigten Errichtung der Welthauptstadt Jerusalem.
"Deine Tore sollen stets offen stehen und weder Tag noch Nacht zugeschlossen werden, daß der Reichtum der Völker zu dir gebracht und ihre Könige herzugeführt werden.
Denn welche Völker oder Königreiche dir nicht dienen wollen, die sollen umkommen und die Völker verwüstet werden. Die Herrlichkeit des Libanon soll zu dir kommen, Zypressen, Buchsbaum und Kiefern miteinander, zu schmücken den Ort meines Heiligtums; denn ich will die Stätte meiner Füße herrlich machen.
Es werden gebückt zu dir kommen, die dich unterdrückt haben, und alle, die dich gelästert haben, werden niederfallen zu deinen Füßen und dich nennen «Stadt des HERRN», «Zion des Heiligen Israels»."
Zu der Stelle über Völker, die umkommen sollen, fällt uns natürlich überhaupt kein aktueller Bezug ein.
Und zu der hier, Mose Kap 17,"Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe dies zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Josua ein; denn ich will Amalek unter dem Himmel austilgen, daß man seiner nicht mehr gedenke", natürlich erst recht nicht.
Zum Abschluß, stellvertretend für den"Geist", der die gesamte (Un-)Heilige Schrift durchzieht, vom Anfang bis zum Ende, nur in unterschiedlicher Ausprägung, im Alten Testament eher sadistisch pervers, im Neuen eher masochistisch, ein paar sprachliche Kostbarkeiten:
Hosea 14:
"Samaria wird wüst werden; denn es ist seinem Gott ungehorsam. Sie sollen durchs Schwert fallen und ihre kleinen Kinder zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden."
Mose 31:
"So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die laßt für euch leben."
Heskiel 9:
"Zu den anderen Männern aber sprach er, so daß ich es hörte: Geht ihm nach durch die Stadt und schlagt drein; eure Augen sollen ohne Mitleid blicken und keinen verschonen. Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt alle tot."
>Da wurde soviel uminterpretiert, gelöscht und dazugedichtet, dass man sich schon selber die Mühe machen muss, das ganze kritisch zu durchleuchten und zu hinterfragen.
Ich nehm´s beim Wort, das reicht mir. Ein ehrliches Bemerkung: Wenn es etwas gibt, das ich abgrundtief hasse und verachte, und dem ich, wo es nur geht, aus dem Weg gehe, dann sind es Gewaltdarstellungen. Und Golgahtha, was da heisset Schädelstätt, gehört für mich dazu! Ich finde das ganze einfach nur zum Ko...
(Entschuldigung für die überdeutlichen Worte).
>Die Abschaffung der Wiedergeburt ist davon der schwerwiegedste Eingriff, da er den Großteil der Verantwortung des eigenen Handelns ins Jenseits legt und den Kirchenoberen erst jene Macht gab, die die bekannten Folgen zeitigte.
Dazu kann ich nichts sagen. Ich bin keine Bibel-Kenner. Es gibt eine Sorte von"Literatur", die ich nur anrühre, wenn es unvermeidlich ist: Mein Kampf, die Bibel und Marquis de Sade.
>Und was die Holocaust-Geschichte angeht: Wer meint, sich schuldig fühlen zu müssen, soll halt zahlen.
Ich kann mich nicht erinnern, daß ich oder jemand anderer schon mal gefragt wurde, ob er einverstanden ist, wenn Regierung oder Unternehmen sich von gewissen Lobbies erpressen und ausplündern lassen. Noch nicht einmal der Verfassungsklage, als Helmut Kohl 13 Milliarden DM aus deutschen Rentenkassen an Israel verschenkt hat, ist stattgegeben worden.
>Wahrscheinlich sind eh noch einige unter uns, die in Vorleben entsprechende Taten vollbracht haben - wobei ich mich manchmal nicht des Eindrucks erwehren kann, dass die vorwiegend in [gelöscht] wiedergeboren wurden...
Von einem wissen wir, daß er nähere Bekanntschaft mit der katholischen Inquisition gemacht hat.
>Vor irgendwelchen Bibeltexten oder Kirchenregeln habe ich keinerlei Respekt, es sei denn, sie sich tatsächlich göttlich inspiriert. Ob sie das sind, kann man durchaus über seine eigene Intuition und Logik herausfinden.
Wie in der katholischen Liturgie, wo das Dreiheits-Prinzip eine große Rolle spielt, sage ich jetzt zum dritten Mal:"Ich bekenne mich hier vor Gott und der Welt als dumm - in dem von Yak gemeinten Sinne, Amen."
Ich nehme den Text inzwischen so wortwörtlich wie irgend möglich, und falls ich dabei eine über das Irdische hinausgehende Inspiration entdecke, ist sie bestimmt nicht göttlich sondern ganz eindeutig satanisch. Allein schon die auf so vielen Seiten dargestelltre Lust am Leiden und Leiden lassen, an Mord, Totschlag, Ausrottung, Vernichtung, Gekreuzigt-Werden müßte bei jedem halbwegs unverbildeten Leser die Frage aufkommen lassen:"Mensch, verdammt, wo habe ich neulich so was ähnliches gesehen? Himmeldonnerwetter, ich komm´ nicht drauf! Ah, jetzt, hab ich´s. Im Fernsehn neulich, bei Lilo Wanders, die Sendung über Lack und Leder. Mein lieber Scholli, was die St.Pauli-Domina da vorgeführt hat, das hat´s mir glatt die Schuhe ausgezogen."
Man kann das gut finden, selbstverständlich, aber es soll niemand von mir verlangen, daß ich mich in den gleichen Sumpf begebe, und auch nicht, daß ich dergleichen besonders rücksichtsvoll behandeln möchte.
Nochmal die Bitte, nichts persönlich zu nehmen
Tempranillo,
Bekennender Atheist
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