-->Moin Emerald!
Hallo!
Die Berichterstattung bei NOWOSTI über den Fall Yukos verstärkt sich.
Es scheint also langsam um die Wurst zu gehen.
Daher nur Auszüge - die sind auch schon lang genug:
2004-07-22 19:13 * RUSSLAND * YUKOS * AKTIEN * JUGANSKNEFTEGAS * GREF *
.. Am Donnerstag verbreitete die Gesellschaft eine Pressemitteilung, in der es heißt, dass YUKOS im Falle des Verkaufs der Tochtergesellschaft Juganskneftegas gezwungen werden kann, Bankrott zu erklären.
„Selbst, wenn es gelingen sollte, die laufende Liquiditätskrise zu überwinden, so kann die Gesellschaft im Ergebnis des nachfolgenden Verkaufs des gewinnenden Hauptaktivbestands gezwungen sein, Bankrott zu erklären. Die Gesellschaft wird dann keine Möglichkeit haben, die Verpflichtungen aus den im Namen von YUKOS abgeschlossenen Exportverträgen zu erfüllen", heißt es in der Pressemitteilung.
Gleich nach dieser Erklärung sind die Aktien von YUKOS Tradern zufolge in der Wertpapierabteilung der Moskauer Interbankdevisenbörse /MICEX/ und im Russischen Handelssystem /RTS/ um 12-13 Prozent gefallen.
German Gref, Chef des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung und Handel, sagte auf dem Briefing im Haus der Regierung in seiner Anwort auf die Frage von Journalisten über den Erwerb der Aktiva von Juganskneftegas: „Quälen Sie mich bitte nicht, der Staat wird sich an nichts beteiligen, er kauft keine Aktiva. Diese Frage ist nicht vorgebracht worden."
Auf der Tagesordnung der Sitzungen der Direktorien der größten staatlichen Gesellschaften steht nicht die Frage des Erwerbs der Aktiva von Juganskneftegas, betonte Gref.
Die Erfüllung der Exportverpflichtungen der Gesellschaften ist ihre Sache, nicht aber die des Staates, dahingehend kommentierte der Chef des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung und Handel die Möglichkeit des Bankrotts der Erdölgesellschaft YUKOS und der Nichterfüllung von Exportverpflichtungen als Folge der Enteignung der Tochtergesellschaft Juganskneftegas.
„Die Erfüllung der Exportverpflichtungen ist eine Sache der Gesellschaften, der Staat hat damit nichts zutun, und ich bin kein Subjekt von Verträgen", hob Gref hervor.
2004-07-22 20:25 * RUSSLAND * YUKOS * EFFEKTEN * MARKT * MEINUNG *
Der mögliche Konkurs von Yukos wird für den russischen Effektenmarkt keinen Absturz bedeuten. Dessen ist Oleg Wjugin, Chef des Föderalen Effektenmarktdienstes (FSFR), sicher.
"Der Markt hat den Großteil der Risiken schon absorbiert", sagte Wjugin am Donnerstag bei einer Liveübertragung im Rundfunksender"Echo Moskwy".
Seiner Meinung nach spiegele der jetzige Preis der Yukos-Aktien (6 Dollar pro Stück) bereits die Situation wider, bei der das Unternehmen seine Hauptförderressource, und zwar"Juganskneftegas", verlieren kann...
.. Wjugin hält es für möglich, dass Yukos von einem ausländischen Großunternehmen gekauft wird, sieht darin aber nichts Schlechtes für die russische Wirtschaft."Es ist egal, zu welchem Kolchos man gehört, Hauptsache, die Steuern werden hier bezahlt", sagte er.
Der Staat wird die großen Ã-lgesellschaften durch die Vergabe von Lizenzen und die Pipelines unter Kontrolle halten können, bemerkte der Beamte.
2004-07-22 20:34 * RUSSLAND * YUKOS * SITUATION * GERASCHTSCHENKO *
Wenn es gelingen würde, eine Einigung mit der Regierung zu erzielen, so könnte der Ã-lkonzern Yukos auf die Welt-Finanzmärkte gelangen. Das sagte der Vorsitzende des Yukos-Direktorenrats, Viktor Geraschtschenko, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Zu diesem Schluss sei der Vorstand des Konzerns „nach Beratungen mit Finanzanalytikern" gekommen.
„Wir wissen, dass die Yukos-Großaktionäre das Problem um die Konzernführung erörtern. Wir verstehen die Position von Chodorkowski, wir kennen sie... Für die Situation, in der sich der Konzern wegen Steuerforderungen befindet, sind aber nach unserer Auffassung vor allem frühere Yukos-Manager verantwortlich", so Geraschtschenko.
Es gebe keine Widersprüche zwischen den Top-Managern und dem Direktorenrat von Yukos. „Ein Schreiben an die Regierung enthielt den Vorschlag, acht Milliarden Steuernachforderungen zu begleichen. So ist die abgestimmte Position der Manager und des Direktorenrats."..
2004-07-22 23:10 * RUSSLAND * YUKOS * REGIERUNG * AUFRUF *
Yukos fordert die Regierung erneut zur Erörterung von Wegen auf, die einen Bankrott des Unternehmens abwenden, heißt es in einer Pressemitteilung, die am Donnerstag auf einer Pressekonferenz der Geschäftsführung verbreitet wurde.
Yukos wandte sich abermals an die russische Regierung, an das Justizministerium sowie unmittelbar an den Dienst der Gerichtsvollzieher, die Föderale Agentur für die Verwaltung des föderalen Eigentums und an weitere zuständige Ministerien mit dem Vorschlag, die Diskussion über Wege fortzusetzen, die zu einer Verhinderung eines Bankrotts von Yukos führen.
"Wir schlugen vor, die Diskussion über Wege zur Abwendung eines Bankrotts des Unternehmens durch eine Umschuldung der Steuerrückstände fortzusetzen. Es sollte verhindert werden, dass die produktiven Vermögenswerte des Unternehmens faktisch konfisziert werden", heißt es in der Pressemitteilung...
"Die Erdölgesellschaft Yukos ist überzeugt, dass sie jederzeit im vollen Einklang mit dem geltenden Steuerrecht und den Normen der Geschäftspraxis handelte. Sie bestätigt abermals, dass sie als gesetzestreues Unternehmen den inzwischen in Kraft getretenen Spruch des Schiedsgerichts über die Nachzahlung von 99,4 Milliarden Rubel (mehr als 3,4 Milliarden US-Dollar) an Steuern, Verzugszinsen und Strafgeldern für 2000 nachkommen wird. Gleichzeitig ist sie nicht einverstanden mit den geforderten Steuernachzahlungen und wird sie weiterhin auf dem Boden des Gesetzes gerichtlich anfechten", so heißt es in dem Papier.
Beim gegenwärtigen Preisniveau für Erdöl und Erdölprodukte belaufen sich die monatlichen Erlöse des Unternehmens auf etwa 1,8 Milliarden US-Dollar, während die Aufwendungen für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit im Juli etwa 1,7 Milliarden US-Dollar betragen sollten. Analoge Geldeingänge und Aufwendungen werden auch für den Monat August prognostiziert.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehen auf den eingefrorenen Bankkonten monatlich 900 Mio. US-Dollar ein."Diese Mittel werden allem Anschein nach abgeschrieben, um die Steuerschulden von Yukos zwangsweise zu tilgen, heißt es in der Pressemitteilung. Damit ist das Unternehmen in den Monaten Juli und August des Zugangs zur Hälfte der erwarteten Geldeingänge beraubt, obwohl es Zahlungen von 1,7 Milliarden US-Dollar zu leisten hat. Spätestens Mitte August könnten die früheren Geldreserven, die zur Deckung dieses Defizits benötigt werden, zu Ende gehen...
.. Das Unternehmen kann kein Fremdkapital aufnehmen, und die Erwirtschaftung zusätzlicher Mittel durch den Verkauf von Vermögenswerten ist wegen des verhängten Veräußerungsverbots unmöglich. Yukos hat keine finanziellen Reserven für eine umgehende Tilgung der Steuerschulden im vollen Umfang, heißt es weiter.
"Momentan unternimmt das Management der Gesellschaft alle Anstrengungen zur Mobilisierung zusätzlicher Mittel zum Zweck einer umgehenden Erstattung der Steuerschuld. Wenn diese Bemühungen ergebnislos bleiben und Juganskneftegas verkauft wird, sieht sich die Geschäftsführung von Yukos gezwungen, in aller nächster Zukunft den Bankrott der Erdölgesellschaft anzumelden".
Der im Rahmen der Zwangsvollstreckung angekündigte Verkauf von Juganskneftegas bewirkt eine wesentliche Verringerung der Geldeingänge bei Yukos. Auf diese Weise könnte Yukos selbst bei einer Überwindung der gegenwärtigen Liquiditätskrise im Ergebnis des Verkaufs ihres wichtigsten Förderunternehmens zur Bankrotterklärung gezwungen sein. Es wird unmöglich, die Exportverträge einzuhalten, die im Namen von Yukos abgeschlossen wurden, so lautet es im Text der Presseerklärung.
"Zugleich ist das Unternehmen in der Lage, die Restschulden in vernünftigen Zeiträumen zu tilgen, aber nur unter der Bedingung, dass die wichtigsten Produktionseinheiten in ihrem Besitz bleiben, und andere Vermögenswerte, die nicht dem Hauptgeschäftsfeld von Yukos zuzurechnen sind, nach einer Aufhebung des Veräußerungsverbotes verkauft werden. Außerdem würde Klarheit im Hinblick auf weitere Steuerforderungen es ermöglichen, wesentliche finanzielle Fremdmittel aufzunehmen", so wird vermerkt.
In dem Dokument heißt es, dass ein Verkauf von Juganskneftegas einen Verstoß gegen die geltenden Gesetze der Russischen Föderation bedeuten würde. So weigerten sich die Gerichtsvollzieher ohne Angabe von Gründen, andere Yukos-Aktiva zu sperren, deren Veräußerung keinen wesentlichen Einfluss auf die Produktionstätigkeit hätte. Der Erlös aus deren Verkauf aber hätte die Steuerschulden für 2000 restlos gedeckt. Stattdessen wird der Verkauf der Aktiva vorbereitet, die für die Produktion von Yukos am wichtigsten sind, und nach geltender Gesetzeslage als letzte zur Schuldentilgung herangezogen werden dürfen.
"Der schnelle Verkauf von Juganskneftegas zu einem Preis wesentlich unter dem Marktwert muss von den Investoren und Aktionären der Erdölgesellschaft Yukos als der Versuch angesehen werden, den Bankrott vorsätzlich herbeizuführen. In diesem Fall wird Yukos die Handlungen des Käufers der Vermögenswerte als Beitrag zu einem vorsätzlichen Bankrott ansehen müssen", heißt es in der Pressemitteilung.
Es wird ferner darauf verwiesen, dass die Wahl von Juganskneftegas als vorrangiges Verkaufsobjekt"Befremden hervorruft", denn allein der Wert der Vorräte des Werkes betragen 30,4 Milliarden US-Dollar, das heißt, sie übersteigen den Umfang der Steuerschulden für 2000 fast auf das 9fache.
In der Yukos-Mitteilung wird behauptet, dass dem Unternehmen keine potentiellen Käufer bekannt sind, die Juganskneftegas in absehbarer Zeit zu einem marktgerechten Preis erwerben würden.
mit leicht nervösen Grüßen [img][/img]
nereus
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