--><font size="5">Bezeichnend: Überall ist Anleger-Geld besser aufgehoben als in Deutschland </font>
Großeinkauf in Belfast: Offener Fonds der Commerzbank investiert 430 Mio. Euro in ein einziges Projekt
Gibt es einen bebauten Flecken in Europa (außer vielleicht Deutschland), den die Immobilien-Akquisiteure der offenen Fonds nicht nach Anlageobjekten durchstöbern? Jedenfalls ist die Commerz Grundbesitz-Investmentgesellschaft mbH (CGI) für den von ihr gemanagten offenen Immobilienfonds Haus-Invest Europa jetzt erstmalig in Nordirland fündig geworden.
Die Projektentwicklung für das Einkaufszentrum"Victoria Square" in Belfast wird in den Fonds übernommen. Nach Angaben der CGI liegt das Investitionsvolumen bei rund 430 Mio. Euro - das ist mehr als alle offenen Fonds in ihrem Heimatland investieren.
Das Projekt"Victoria Square" umfasst rund 75 000 qm Mietflächen und befindet sich im Zentrum der Innenstadt. Nach Aussagen der Belfaster Stadtplanung wird"Victoria Square" die mit Abstand wichtigste Immobilienentwicklung der nächsten Jahre sein. Als Hauptmieter konnte mit dem"House of Fraser", einer der bekanntesten Kaufhausbetreiber in Großbritannien, bereits vor Baubeginn ein Mietvertrag über 25 Jahre abgeschlossen werden. Die Bauarbeiten an dem Projekt haben bereits Ende 2003 begonnen. Mit einer Fertigstellung wird im Laufe des Jahres 2007 gerechnet. Bis dahin trägt der Entwickler das volle Baukosten und Bauzeitrisiko.
Die anfängliche Rendite soll bei über sechs Prozent liegen - und damit ist wohl auch die Frage beantwortet, warum Großanleger wie die offenen Immobilienfonds deutsches Anleger-Geld so gern über die Grenzen tragen.
Was dann noch an Begründungen für dieses nur auf den ersten Blick ungewöhnliche Investment folgt, ist im Umkehrschluss der Abgesang auf Standorte in Deutschland."Die vorsichtige Genehmigungspraxis hat in Belfast zu einer Unterversorgung mit modernen Einzelhandelsflächen im Vergleich zu anderen Regionen des Vereinigten Königreiches geführt", so Arnold L. de Haan, Geschäftsführer der CGI.
Auch die überdurchschnittlichen Wachstumsraten der nordirischen Wirtschaft haben die Investitionsentscheidung beeinflusst. Seit Beginn der 90-er Jahre lag die Wachstumsrate in Nordirland bei zwei Prozent und damit über dem Landesdurchschnitt. Nordirland profitiert hier insbesondere von niedrigen Lohnstückkosten im Vergleich zu anderen europäischen Regionen. Die Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung in Nordirland sagen ein anziehendes Wachstum über dem europäischen Durchschnitt voraus.
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