-->>Hi,
>in Genesis 3,19 lesen wir:"Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen."
Man kann es aber auch so verstehen:
Gehe selbst für deinen Lebensunterhalt arbeiten und beute andere nicht aus. Sonst gerät die menschliche Natur der Urschuldtilgung aus dem Gleichgewicht und es kommt zu einer Krise.
>Dass es sich dabei nicht um Arbeits-, sondern Angstschweiß handelt, hat Daniel Fleming in einer hübschen kleinen Piece in"Ugarit and the Bible", Münster 1994, 93-100, nachgewiesen, auf die ich eben erst gestoßen bin.
>Fleming hat dazu schöne Belegstellen aus allen frühen Sprachen, sehr instruktiv der Schweiß, der im Ugaritischen auf die Stirn tritt, sobald Besucher kommen - Klartext, Jungs, die Ergebnisse sehen wollen.
>Auch wer schlechte Nachrichten oder Schaden bringt (ökonomisch unschwer zu deuten als Negativa für den jeweiligen Stand oder Bestand des Betroffenen), treibt dem Anderen den Schweiß auf die Stirn (wäre er ein willkomener Gast oder Fremdling entfiele dies - Gäste werden gemeinhin freudig begrüßt).
>Schweiß erscheint auch auf der Stirn Assurbanipals (668-27), des letzten erfolgreichen Herrschers von Assur. Er solle daheim bleiben, die ottheit (Ishtar) würde es schon richten:
>"Your face will not pale,
>your feet will not falter,
>you will not wipe away your sweat,
>in the midst of battle."
>Leider ging's schief (die bekannte overextension plus Bruderkämpfe) und das einst mächtige Assur wurde nach seinem Tod zum tributpflichtigen Vasallenstaat.
>Fleming dann:
>"The sweat adds to the physical pain a deeper anguish, the fear that for all the effort and pain, death will yet await Adam when the soil does not produce its live-giving grain."
>Tja, die gute Urschuld treibt einem wirklich manchmal die Perlen auf die Stirn und erst Recht, wenn der Betreffende nicht nur den grain für sich, sondern - als Tribut/Steuer - auch noch für andere liefern muss, siehe die berühmten"Verwalter" in den ältesten Tontafel-Dokumenten, die ihr SOLL"um jeden Preis" auffüllen mussten (Nissen et al.).
Wir müssen jeden Werktag bis mittags für den Staat arbeiten.
Der gibt das Geld dann aus wie ein Volltrottel.
>Und heute? Es wäre fein, wenn der Angstschweiß der Manager wieder mehr in Mode käme. Denen geht's einfach zu gut und sie wähnen sich in einer sanktionsfreien Wolke.
Die triffts am Härtesten, weil die noch nie unten waren.
Je höher die Position und der Lebensstandard, desto tiefer der Fall.
Ich freu mich drauf!
Man stelle sich vor, es gäbe keine bereinigende Krise und es würde sich alles immer weiter zuspitzen.
>Schönes Wochenende + Gruß!
Gruß
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