-->Hallo dottore,
>>Leider stimmt da der Tittel schon nicht. Kapitalismus funktioniert noch schlechter wie soziale Marktwirtschaft, weil ein bedeutender Schuldner erst garnicht auftaucht.
>Ich dachte immer Du seist gegen die Aufschuldung des Staates ("bedeutender Schuldner")? Staatsschulden in der BRD 1948 = 10 Mrd. Euro. Heute: 1300 Mrd. Verhundertdreißigfacht.
>Das ist nicht zu toppen.
Das ist nicht fair, das Du den Sinn hinter der Aussage verdrehst. Schulden für eine Kapitalausstattung sind notwendig. Das habe ich oft genug geschrieben. Von Exzessen war da keine Rede.
>In den USA seit Reagans Amtsantritt mehr als versiebenfacht. Für 23 Jahre auch nicht schlecht.
>Auch Japans Staat war nicht untätig:
>hier
>>Schlau genug um den Wald vor lauter Bäumen sehen zu können. Die Hauptthese die darin vertreten wird ist die, das wenn nur sich der Staat aus dem Markt raushält, alles gut wird und diese Ansicht vertrete ich überhaupt nicht.
>Musst Du auch nicht. Je mehr Staat, desto besser wurde es bekanntlich immer schon. Am Besten: Vollstaat mit Vollsozialismus. Dazu Deine Variante des"Vollgeldes" (siehe Huber, falls Dir der was sagt).
>Der Staat mischt sich in der Realität schon heute immer stärker in das Marktgeschehen ein, vgl. nur die, 25 Jahre abdeckende Steuer-zu-BSP-Statistik hier
Das ist ja alles richtig was Du schreibst und das sehe ich auch so. Was Du dabei aber übersiehst, ist der zwang, in dem die Staaten stecken auch wenn sie sich unnötig hoch verschulden und das Problem damit verstärken. Wenn alle Staaten die Thatcher Politik durchgezogen hätten, hätte England davon nicht profitiert, deswegen ist das keine Lösung. Dann wäre bloss noch mehr Kapital bei den Gläubigern gelandet und das Volk hätte weniger Geld gehabt. So entstand ein Renditegefälle was Kapital anlockt. Das gilt auch gerade für Irland, wo für Industrieansiedlungen, Land und Infrastruktur zu Dumpingpreisen bereitgestellt wurde. Den Weg wollten die anderen Länder nicht gehen und auch zurecht. Die Iren hätten dann nicht profitiert, wären auf den Kosten sitzen geblieben und die Gläubiger hätten sich mehr Geld überall eingesackt mit der Folge weiter steigender Schulden.
Mit dem vorgeschlagenen Modell kann die Staatsquote niedriger gehalten werden als jetzt. Es optimiert die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft, wohingegen das jetzige schon anfängt Leistung abzuwürgen. 5Mio. sind schon bei uns aussen vor und für die anderen lohnt es sich immer weniger.
Um es mal auf die Spitze zu treiben. Die Produktivität steigt ins unermässliche bis nur noch ein Mann eine Maschine bedient die alle Waren produziert. Alle anderen wurden entlassen und beim Staat abgeladen. Die haben jetzt aber kein Geld mehr, um die Waren zu kaufen. Was tun?
>Da wo sich die tax-to-GDP ratio verbessert hat, ist das auch schnell erklärt:
>Ungarn, Tschechien, Slowakei: Vom Sozialismus zum Kapitalismus.
Ach ja? Aber auf wessen Kosten, das siehst Du eben nicht. Die haben Kapitalzufluss, weil dort alles billiger ist. Sollen wir uns etwa auf deren Niveau begeben um das zu verhindern?
Ausserdem hat das Modell nix mit Planwirtschaft zu tun. Als Kapitalismus pur könnte man auch die Zeiten ansehen, wo es Könige und Raubrittertum gab. Viele verarmte im Volk und einige wenige, die in saus und braus gelebt haben. Erst die richtige Balance zwischen Sozialismus und Kapitalismus fördert die optimale Leistungsfähigkeit. Dazu ist die Verschuldung auf einer anderen Kurve als jetzt zu steuern.
>Großbritannien und Irland: Die bekannten Thatcher-Reformen, die nicht gerade als Staatsmehrung zu bezeichnen sind.
>Norwegen: Ã-leinnahmen (die Steuern wurden auf die Ã-lkäufer verlagert, deshalb ist's Benzin auch hier so schön teurer geworden, u.a.).
>Japan: Hat die Besteuerung der Einfachheit halber durch Steuerzessionen (Staatsverschuldung) ersetzt.
>Tabelle 2 zeigt, dass auch die von Dir so geliebte Besteuerung von Einkommen und Profiten nicht gerade abgenommen hat.
Wenn man es zulässt, das die Verschuldung zu stark ansteigt und Blasen entstehen, muss man sich nicht wundern. Die vorgeschlagene ZB hätte das besser im Griff gehabt.
>>Die Nationen stehen untereinander in Konkurrenz.
>Ja, und der Staat, der als letzter seine Verschuldungsmöglichkeit verliert, weil endlich Zinsen > Steuern geht als letzter vom Schlitten. Ist bei privaten Unternehmen übrigens ganz genau so, nur dass es da statt Steuern"Umsätze" heißt. (Die Steuern aber sind nun mal der Umsatz des Staates - was wohl sonst?).
Und wenn er seine Verschuldungsmöglichkeit länger ausreitzt, ändert das etwas am prinzipiellen Problem?
>>Wenn ein Staat subventioniert, zieht er das Kapital an.
>Klar, wer lässt sich nicht gern beschenken? Oder was sind Subventionen sonst?
>>Dann haben die anderen das Nachsehen. Stell alle Subventionen in diesem Land ein und wir werden ins Mittelalter katapultiert.
>Sollen jene, die Subventionen erhalten, übrigens klassische leistungslose [!]Einkommen, etwa die Subventionen wieder herausrücken, mit mit diesem Geld die Subventionen bezahlt werden können?
>Also? Subventionen bs zum Anschlag steigern, Staatverschuldung dito - und dann betreten wir endlich das Paradies, über dem steht: DIES IST NICHT DAS MITTELALTER!
Quatsch. Zuerst braucht man Meschanismen, um zu verhindern, das ein Aufschuldungszwang entsteht. Weiss garnicht wieso ich ausgerechnet Dir das sagen muss. Das weisst Du doch selbst von Uns am Besten. Du hast doch schon einige Male für dieses System die Rechnung aufgestellt: 1000 geliehen, in einem Jahr 1050 zurückzuzahlen, woher sollen die 50 kommen? Durch aufschulden.
>>Hab zwar noch nicht die Zeit gefunden im Archiv zu lesen aber zum einen habe ich ab und zu in diesem Forum mitgelesen und zweitens gibt es ja noch andere Quellen für Ansätze und davon habe ich sehr wohl jede Menge gelesen, von denen aber keines so schlüssig ist wie das dargestellte. Auch wenn ich mit der Ansicht hier noch alleine stehe. Was das Prinzip angeht, konnte ich bisher alle Fragen beantworten und es hat noch keiner die Lücke im System entdeckt.
>Dein System ist perfekt! Denn es zahlt aus, bevor es Einzahlungen bekommen hat bzw. überhaupt erst bekommen konnte. So ein System muss definitonsgemäß perfekt sein. Ich kann meine erste Miete schon bezahlen, bevor mir mein erstes Gehalt überwiesen wurde. Und jeder kann mit dem Geld einkaufen und schöne Reisen machen, und beides bar bezahlen, bevor er überhaupt einen müden Euro auf Konto oder in Händen hatte.
Was ist daran so unlogisch? Es ist nicht möglich etwas zu bezahlen wenn man kein Geld hat. Für einen schönen Urlaub leihen sich auch in diesem System leute Geld das sie nicht haben und zwar nicht zu knapp.
>Da es Dir zu mühsam ist, dazu Details beizusteuern (die im Gegensatz zu dem bisher gebrachten"System" stehen, wo erst ausgezahlt werden kann, nachdem eingezahlt wurde), also endlich"Deine" ZB in concreto vorzustellen, können wir in der Tat nicht weiter über Deine"Vision" diskutieren.
Es ist mir nicht zu mühsam, wie ausgezahlt wird habe ich doch beschrieben. Wenn das Prinzip schlüssig erscheint, kann man die nächste Ebene versuchen detailierter auszuarbeiten. Das Ziel für das System sollte denke ich mal bekannt sein. Für den Weg kannst Du Dir auch gerne selbst Wege ausmalen oder vorschläge unterbreiten. Das wäre kontruktiver als immer gegen den Strom zu schwimmen.
Oder such Dir 1 Thema und nicht gleich 10 davon raus und stell konkrete Fragen. Dann werde ich mir was dazu überlegen.
>Mach bitte Deine Hausaufgaben - und dann steigen wir gern wieder in die Debatte ein.
>>Das das jetzige nicht funktioniert ist ja wohl unbestritten.
>Ja, siehe Staat, die Statistiken oben. Der Staat ist das Problem, nicht die Lösung.
>Ein Letztes: Mir sind im Laufe der Zeit viele, viele Staatsfetischisten untergekommen, aber Du hast dann doch den Vogel abgeschossen, zumal mit Deiner Variante der allmächtigen ZB. Donnerwetter!
>Bis dann also + Gruß!
Sie bekommt die Mittel die sie braucht, um den Verschuldungsanstieg auf null runter zu bringen, wenn es kein Wachstum mehr gibt und um für ausreichend Geldzirkulation zu sorgen.
Was ist dabei neu: Sie kann eine Kapitalsteuer festlegen, die Geldvergabe an die GB ist voreilend statt nacheilend und sie steuert den Geldfluss der Einnahmen Kapitalsteuer und Zins an den Staat zurück. Prolongation und Teiltilgung sind optinal möglich. Das war es schon.
Einige Punkte sind nicht anders als zwischen Publikum und GB heute.
DividendenJaeger
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