-->Die Grenzen sind erreicht:
In München bestätigt Stadtbaurätin Christiane Thalgott eine düstere Verkehrsprognose. So geht man im Planungsreferat der Stadt davon aus, dass bis 2015 der Verkehr nochmals um 10-15 % zunehmen wird. Für München rechnet man mit 39.000 zusätzlichen Einwohnern, für das Umland ein Plus von 120.000. Ob man dann noch vom fließenden Verkehr sprechen kann wage ich zu bezweifeln ;-) schon heute gleichen die Ring- und Ausfallstraßen während der Rushhour eher stark verkalkten Aterien, denn einer gut funktionierenden Hauptschlagaorta. Und das obwohl 30 Prozent des Verkehrs auf die Ã-ffentlichen fallen, im Innenstadtbereich ist er noch viel höher.
Insbesondere die starke Zunahme von Einwohnern und Arbeitsplätzen im nördlichen Umland lässt den örtlichen und den überörtlichen Verkehr stark ansteigen. Alle Maßnahmen, die die Stadt zur Bändigung des Verkehrs ergreifen kann, werden durch die Zuwächse wieder aufgehoben. Vor allem schlecht angebundene Orte legen weiter zu, bedingt durch preiswertes Bauland (Im Vergleich zum MVV-Gebiet (S-Bahn Anschluss). Das lässt wiederum den Individualverkehr stark ansteigen. Thalgott sieht die einzige wirklich nachhaltige Stellschraube in der Siedlungspolitik im Umland. Wörtlich sagte sie in einem SZ- Interview:"Wenn wir den Bestand erhalten Können, wäre das ein großer Erfolg".
Fazit: Die Zahl und die Länge der Wege erhöht sich, im Individual- wie auch beim Wirtschaftsverkehr. Thalgott:"Wo früher einer mit dem Auto zum Arbeiten ins Hotel kam, kommen heute in unserer hoch arbeitsteiligen Gesellschaft drei der vier: Der eine gieß die Blumen, der andere macht Betten, der Dritte putzt und so weiter." Der Individiualverkehr wird sich nicht reduzieren. Die Siedlungsstruktur prägt also auch das Gesamtverkehrsaufkommen, und somit auch die Lebensqualität. Auf der grünen Wiese entstehen immer mehr Großmärkte, die die bestehenden Infrastrukturen in der Kernstadt bedrohen.
Völlig unsinnig ist sei hier die Entfernungspauschale. Man fördere das Pendeln, und übersehe das durch die zusätzliche Abgasbelastung die Städte zu partiellen Fahrverboten gezwungen würden (die das Problem ja auch nur örtlich verlagern).
Das alles ist natürlich vor dem Hintergrund der Schuldenkrise in München (bis 2006 Nettoneuverschuldung von 2,51 Mrd €) zu sehen:
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gruss
Stephan
<ul> ~ Bevölkerungsmasse und Umlaufgeschwindigkeit (Anhang letztes Drittel)</ul>
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