-->Hallo Ghandi!
Du schreibst: Somit wäre es jedenfalls zutiefst herzlos und unmenschlich, auch noch die letzten Romantiker unter uns aus ihren pittoresken Träumen zu reißen und sie von der Stringenz der Evolutionstheorie überzeugen zu wollen. - Dream on guys:-)
Eigentlich wollte ich die nachfolgenden Zeilen unter den dottore Beitrag (Antwort an Albrecht) setzen. Doch ich finde er paßt auch hier ganz gut her. [img][/img]
Auf einer Website des Biologen Wolf-Ekkehard Lönnig habe ich zum Thema der Giraffen noch ein paar interessante Bemerkungen entdeckt.
Hier ein paar Auszüge:
Zunächst streift er kurz eine andere These (Vögel entwickelten sich aus Reptilien)
Aus Sicht der synthetischen Theorie der Evolution wird selbstverständlich nicht angezweifelt, dass Archaeopteryx in ein phylogenetisches Cladogramm einzuordnen ist. Wenn das jedoch kein evolutionistisches Dogma sein soll, dann darf auch einmal öffentlich die Frage gestellt werden, ob das zutreffend ist. Dazu erheben sich im Detail folgende Fragen:
1. Welche naturwissenschaftlichen (hier vor allem experimentalgenetische und molekulare) Beweise gibt es für die Auffassung, dass aus Schuppen Federn entstanden sind?
2. Welche Beweise (die exakten naturwissenschaftlichen Kriterien entsprechen) gibt es für eine
Entwicklung der Vögel aus Reptilien für alle weiteren Merkmale (speziell der Lunge)?
3. Worin bestehen die experimentellen und paläontologischen Beweise"wonach die Summe vieler kleiner Schritte mit Anpassungscharakter einen neuen Typus ergibt"?
Wo, so darf man fragen, sind die Tausende von 'echten Bindegliedern' zwischen Sauriern und Vögeln? (Es geht bei dieser Frage nicht um das 'gute Dutzend' von Mosaiktypen, die auch nach evolutionistischem Verständnis allesamt nicht auf der Vorfahrenlinie der heutigen Vögel liegen!
Danach wird über das Okapi als Vorläufer / Bindeglied der Giraffe spekuliert.
So wird ein Dr. B. zitiert mit den Worten: Im übrigen kann man auch das Okapi als einen"Brückenorganismus" für die Giraffe ansehen, wenn einem die Evolution des Giraffenhalses unvorstellbar erscheint.
Herr Lönning antwortet: .. Von Herrn B. hätte man nun sehr gern die Antwort auf das Problem der Selektionstheorie gehört, warum der Hals der Giraffenkuh im Durchschnitt 1 m kürzer ist als der des Giraffenbullen!..
"Beim Wiederkäuen muss der Nahrungsbrei aus dem Netzmagen bis über 3 m hoch ins Maul befördert werden!" (Bertelsmann Lexikon der Tiere 1992, p. 259.)
Dafür ist die Giraffe mit einer besonders muskulösen Speiseröhre ausgestattet."Die gleichmäßige Zirkulation des Blutes zu den verschiedenen Körperteilen machte verschiedene Anpassungen des Herzens, des arteriellen und venösen Systems notwendig" (Grosse Enzyklopädie der Tierwelt 1988, p. 303). Damit bei der Kopfbewegung von der Wasseraufnahme am Boden zu - Sekunden später - 5 m Höhe keine Blutleere im Gehirn entsteht, verfügt das Tier über entsprechend muskulöse Schlagadern. Weiter hat es ein kompliziertes System von Ventilklappen in den Venen sowie ein"Wundernetz" von blutspeichernden Arterien an der Hirnbasis aufzuweisen. Auch müssen die Längen, Stärken und Funktionen des Skelett-, Muskel- und Nervensystems etc. genauestens aufeinander abgestimmt sein, wenn das Tier überlebensfähig sein soll.
und weiter: Im Vergleich zur Langhals-Giraffe bemerkt Petzsch zum Okapi (Urania/Rowohlt: Säugetiere Bd. 3, 1974, p. 412):"Völlig anders, viel mehr pferde-, rinder-, und antilopenhaft ist das Erscheinungsbild der Kurzhals- oder Waldgiraffen." Das Okapi hat eine Standhöhe von 150-170 cm, die Giraffe 390-450 cm (Kühe) und 450-580 cm (Bullen). Nach der Theorie der additiven Typogenese durch viele kleine Schritte mit Anpassungscharakter und, wie Mayr sagt, durch Mutationen mit"slight or even invisible effects on the phenotype" sind allein für den Höhenunterschied zwischen Okapi (bzw. einem Okapi-ähnlichen postulierten Vorfahren) und Giraffa zahlreiche Zwischenformen zu postulieren. Rechnen wir für jeden Zentimeter mit nur einer Zwischenform und berücksichtigen wir dabei die Variation innerhalb der Arten, kommen wir auf sagen wir etwa 200 fehlende Zwischenformen (Restunterschied zwischen"kleineren Giraffen" und großen Okapis mit nur etwa 2 m gerechnet).
Da der Neodarwinist G. G. Simpson mit einer Zuwachsrate der Zahnlängen bei Pferden von nur etwa einem Millimeter in einer Million Jahren rechnet und dieser eine Millimeter auch noch durch zahlreiche Zwischenformen kontinuierlich überbrückt werden soll (vgl. Artbegriff 1993, p. 448), könnte man fragen, inwieweit dieser Ansatz auch auf die Zuwachsraten der Länge von Halswirbel- und andere Knochen zu übertragen ist. Bei ähnlichen Rechnungen sind noch zahlreiche weitere Zwischenformen zu fordern: Nach der Theorie der kontinuierlichen Evolution fehlen, vorsichtig formuliert, zwischen dem Okapioiden und Giraffa dann mindestens 1000 Bindeglieder!
Ein Mr. Wesson wird zitiert mit: "Auf dem Entwicklungsweg der Giraffe finden sich keine Nebenlinien mittlerer Größe - kein lebendes Tier oder Fossil, das eine Zwischenstufe zwischen dem Okapi mit seiner bescheidenen Halslänge und dem kranartigen Halsausleger der Giraffe bilden würde. Die verschiedenen Giraffenvarietäten erreichen alle mehr oder weniger dieselbe Höhe. Man hat eine Reihe von giraffenähnlichen Fossilien gefunden, die in etwa die Form eines Okapi aufweisen; offenbar schlug eines dieser Exemplare ziemlich plötzlich einen Sonderweg ein und schwang sich Hals über Kopf in luftige Giraffenhöhen."
Herr Lönning antwortet: Aber welche naturwissenschaftlichen Beweise gibt es für die Behauptung, dass eines dieser Exemplare ziemlich plötzlich - oder nach der Synthetischen Evolutionstheorie ganz kontinuierlich - einen Sonderweg einschlug und sich in luftige Giraffenhöhen schwang? Keine bislang!
Ich formuliere das jetzt mal sehr platt und frage: Wozu mußte das Okapi über mehrere 10.000 Jahre den Hals um mehr als 3m verlängern und zur Giraffe werden? Nur weil diese Sorte gerne von den Bäumen fraß? Dann hätte die Giraffe auch Okapi bleiben können, das wäre weniger anstrengend und vor allem plausibler gewesen.
Ich will es dabei belassen, mir scheint jedoch in dieser Evolutionstheorie noch eine Menge wirres Zeug zu stecken.
Oder weißt Du eine vernünftige Erklärung für diese merkwürdigen Entwicklungen?
mfG
nereus
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