-->Hallo kiz!
zuerst die schlechte Nachricht von NOWOSTI - ist eh bekannt:
2004-07-21 15:56 * RUSSLAND * YUKOS * AKTIEN * ARREST *"NESAWISSIMAJA GASETA" *
"Nesawissimaja gaseta": Aktien der größten YUKOS-Fördergesellschaft beschlagnahmt
MOSKAU, 21. Juli (RIA Nowosti). Aktien der wichtigsten Ã-lfördergesellschaft Yukos, des Unternehmens Juganskneftegas (fördert mehr als 60 Prozent des Unternehmens von Michail Chodorkowski), sind am Vortag von Gerichtsvollziehern zum anschließenden Verkauf beschlagnahmt worden, schreibt die"Nesawissimaja gaseta" am Mittwoch. Unter den Kandidaten für den Erwerb von Juganskneftegas nennen die Experten am häufigsten Surgutneftegas, Gasprom und Rosneft. Der Wert von Juganskneftegas wird laut unterschiedlichen Schätzungen auf sieben bis 16 Milliarden Dollar veranschlagt. Unterdessen betragen die Steuerschulden von Yukos, für die die Mittel aus dem Verkauf des Eigentums verwendet werden, 3,4 Milliarden Dollar.
Der Wert der Yukos-Aktien stürzte in den ersten Minuten nach der Bekanntgabe des Arrestes der Juganskneftegas-Aktien um rund zehn Prozent. Das PR-Zentrum des Justizministeriums kündigte bereits die Bildung einer Arbeitsgruppe an, die ein Unternehmen benennen soll, welches Juganskneftegas bewerten wird. Zur Arbeitsgruppe gehören Vertreter der Gerichtsvollzugsbehörde, der Föderalen Agentur für die Verwaltung des Föderationseigentums und des Föderalen Dienstes für Finanzmärkte.
Der Arrest der Aktien der Yukos-Töchter Samaraneftegas und Tomskneft WNK sowie Steuernachzahlungsforderungen an Yukos für 2001 geben den Analytikern Grund zu der Annahme, dass Yukos als Folge ohne Fördergesellschaften, dafür aber mit großen Schulden bleiben wird. Unter diesen Bedingungen könnten die Yukos-Gläubiger demnächst der Gesellschaft eine Forderung in Höhe von 2,6 Milliarden Dollar stellen, was zwangsläufig zur Pleite von Yukos führen würde.
und nun hellt sich der Himmel wieder etwas auf:
2004-07-21 17:58 * RUSSLAND * YUKOS * INVESTITIONEN * KOMMENTAR *
Yukos-Affäre vergrault Privatinvestoren nicht
MOSKAU, 21. Juli. (von Jana Jurowa, politische Beobachterin der RIA Nowosti).
Wenn man die Geschichte des Streites zwischen den russischen Behörden und der Ã-lfirma Yukos mit nicht von der Politik getrübten Augen sieht, erscheint diese ziemlich prosaisch. Die Yukos-Affäre tritt offenbar in eine Abschlussphase ein, was seit langem von allen erwartet wurde. Das Unternehmen begann bereits mit der Begleichung seiner Steuerschulden in Höhe von 99 Milliarden Rubel (mehr als drei Milliarden Dollar). Obwohl die russischen Steuerbehörden von Yukos eine Steuernachzahlung von rund 200 Milliarden Rubel (mehr als sechs Milliarden Dollar) für die Jahre 2000 und 2001 fordern, erkannte das Schiedsgericht lediglich die Steuerforderungen für 2000 als begründet an.
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Die bisherigen Trends des Investitionsprozesses in Russland berechtigten zu der Hoffnung, dass es nach dem traditionellen Stillstand vom November-Januar im Februar und März zu einem Aufschwung der Investitionen in die Wirtschaft kommen sollte. Doch diese Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Pause tatsächlich auf die Yukos-Affäre zurückzuführen ist. Dennoch neigen Experten aus Investmentgesellschaften zu der Meinung, dass dieser Geschichte nicht die Veränderung des Klimas als solche, sondern der politische Konflikt zwischen der Macht und Chodorkowski zugrunde liege, der für andere Akteure auf dem Markt keine Folgen haben dürfe. Wenn der Prozess vor Gericht und in der Arbitrage absolut gesetzmäßig sei und wenn es sich nicht um eine Deprivatisierung handle, würde die Investitionspause nicht lange andauern, beruhigen die Experten.
Zugleich warnt der Vizepräsident des Russischen Industriellen- und Unternehmerverbandes Igor Jurgens: „Wenn Yukos im August pleite geht, fallen die Ratings aller russischen Anleihenehmer." Außerdem könnten die russischen Oligarchen Angst vor Investitionen in Russland bekommen. Sollten ihre Investitionen von heute 80 Prozent auf 20 Prozent vom Gewinn fallen, würde dies viel schwerere Folgen für die nationale Wirtschaft haben als der Umschlag der Stimmung der westlichen Investoren. Man darf auch die ausländischen Investoren nicht vergessen, die ihr Geld bei Yukos angelegt haben. Wenn Yukos die Lizenz oder andere Aktiva verliert, verlieren diese Letzteren große Gelder.
Doch diese Befürchtungen werden sich kaum bewahrheiten. Denn Yukos ist ein Unternehmen von Weltausmaß. Seine Kapitalisierung beträgt gegenwärtig 40 Milliarden Dollar, so dass selbst nach der Begleichung aller Steuerforderungen etwas bleiben muss. Es sei denn, die Aktionäre werden bewusst etwas unternehmen, um die Aktiva zu zersplittern.
Aber all das sind eventuelle Szenarios. Die russische Regierung sieht schon jetzt in der Yukos-Affäre einen großen Vorteil für die nationale Wirtschaft. So zum Beispiel stiegen die Steuereinnahmen des Haushalts im Zeitraum von Januar bis Juni 2004 um 17 Prozent auf 1,48 Billionen Rubel an. Das Aufkommen aus der Erhebung der Gewinnsteuer stieg um 56 Prozent, der Mehrwertsteuer um mehr als zehn Prozent und der Einkommenssteuer um 27 Prozent. Nach Ansicht des stellvertretenden Finanzministers Sergej Schatalow ist dieser Anstieg unter anderem auch der Yukos-Affäre zu verdanken, die von den Steuerhinterziehern als eine deutliche Warnung aufgenommen wurde. Mit anderen Worten: Eine Kapitalflucht und ein Rückgang der Investitionen sind lediglich eine Prognose und der Zuwachs der Steuereinnahmen schon Realität...
Unabhängig von allen In- und Outsiderinfos, die beste und aktuellste Topinfo ist und bleibt der Aktienkurs.
Und der ist zur Zeit nur angeschlagen, doch keinesfalls zertrümmert.
Da können die Postillen in Ost und West schreiben was sie wollen.
Außer man heißt mit Familiennamen z.B. Steinkühler oder so. [img][/img]
mfG
nereus
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